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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 17.12.2009, 19:25   #1
Chavali
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Standard Stiller Zauber




Es liegt ein stiller Zauber
über tief verschneitem Land.
Nebel breitet in der Höhe
überm Berg die Schattenhand.

Schmale Wege führn zum Haus,
das verloren fern dort steht.
Spuren eines Pferdeschlittens,
die der Winterwind verweht.

Hohe Tannen tragen schwer
Eiskristalle auf den Zweigen.
Irgendwo am Horizont
tanzen Sonnenkinder Reigen.

So ein Morgen in den Bergen
trägt die Ruhe in mein Herz.

Es ist ein stiller Zauber,
er kommt von himmelwärts.


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*

Geändert von Chavali (18.12.2009 um 08:59 Uhr) Grund: letzte S getrennt
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Alt 17.12.2009, 20:16   #2
ginTon
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Liebe chavi

ich mag solche kristallinen Zustände und Werke die sich mit solchen auseinandersetzen, dein Werk gefällt mir sehr gut und das auch deswegen, weil es mittlerweile Draußen kalt ist und sich kleine Eisstrukturen auf den Blättern usw abbilden...

die einzige Zeile, ist aber eher Geschmack für mich, die dritte der ersten Strophe, wo man mitunter den Artikel mit hätte einbeziehen können, um diese der ersten Zeile anzupassen...

ansonsten wunderschöner Text

liebe Grüße gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 17.12.2009, 20:24   #3
Chavali
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Hallo ginton,

vielen Dank für deinen Kommentar!
Freut mich, dass dir der Text gefallen konnte.
Zitat:
die einzige Zeile, ist aber eher Geschmack für mich, die dritte der ersten Strophe,
wo man mitunter den Artikel mit hätte einbeziehen können, um diese der ersten Zeile anzupassen..
Dann wollen wir mal schauen, was das Versmaß sagt:

Es liegt ein stiller Zauber
über tief verschneitem Land.
Nebel breitet in der Höhe
überm Berg die Schattenhand
.


xXxXxXx
XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX

Hätte ich noch einen Artikel eingefügt, wäre die Zeile noch länger geworden.
Ich finde, sie fließt trotz allem leicht dahin...
Zitat:
ansonsten wunderschöner Text
Vielen Dank nochmal und lieben Gruß,
Chavali
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Geändert von Chavali (17.12.2009 um 20:28 Uhr)
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Alt 17.12.2009, 20:36   #4
ginTon
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Liebe chavi

Zitat:
Hätte ich noch einen Artikel eingefügt, wäre die Zeile noch länger geworden. Ich finde, sie fließt trotz allem leicht dahin...
yip da stimme ich dir zu, die Zeile oder Strophe fließt dennoch sehr gut..wundert mich manchmal ein wenig aber es ist so, deswegen finde ich es schön..

dein Versmaß ist ein Kreuzreim, wobei die erste und letzte Zeile jeweils Endsilben waisen sind..normalerweise sagt man das Auftakte halt dementsprechend ausgeübt werden..sprich 1. gleich 3. Zeile usw, aber dies kann man wie gesagt so machen, muss es aber nicht, da man kreativ variabel sein kann und sogar muss,,

wie gesagt hier gefällt es mir, weil der Text an sich sehr fleißend ist

liebe Grüße gin
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Alt 18.12.2009, 08:58   #5
Chavali
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Hallo ginton,
Zitat:
die Zeile oder Strophe fließt dennoch sehr gut..wundert mich manchmal ein wenig aber es ist so, deswegen finde ich es schön..
*zwink* das ist eben dichterisches Können

Zitat:
dein Versmaß ist ein Kreuzreim, wobei die erste und letzte Zeile jeweils Endsilben waisen sind..normalerweise sagt man das Auftakte halt dementsprechend ausgeübt werden..sprich 1. gleich 3. Zeile usw, aber dies kann man wie gesagt so machen, muss es aber nicht, da man kreativ variabel sein kann und sogar muss,,
mag sein. Ich bin da nicht so auf starre Vorschriften - die im Übrigen jede Kreativität erstickt - fixiert.
Zitat:
wie gesagt hier gefällt es mir, weil der Text an sich sehr fleißend ist
Genau. Danke

Fließende Grüße,
Chavali
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Alt 20.12.2009, 13:29   #6
a.c.larin
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liebe chavali,
ein sehr schönes gedicht in seinem grundton! ich würde aber einige stellen zur überarbeitung vorschlagen:
zunächst frage ich mich, ob du die erste zeile nicht auch mit

"stiller zauber liegt....." beginnen lassen könntest, dann wäre das versmaß gleichmäßig!

vielleicht so :
Stiller Zauber liegt verklärt
über tief verschneitem Land....."


auch "fern dort" gefällt mir nicht so gut(klingt nach "füllwörtern")
wie wärs etwa mit:

Schmale Wege führn zum Haus,
das verlorn im Abseits steht....


wärs nicht auch schöner "eiskristalle an den zweigen" zu tragen?

auch die letzte strophe ließe sich knapper noch poiniterter sagen:

"So ein Morgen in den Bergen
trägt die Ruhe in mein Herz.
Stiller Zauber ringsumher
hebt mich himmelwärts."

("von himmelwärts" kann ich mir ehrlich gesagt als richtung gar nicht vorstellen, denn "himmelwärts" bedeutet: richtung himmel, "von" indiziert aber das gegenteil. dann müsste es aber heißen : "vom himmel her")

na, vielleicht kannst du ja mit meinen anregungen was anfangen!

liebe, winterlich eingestimmte grüße
larin
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Alt 20.12.2009, 13:55   #7
ginTon
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jetzt will ich doch nochmal kurz hier vorbeischauen, weil mich der Kommentar von larin zum Nachdenken anregte...unzwar handelt es sich um die Zeile "fern dort" und die letzte Zeile "er kommt von himmelwärts"...

beiden Zeilen kann ich irgendwie eine subjektive Betrachtung ansehen..also zB bei "fern dort" hört es sich zwar ungewöhnlich an, aber man hat das Gefühl, dass sich jemand durch den Schnee bewegt und in der Ferne eine Hütte entdeckt..durch das "dort" wird somit dem Leser meiner Meinung eine Blickrichtung suggeriert die eigentlich imaginär ist, jedoch den Leser an der Betrachtung teilhaben lässt...vllt ist meine Intention auch zu verwegen?

das gleiche Bild ergibt sich bei mir in der letzten Zeile, jemand steht unten, genießt die Stille und schaut dann voller ehrerbietung nach oben..die Stille an sich ist als unten, jedoch wirds die Stille dem Himmel zugeordnet durch die Blickrichtung..und man schaut himmelwärts...auch diese Zeile könnte man mitunter so schreiben, wenn man dem Leser einen Blick nach oben suggerieren will ?,,

ich weiß net ob meine Gedanken richtig sind, jedoch viel es mir igrendwie ein als ich larins Kommentar las...

liebe Grüße gin
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Alt 20.12.2009, 17:33   #8
Chavali
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Liebe larin,
Zitat:
zunächst frage ich mich, ob du die erste zeile nicht auch mit
"stiller zauber liegt....." beginnen lassen könntest, dann wäre das versmaß gleichmäßig!
Hier lag es in meiner Absicht, mit einer unbetonten Zeile zu beginnen.
Ich meine, das klingt weicher. Deine Idee ist aber auch gut, wobei ich die Weiterführung der Zeile mit
Zitat:
verklärt
doch etwas zuviel des Guten finde.
Zitat:
auch "fern dort" gefällt mir nicht so gut(klingt nach "füllwörtern")
Da gehe ich eventuell mit und werde mir deinen Vorschlag diesbezüglich überlegen.
Zitat:
auch die letzte strophe ließe sich knapper noch poiniterter sagen:
Das stimmt; und deine Idee klingt auch sehr gut.

Was himmelwärts betrifft: wortwörtlich bedeutet es sicher zum Himmel hin.
Hier habe ich mir erlaubt, das gegenteilig zu verwenden: vom Himmel her bzw.
von der Weite herrührend...

Dass du so tief eingetaucht bist, freut mich.
Zitat:
ein sehr schönes gedicht in seinem grundton!
Herzlichen Dank!

Lieber gin,
Zitat:
jetzt will ich doch nochmal kurz hier vorbeischauen, [...]
unzwar handelt es sich um die Zeile "fern dort" und die letzte Zeile "er kommt von himmelwärts"...
Deine Interpretation zu den besprochenen Teilstücken kann ich gut nachvollziehen und bin erstaunt,
dass du die (Gedichte-)Situation so präzise beschreiben konntest.
Gut gemacht - so weit hab ich gar nicht gedacht und doch passt es!
Vielen Dank!


Euch beiden eingeschneite Grüße,
Chavali
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Alt 21.12.2009, 17:17   #9
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
an diesen Zauber kann ich mich erinnern - im Flachland.
Die einzige Spur, die noch auf Wege hingewiesen hat, war die Spur von Schlitten und Pferden. Der Schnee blieb weiß und glitzerte in der Sonne.
Dächer, Tannen und Hecken schmückten sich mit Einszapfen und blieben schneebedeckt. Es herrschte eine andere Stille.
Deine Verse (bis auf die Berglandschaft) haben mich in diese Zeit zurück versetzt. Ich habe sie gern gelesen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 22.12.2009, 12:28   #10
ruhelos
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Beiträge: 574
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hallo chavali,

was soll ich sagen, ausser: zauberhaft. Du hast uns hier ein schönes Wintergedicht geschenkt. Ich finde nichts zu beanstanden.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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