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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 16.04.2014, 09:38   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Der Phantasie

...Und ist ein Brand in mir, ein wildes Feuer,
das unterschwellig lang schon in mir lohte,
und während es mein Gütigsein bedrohte,
gebar es Glut und heiße Ungeheuer.

...Und ist ein Reigen doch in mir, der teuer
und wert mir war zu Zeiten, da der tote
und kalte Geist mein Menschlichsein verrohte;
er macht mich heiler jeden Tag und neuer.

...Und tanzen will ich ihn, solang ich lebe,
und brennen bis zu flockenweißer Asche!
Mein sonnenheißer Musenkuss - erhebe

mich immerfort zu neu erträumten Sternen!
Dein mittaghelles Welterflehn erhasche
die Bilder, die ich brauche, mich zu lernen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.12.2017 um 19:34 Uhr)
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Alt 16.04.2014, 19:48   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
Standard

Servus Erich,

was wäre der Mensch ohne Fantasie?

Wahrscheinlich wirklich nur ein nüchternes Wesen, ohne Inspiration, ohne Fortentwicklung, er würde stagnieren und auf der Stelle treten, ein Weiterkommen wäre schlichtweg unmöglich.

Und den Dichter würde es noch härter treffen, denn er schöpft aus der Fantasie die nötigen Mittel, um seine Anschauungen in Worte fassen zu können.

Also tanze diesen Reigen, schöpfe ihn aus und lass die Lyrik walten.
Dies kann eine unvergleichliche Lebensfreude sein, die der Dichter wirklich bis zum Letzten ausnutzen sollte, bis er sprichwörtlich zu flockenweißer Asche gebrannt hat.

Wenn so schöne Sonette dabei herauskommen, dann hat es sich auch gelohnt.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 16.04.2014, 20:57   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Faldi!

Auch dir ein herzliches "Bis bald!" und vielen Dank für's Reinschauen und Besprechen!

LG, eKy
__________________
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Alt 17.04.2014, 22:21   #4
juli
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Beiträge: n/a
Standard Hallo eKy

Ohne die Phantasie, wäre das Leben nüchtern und langweilig. Besonders beim Dichten kann mann so herrlich bei der Phantasie aus dem Vollem schöpfen ohne jemanden weh zu tun. Die Phantasie gehört zum Menschsein dazu.

Gerne gelesen und ich finde einfach keine Fehler bei
sy
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Alt 18.04.2014, 23:39   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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HI, Sy!

Vielen Dank für die Zeilen!

Ich bin auch ganz zufrieden mit diesem hier, bloß eines überlege ich noch:

S4Z2 - Soll ich da besser "mittagshell" oder "mittaghell" schreiben? Was wirkt da besser? Ich bin im Zwiespalt...

LG, eKy
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Alt 19.04.2014, 20:40   #6
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Erich Kykal

Ich habe dein gedicht mehrfach gelesen. Die Zeile:
mich immerfort zu neu erträumten Sternen!
Dein mittagshelles Welterflehn erhasche<-- ich würde mittaghelles schreiben
die Bilder, die ich brauche, mich zu lernen.


Liebe Grüße von sy
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Alt 19.04.2014, 20:43   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Danke für den Rat - ich überlege noch ein Weilchen. Dein Vorschlag ist sicher sprachlich gediegener, aber mit dem "s" liest es sich flüssiger. Beides gute Argumente...

LG, eKy
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Alt 29.04.2014, 12:19   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

es stimmt, mit dem kleinen "s" liest es sich tatsächlich flüssiger - und mich erstaunt es immer wieder, wie feinfühlig Poesie doch ist. Ein winziger Buchstabe macht so viel aus.

Aber das wunderschöne, der Poesie gewidmete Sonett, begeistert mit und ohne "s".
Du hast ein Bild mit Farben aus Worten gemalt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.04.2014, 16:53   #9
Erich Kykal
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Loblieder auf die Dichtkunst und jedwede Quelle der Inspiration lese ich oft in den Foren - da wollte ich diesbezüglich eben auch mein Scherflein beitragen!

Vielen Dank für deine einfühlsamen Zeilen!

LG, eKy
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Alt 17.05.2014, 08:36   #10
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Erich Kykal,

der Phanatsie hast du ein schönes Sonett geschrieben.
Leider entspringen solche Phantasien meist der Theorie und die Praxis sieht dann ganz anders aus.
Ab einem bestimmten Alter weichen sie der Ernüchterung, abgelöst durch die Realität, die ihre eigenen Gesetze schreibt.
Damit will ich dein Gedicht nicht abwerten, es ist aus einer anderen Sicht heraus geschrieben.
Möge der Brand in dir noch lange lohen und mögest du den Reigen noch lange tanzen, so lange wie es geht.
Dein Sonett weckt alte Sehnsüchte in mir, doch die Hoffnung habe ich schon lange aus meinem Reisegepäck verbannt.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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