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Alt 16.11.2015, 13:30   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Blasphemie

Blasphemie

Der große Gott,
der das ganze Universum schuf,
mit allen Sternen und der Sonne,
der er Erde und Mond
gab, sie zu verzieren;

Der große Gott,
für den die Ozeane toben
und dem Orkane das Lied
seiner Herrlichkeit orgeln;

Der große Gott,
der die Weltgeschichte erträgt,
der Sintfluten schicken kann
und vor dem die Berge erbeben,
ist wahrlich ein großer Gott.

Diesen großen Gott
haben sie ins Magazin
ihrer Kalaschnikow gesteckt,
um sich als Werkzeuge
seiner Gerechtigkeit aufzuspielen.

Welche Gotteslästerung!
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (16.11.2015 um 19:52 Uhr)
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Alt 16.11.2015, 16:08   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hi Thomas,

ohne großes Palaver und Blasphemie meinerseits, denn du weißt ja, wie ich über Religion denke, möchte ich dir sagen, dass der Text voll ins Schwarze trifft.
Wenn man schon an einen Gott glaubt, dann sollte man ihn nicht in dieser Art und Weise missbrauchen.

Wir sollten uns davon nicht unterkriegen lassen und uns dieser Art der Gewalt nicht beugen.
Auch mit einem traurigen Blick nach Paris: Jetzt erst recht!


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


PS:

S1/Z3 allen
S2/Z3 Orkane_ (ohne "n")
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (16.11.2015 um 20:20 Uhr) Grund: Fehlerteufelchen
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Alt 16.11.2015, 18:26   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Thomas,

gefällt mir sehr im Sinne zur Besinnung.

Ganz besonders:

Zitat:
Zitat von Thomas
Diesen großen Gott
haben sie ins Magazin
ihrer Kalaschnikow gesteckt,
um sich als Werkzeuge
seiner Gerechtigkeit aufzuspielen.

Welche Gotteslästerung!
Für mich begehen viele Religionen eine Gotteslästerung, diese ist eine aktuelle.
Man sagt, dass Massen über Erziehung, Unterricht und Angst zum Glauben verführt werden, damit sie die gottlosen, machtbesessen und nur aufs Irdische bedachten gierigen Mächte unterstützen. Betrachtet man die Kämpfe, Kriege und Morde im Namen Gottes im Laufe der Jahrtausende, kann man sich dieser These nur schwer entziehen.

Gern gelesen und kommentiert,
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 16.11.2015, 20:21   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Falderwald,

dein Kommentar erfreut mich sehr, weil er mir zeigt, dass das Gedicht klar verständlich ist.


Liebe Dana,

vielen Dank. Es ist leider etwas dran, an dem Missbrauch von Religion. Aber man sollte halt das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Ereignisse wie die der letzten Tage verleiten dazu.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
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Alt 17.11.2015, 01:51   #5
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Kia ora Thomas,

passt und sitzt wie Arsch auf Eimer!

Verzeih die derben Worte, aber zu einem "gefällt" kann ich mich nicht überwinden, zu barbarisch die Anlässe, die diesen Text entstehen ließen.

Bestens gelungen die Charakterisierung in S 1, 2, 3. Das ist die Geisteshaltung von Cretins, primitiv, borniert und kindisch.
Gott und Religion allgemein sind und waren immer schon wirksame Propaganda und ein überaus komfortabler Mantel für Fanatismus, Barbarei und allen ihren Auswüchsen.
Ich wollte eigentlich zu keinem der jüngsten einschlägigen Werke und Diskussionen meinen Senf dazugeben. 1. weil er unwesentlich ist, 2. sich nichts an der Sache ändern und schon gar nichts verbessern würde,
und 3. , weil die Forumsleitung dann die Verpflichtung hätte, mich wegen krassen Regelverstößen rauszuschmeißen.

Heut hab ich im Netz gelesen, dass die Welt-Community mit einem gemeinsamen Lied Solidarität mit Frankreich ausdrücken will. Das ist ja löblich, nett und wahrlich rührend, aber meine bösartige, dekadente Phantasie gaukelt mir dabei Bilder vor, wie sich die Barbaren vor Lachen die Bäuche halten: Singen vs Detonationen, Gewehrfeuer, Macheten...
Ich muss mich einbremsen... sorry Thomas.

Zurück zum Werk:
Die letzte Zeile würd ich weglassen. Die braucht es nicht. Sie trägt nicht nur nix zum Text bei, ich würd sogar sagen, sie schadet ihm, by stating the obvious, womit sie einen Anruch von "Nachtreten" bekommt.
Zusätzlich kommt mit dem Ausrufezeichen das Gefühl des Gegängeltwerdens beim Leser auf. Die 16 Zeilen sprechen für sich und in klarer Sprache.
Gut gemacht.

HG von Lai
__________________
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (17.11.2015 um 03:20 Uhr)
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2015, 06:38   #6
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Lailany,

ich glaube zu verstehen was du meinst und fühlst. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich den Schlusssatz streichen soll. Ich denke nach.

Liebe Grüße Thomas
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