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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 03.05.2014, 19:46   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Im Jahr 3000

Im Jahr dreitausend geht‘s den Menschen prächtig,
da hat ein jeder endlich gleichen Rang.
Kein Boss ist mehr wie anno damals mächtig,
denn Arbeit ist nur noch Gehaltsempfang.

Die Frauen müssen nicht mehr Kinder kriegen,
Retortenbabys gibt es längst frei Haus.
Kein Säugling muss mehr in den Windeln liegen,
ein Robotpfleger putzt sie fein heraus.

Die Kinder brauchen nicht mehr viel zu lernen,
man pflanzt geklonte Einsteinhirne ein.
Dann beamen sich die Größren zu den Sternen
und machen dort den Weltraumführerschein.

Das Wetter lässt sich jetzt beliebig steuern,
und jeder spielt begeistert Kachelmann.
Die Ernte fährt alleine in die Scheuern,
und Bayern führt die Weltraumliga an.

Die Medizin hat manchen Sieg errungen,
man heilt den Krebs dank Nano-Pharmazie.
Doch eines ist noch immer nicht gelungen:
Ein Schnupfenmittel, das bleibt Utopie!
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2014, 20:06   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hatschi! So'n Mist aber auch!

Hi Fridolin,

da erzählt der Dichter uns ausschmückend und ausschweifend, wie die menschliche Zukunft im Jahre 3000 aussehen wird, man beamt sich durch die Zeilen, alles scheint perfekt und gelungen, man erwartet mit Spannung die Conclusio und dann?

Dann weissagt uns der Kerl doch tatsächlich, dass gegen Schnupfen immer noch kein Kraut gewachsen ist.

Ich habe sehr lachen müssen, obwohl in den Zeilen ja schon viel aus der Gegenwart zu finden ist, wie z. B. die Retortenbabys oder die Gentechnologie und nicht zuletzt unser Wetterfrosch, der Herr Kachelmann (den gibt es ja auch noch).

Flotter und lustiger Text.


Gerne gelesen, gelacht und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (03.05.2014 um 20:35 Uhr) Grund: Vertippsler ausgemerzt
Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2014, 20:22   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo Fridolin,

- und wieder bin ich nicht dabei.
Das war schon immer so - die Ungnade der zu frühen Geburt. Alles musste ich selbst machen, beim Kinderkriegen angefangen.

Eine prächtige Utopie!

Ganz besonders diese:

Zitat:
Zitat von Fridolin
Das Wetter lässt sich jetzt beliebig steuern,
und jeder spielt begeistert Kachelmann.
Die Ernte fährt alleine in die Scheuern,
und Bayern führt die Weltraumliga an.
Nein, Quatsch - jede!!!

Mir bleibt ja noch der Glaube an die Wiedergeburt.

Ein schönes, flüssiges Zukunftsgedicht.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2014, 18:58   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Fridolin

Die Poente ist Dir gelungen!
So ein paar Schnupfenviren sind nicht einfach zu beseitigen
Deine Phantasie ist prima, und ich habe Dein Gedicht mit einem Schmunzeln gelesen.

....Die Kinder brauchen nicht mehr viel zu lernen,
man pflanzt geklonte Einsteinhirne ein.


Liebe Grüße
sy
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Alt 05.05.2014, 05:59   #5
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo ihr drei,

es freut mich, dass euch mein lyrischer Ausblick in die Zukunft gefallen hat, ganz ohne Geschüttel. Von Zeit zu Zeit muss ich ja auch mal nicht geschüttelte Gedichte einstreuen, damit ich nicht nur als Schüttelreimer wahrgenommen werde. Und wen's dann trotzdem (vor Lachen) schüttelt, umso besser.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2014, 04:47   #6
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo Fridolin,

ich weiß nicht, ob das eine erwünschenswerte, neue Welt ist, die du da beschreibst. Sicherlich sind einige Dinge sehr fortschrittlich. Kein Kapitalismus mehr, Frauen müssen sich nicht mehr mit der Geburt quälen und brauchen sich auch nicht um die Kinder zu kümmern, schwerste Krankheiten können geheilt werden. Aber ohne Arbeit? Macht das Leben da einen Sinn? Und geklonte Kinder, die nur noch von Robots versorgt werden. Können sie sich noch "menschlich" entwickeln? Mir macht das irgendwie Angst.
Aber letztlich geht es darum ja nicht wirklich in diesem Gedicht und das Ende kommt wirklich sehr überraschend und witzig und ist damit gelungen. Ich musste lachen, weil ich das nicht erwartet habe. Das hat mir gefallen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2014, 06:59   #7
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo Narvik,

natürlich ist meine Reimerei nicht ernstgemeint, sie ist eine Satire auf die Fortschrittsgläubigkeit. Es ist das Wesen der Satire, dass sie überzeichnet. Also, sei getrost, so wie bedichtet, wird's nicht kommen, den Schnupfen ausgenommen, den halte ich für unheilbar. Er kommt und geht.

LG und Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
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