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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 11.10.2011, 09:05   #1
Chavali
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Standard Vergessen




V
ergessen hast du die Rosen am Haus,
die Wege, den Park und die Lieder,
die einst wir unter Bäumen gesungen,
die Zeiten, sie kehren nie wieder.

Vergessen ist auch das zärtliche Wort,
der Garten und seine Sonne bei Tag,
der Mond und der Stern in der Nacht,
der einmal die große Liebe bewacht.

Verloren sind all die Stunden vom Glück,
die du in Zeiten der Liebe empfangen,
vorbei die Erinnrung an Blumen und Blick,
all das ist schon lange vergangen.

Verloren sitz ich auf der alten Bank,
der Farn ist schon hoch und ich weine,
verlassen bin ich, einsam und krank,
mein Herz wiegt schwerer als Steine.




__________________
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (01.11.2011 um 14:07 Uhr) Grund: danke zusammen ;)
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Alt 11.10.2011, 12:20   #2
Chavali
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Standard

Hallo Günter,

natürlich hast du recht, dass die Reime gleichmäßiger sein könnten, aber
ich spiele immer gern mal mit den Reimmustern.
Ich werd mal schauen, was ich noch überarbeiten kann.
Der Text ist ein Entwurf
Zitat:
Dein Gedicht spricht mich emotional sehr an, darüber hinaus inspiriert es mich.
Das freut mich. Was kann es für eine/n Dichter/in Schöneres geben
Danke dir!

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 16.10.2011, 13:08   #3
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Chavi,

ich weiß, dass du gernt mit Metrum und Reimen experimentierst, deshalb "mische" ich mich da auch nicht ein. Das würde ich machen, wenn es sich nicht flüssig lesen ließe, aber das geht ohne Probleme.

Was das "emotionale Angesprochensein" betrifft, schließe ich mich G.Heimer an.

Das Gedicht "erzählt" mir von einem LI, das offenbar verlassen und vergessen wurde, und jetzt der Einsamkeit ausgeliefert ist. All das, was schön war, all die Erinnerungen an Liebe und Glück sind vorbei.

S1: Rosen, Wege, Park, Bäume; S2: Sonne, Mond, Stern - zärtlich, Liebe; S3: Stunden, Zeiten, Erinnerung; S4: verloren, weine, verlassen - alten, alter, schwerer. Na, ich wäre nicht ich, wenn mir das nicht auffallen würde. Sehr stimmig im Zusammenhang.

Die strophenübergreifenden Anaphern "Vergessen/Vergessen" und "Verloren/Verloren" habe ich natürlich auch bemerkt. Das "wirkt" gut, denn es "verstärkt" den Inhalt.

Was mir allerdings ein bisschen Schwierigkeiten macht, ist der "alte Trank" in Strophe 4. Ich dachte einen Moment lang an "Schrank", aber das klingt ja - ich sag's nicht, denn ich bin sicher, du hattest das auch verworfen.

Zwei Vorschläge habe ich "gefunden", vielleicht verhelfen sie dir zur "richtigen Idee":

Zitat:
Verloren sitz ich auf der alten Bank,
der Farn ist schon hoch und ich weine,
verlassen bin ich, einsam, alt und krank,
mein Herz wiegt schwerer als Steine.

oder

Verloren sitz ich auf der alten Bank,
der Farn ist schon hoch und ich weine,
verlassen bin ich, alt und lebenskrank,
mein Herz wiegt schwerer als Steine.
Was meinst du?

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 16.10.2011, 17:14   #4
Chavali
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Hallo liebe Stimme,

deine Idee für die letzte Strophe ist brillant. Danke. Sofort umgesetzt

Manchmal frage ich mich, warum man selbst immer auf so einen Schwachsinn kommt und andere (die Leser)
finden dann eine viel schönere Formulierung

Vielen lieben Dank für deinen wie immer ansprechenden Kommentar.
Ich finde mich darin wieder. Du hast den Inhalt des Textes tief verinnerlicht,
denn anders ist ja auch deine Idee zur besseren Gestaltung nicht zu erklären.
Dafür auch meine Anerkennung.

Das ist toll und ich bedanke mich herzlich
und schicke liebe Grüße in Ländle,
Chavali
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Alt 16.10.2011, 17:59   #5
Dana
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Liebe Chavali,

niemand hat es erwähnt - vielleicht deshalb, weil es allen klar ist.

Für mich liegt die Traurigkeit nicht in vergessen, verlassen und einsam - sondern in evtl. Alzheimer des lyr. Du.
Ich habe es sofort so für mich interpretiert und es vertieft für mich die Trauer.

Auch wenn es nicht deine Intuition gewesen ist, schreibe ich es dennoch, damit du sieht, was Leser hineinlegen. Für den Autor sicher nicht unspannend.

Da dein "Experiment" den Lesefluss erhält, gibt es für mich nichts zu mäkeln - ganz im Gegenteil.

Außerdem weißt du, dass mich Traurigkeiten erwärmen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 21.10.2011, 09:52   #6
Chavali
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Liebe Dana,
Zitat:
Zitat von Dana
Für mich liegt die Traurigkeit nicht in vergessen, verlassen und einsam - sondern in evtl. Alzheimer des lyr. Du.
Ich habe es sofort so für mich interpretiert und es vertieft für mich die Trauer.
Ja. Genau das war meine Intention.
Die Trauer über den Verfall eines geliebten Menschen - und die Trauer des LI, nicht helfen zu können.

Ich sage ganz lieb *danke* und wünsche dir mit lieben Grüßen einen schönen Tag.
Chavali

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Alt 26.10.2011, 08:28   #7
a.c.larin
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hallo chavali,

das Lyrich hält hier traurige nachschau bei einer verflossenen liebe -
sehr romantisch, sehr elegisch.
da möcht man doch gleich den protagonisten in die arme schließen und ihm zuflüstern: auch wenn du es im augenblick noch nicht glauben magst: aber es gibt auch andere!

formal fällt mir auf, dass der kreuzreim einmal in den paarreim wechselt (strophe 2)
ich weiß nicht, ob das sein muss - es ginge nämlich so auch:

Vergessen ist auch das zärtliche Wort,
der Mond und der Stern in der Nacht,
der Garten und seine Sonne bei Tag,
die einmal die große Liebe bewacht.


vielleicht wär das auch schon ein (geheimer) tipp: die sonne über die liebe wachen zu lassen.
bei sonnenlicht sieht man möglicherweise besser.


sehr gerne gelesen und begrübelt,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.11.2011, 14:06   #8
Chavali
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Liebe larin,
Zitat:
das Lyrich hält hier traurige nachschau bei einer verflossenen liebe -
ja, vielleicht - aber wenn, dann nicht durch Trennung, sondern eher durch Tod - so war eigentlich meine Absicht.
Aber sicher kann man auch eine Trennung herauslesen.
Zitat:
formal fällt mir auf, dass der kreuzreim einmal in den paarreim wechselt (strophe 2)
Das weiß ich jetzt auch nicht mehr, war nicht so die Absicht dahinter; deine Idee zur Veränderung gefällt mir
und ich werde sie übernehmen.

Hab herzlichen Dank!
Zitat:
sehr gerne gelesen und begrübelt,
Das freut mich!
Lieben Gruß,
Chavali
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