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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 24.04.2010, 21:47   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Sich erinnern

.
.
.

Warte bitte,
sei ganz leise.
In der Stille
lass uns beide
innehalten,
Tiefen lauschen...

Aus der Ferne
naht ein Rauschen.
Schließ die Augen,
bis sich Farben
ineinander
bunt ergießen.

Jenes Rauschen
war ihr Fließen.
In der Mitte
blauer Flächen
öffnen Tore
zum Betreten

neuer Welten
sich im steten
Wechsel deiner
Lebensbilder.
Lass uns schauen,
uns erinnern...
.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 24.04.2010, 23:36   #2
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Mainz
Beiträge: 12.402
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Standard

hallo liebe dana,,

auf dieses werk muss ich doch gleich antworte oder besser ich nahm es mir
so gleich vor, als ich es sah..irgendwie gefällt es mir und das gerade wegen
der anordnung,, nun ja es ist durchweg immer noch ein komplett rhythmisch-
es werk und das ist auch gar net zu überhören,, aber irgendwie gefällt es

mir so doch sehr gut...4. Zeile "lass uns"?

insgesamt wirklich super gelungen..liebe Grüße gin
__________________
© Bilder by ginton

Ohne dich, gehe ich [N]irgendwo hin!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 25.04.2010, 20:01   #3
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 12.994
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Liebe Dana,

auch dieser Text hier aus deiner Feder hat wieder diesen speziellen Rhythmus, diesen ungewöhnlichen Klang.
Nicht auf den ersten Blick erkennbar sind die innerversigen Reime.
Bin mir nicht sicher, ob das Werk trotzdem zum vers libre zählt.

Wie auch immer - du hast eine ganz besondere Stimmung geschaffen.

Sehr gern gelesen und sich erinnert hat
mit lieben Grüßen
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 26.04.2010, 23:08   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber ginton,

gib es gern zu - du kennst diese Stimmungen, bzw. dieses Lauschen.
Man findet sich in Welten wieder, die es eigentlich nicht gibt - und doch machen sie unsere Welt aus, sobald wir jene wahrnehmen.
Ich werde dir dazu einmal viel mehr erzählen, wenn wir uns an der Ostsee treffen.
Danke, dass du dich so schnell gemeldet hast.

Liebe Chavali,

als ich es schrieb, wollte ich nur wiedergeben. Ich weiß nicht genau, wie man "vers libre" definiert und ob man es mit diesem Werk in Zusammenhang bringen kann.
Auch wir werden einmal darüber reden. Es ist fast eine "Übung", das mit den Farben. Man muss sich nur darauf einlassen.

Ich bedanke mich bei euch beiden,
liebe Grüße
Dana
__________________
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ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 27.04.2010, 17:44   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

ja, das kenne ich auch.

Man lässt einen visuellen Eindruck eine Weile auf sich einwirken, schließt dann die Augen und wartet ab, bis sich Farben und Formen langsam zu selbstständigen Bildern verändern.

Jetzt ist natürlich die Frage, ob wir alles das, was wir bei solch meditativen Reisen erleben, schon einmal bewusst oder unbewusst wahrgenommen haben, oder aber ob dies immer wieder neue Bilder sind, die unsere eigene Kreativität hervorruft.

Ich tendiere auch zum "schon mal erlebt", denn vieles ist einem fremd und doch so vertraut.


Auf jeden Fall bin ich gerne in dein Rauschen eingetaucht und eine Weile mit geflossen. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 02.05.2010, 08:19   #6
a.c.larin
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liebe dana,

das ist ein sehr stimmungvoller, nostalgischer text, an dem du uns da teilhaben lässt!
obwohl ungereimt, taucht man leicht in ihn ein, wie in ein kühles bad im sommer.

nur über eine stelle musste ich länger grübeln:

Zitat:
Jenes Rauschen
war ihr Fließen.
was mich irritierte, war das wort "ihr". erst nach mehrmaligem lesen kam ich zu dem schluss, das es sich wohl um "die erinnerung" handeln müsse.
dem text konnte ich es nicht gleich entnehmen.

ich hätte einen vorschlag dazu:

"Lass uns mit dem
Rauschen fließen..."

- könnte auch passen, weil sich dann ja bereits tore und welten öffnen und die sich - erinnernden vom fließen ihrer gedanken dahinein getragen werden....

mitgeflossen in dem sehr schönen bilderbogen,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2010, 19:20   #7
Untergrund
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Du weisst durch einige geschickte Verknuepfungen den Leser scheinbar entrinnend zu fesseln. Es nuetzt kein Straeuben, denn am Ende laesst sich genauso wie am Anfang alles gleichsetzen.

LG RS
Untergrund ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2010, 11:21   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Ich weiß nicht, was Chavali mit "Innerversig" meint. Ich sehe nur, dass sich die jew. letzte Zeile einer Strophe mit der jew. zweiten Zeile der Folgestrophe reimt - also eher strophenübergreifend gereimt denn "innerversig" (Wo beginnt und wo endet ein "Vers"?).
Auf jeden Fall ist das Schema interessant. Besser hätte mir ein gereimter Ausklang dazu gefallen, in den letzten Zeilen noch eine abschließende Harmonie. So erscheint es mir ein wenig, als "verliefe" sich das Gedicht wie ein vormals sprudelnder Bach vertrocknend in der Wüstenei der Stille...
Da fehlt mir die finale "Mündung" in den Hafen der Gedanken...
Ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck!
Jedenfalls sehr gern gelesen, das auch sprachlich und satzmelodisch sehr wohlgeraten!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2010, 16:44   #9
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Liebe Dana, dein Gedicht hat mich all die Tage sehr beschäftigt. Immer wieder gelesen, nachempfunden, einzelne Reime aufgeschrieben. So ist allmählich eine Nachdichtung entstanden, bei der ich lange überlegt habe, ob ich dich damit nicht verletze. Nun habe ich mich entschlossen, sie dir doch zu schicken. Entschuldige den "Diebstahl" vieler deiner Zeilen, sie habe mich eben berührt. Dafür danke ich dir.
Gruß Archimedes ... der mit den sich ergießenden Kreisen

Jenes Rauschen

Warte bitte,
sei ganz leise,
in der Mitte
unsrer Reise

geht ein Fließen
ineinander,
bunt Ergießen,
Seelenwandler

neuer Welten,
die im steten
nur noch gelten
ungebeten,

zu beschauen
Lebensbilder,
ganz im blauen,
immer milder.

Jenes Rauschen
blauer Flächen
aufzubauschen,
muss sich rächen.

Öffne Tore,
zu betrachten
die Amphore
mit bewachten

Lebensfäden
unsrer Liebe
ohne Schäden,
so’s verbliebe,

jenes Rauschen.
__________________
gestörte Kreise
Archimedes ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2010, 23:32   #10
Dana
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Lieber Faldi,

diese Frage, ob erlebt, gelebt oder nur annähernd erfahren oder ob es Bilder der eigenen Kreativität oder Fantasie sind, wird wohl noch sehr lange offen bleiben.
Darüber zu diskutieren kann interessant sein. Darüber Gedichte zu schreiben macht mir Freude.
Unabhängig davon habe ich mich für eine "eigene Wahrheit" entschieden.
Ich weiß nicht, wer es gesagt oder geschrieben hat:
"Nichts, gar nichts entspringt einer s.g. Fantasie. Der Mensch verarbeitet nur Daten, die irgendwo auf seiner "Festplatte" gespeichert sind."
Unter dem Gesichtspunkt können sogar Science-Fiction-Filme betrachtet werden. Daraus folgert man: Alles ist, war und kommt wieder - ein ewiger Kreislauf.
In "eigener Wahrheit" habe ich Farben und Bilder "ganz persönlich" für das lyr. Ich und das lyr. Du verdichtet.

Danke für dein "Gehör" auf das Rauschen.

Liebe Grüße
Dana


Liebe larin,

jenes Rauschen, war das Fließen der Farben. (Nur wenn man sich ganz darauf einlässt, entsteht es )
Dein Vorschlag ist gut, würde aber nicht ganz meiner "Nichtfantasie" ensprechen - einverstanden?
Ich freue mich, dass du mit dem Text und mit Erinnerungen mitgeflossen bist, die weiter zurück greifen wollen, tiefer noch als das Hier und Jetzt.

Liebe Grüße
Dana

Lieber Glasfeder,

entrinnend fesseln sollte das Gedicht schon - dafür bedanke ich mich.
Dass sich Ende und Anfang letztendlich gleichsetzen bleibt unangetastet.
Wie wir es dazwischen betrachten, hängt davon ab, wie wir geprägt sind oder wie "sehend" wir sind. Das spannende ist, dass man sich nicht einmal darin messen kann - wir wissen nichts und alles.

Liebe Grüße
Dana

Lieber eKy,
ich freue mich - du hast meine "eigenwillige" Reimart gesehen.
Gleichzeitig erkenne ich dich in deiner eigenen Beschreibung deiner Person.
Die finale Mündung in den Hafen kann ich nicht leisten - ich weiß nichts, ich lasse mich von Ahnungen treiben. Der Hafen ist noch nicht wirklich real. Du hast mir irgendwann, irgendwo geschrieben, dass du darin "endgültiger" bist.
Wenn du aber sagst, dass es sprachlich und satzmelodisch wohlgeraten ist, dann sehe ich bereits einen Leutturm.

Liebe Grüße
Dana

Nachtrag am 22. 5. 10

Lieber Archi,

hoffentlich hast du nicht 'reingeschaut und gesehen, dass ich dir nicht geantwortet habe.
Ich habe es selbst soeben erst gemerkt.
Es ist ausversehen passiert - du musst mir glauben.
Schon vor Tagen als ich deinen Kommi las, habe ich mir gedanklich überlegt, was ich dir schreiben werde.
Das habe ich wohl zu intensiv getan - es war im Geiste erledigt - bitte verzeih.

Ich muss dir keinen "Diebstahl" verzeihen - ich bedanke mich dafür.

Ein schöneres Kompliment hättest du mir nicht machen können. Eine Inspiration durch mein Gedicht! Das kommt nicht alle Tage vor.

In der Aussage unterschiedlich und sehr ähnlich in der Wortwahl - das hat was.

Wenn es dir selbst nicht leid tut, dass dein Werk im Kommentarfaden evtl. weniger Beachtung findet, versichere ich dir, dass du mir eine große Freude im Wortespiel bereitet hast.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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