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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

 
 
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Alt 08.05.2016, 11:09   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard Nänie

Eisenstäbe sind geblieben,
fest hält sie der Strunk umschlungen,
fransig golden glänzt der Anschnitt.
Auf Asphalt der Rest von Spänen,
hingestreut wie auf Altäre
Blüten auf geteerten Steinen,
als verlangten Götter Opfer.

Der Geruch nach Holz und Schmieröl
mischt sich mit den Dieselschwaden,
weht durch enge Häuserschluchten,
wo die Höllenhunde toben.
Schau ich auf, dann ist da nichts, ich
spüre nur wie Wirbel knacken.
Wo das Blattwerk nicht mehr atmet
webt ein grauer Dunst der Sonne
Trauerschleier – sie scheint trostlos.

Still zähl ich die Jahresringe
und sie zählen meine Jahre.
Auf dem Eisen sitzt ein Rabe,
zornig schlägt er mit den Flügeln,
und wir beide schreien lauthals:
„Gebt uns einen Vorschlaghammer!
Lass uns Stein um Stein zertrümmern,
diese Höllenstadt zerstückeln!
Ihr verdammten Narren, sagt, was
tat euch diese Linde!?“

Geändert von charis (11.05.2016 um 07:00 Uhr)
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