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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 30.11.2010, 12:36   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Kirchengeschichte

Kirchengeschichte


Du sprachst von Segnungen
Die Arme weit ausgestreckt
Das Unsichere zu umgreifen
Um es in Sicherheit zu wiegen

Dein Auge war ins Weite
Gerichtet an Horizonte
Ohne Tag- und Nachtschärfe
Der Vogelflug vorüber und

Die Landschaften so fest an
Deine Hände gewachsen
Wie die Füße in Stein gemeißelt
Dein Atem stand wolkig

Der Ton verklang gerade
Als die Achtung sich
Umhüllte ans Kreuz
Geschlagen hing der Glaube

Es mag ein Singen gewesen
Sein und ein Hüsteln sogar
Das Gesangsbuch verlegen
Blätterte es selbst zum Lied
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 06.12.2010, 20:29   #2
Andere Dimension
Gast
 
Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 177
Standard

Hallo Walther

ich denke dieses Gedicht hat es verdient "oben " zu stehen.

Zitat:
Dein Auge war ins Weite
Gerichtet an Horizonte
Ohne Tag- und Nachtschärfe
Der Vogelflug vorüber und

Die Landschaften so fest an
Deine Hände gewachsen
Wie die Füße in Stein gemeißelt
Dein Atem stand wolkig
besonders hier...gefallen mir die Bilder und wie die einzelnen Zeilen ineinander greifen.

In meinen Augen ein starkes Gedicht- auch wegen der Balance die es hält.

Gruß
A.D.
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Alt 07.12.2010, 20:32   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Walther,

das Gesangbuch blätterte es verlegen zu einem Lied.
Der Glaube ward ans Kreuz geschlagen, ein Flug unmöglich, weil die Füße in Stein gemeißelt sind.

Die Kirche ist Geschichte.

Ich interpretiere eine "Kritik" an der Kirche selbst. Das Gedicht zeigt die Rituale, die Hoffnung die Vergeblichkeit auf, das Unsichere mit Sicherheit zu umgreifen.

Es fällt schwer zu glauben, wie es vorgegeben wird.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 10.12.2010, 17:42   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. AD,

danke für Deinen Eintrag. Es freut mich, daß Dir dieser lakonische Text zusagt. Er ist eine Gedanken- und Beobachtungscollage, die zum Nachdenken anregen mag.

LG W.

Lb. Dana,

Du hast tiefsinnige Schlüsse gezogen, die den Text in seinen Überlegungen fortführen. Damit hat bei Dir dieses Anregen zum Nachdenken und Weiterspinnen ebenso geklappt wie bei AD. Das freut mich natürlich.

Aus den Gedanken des LyrIchs sollte man nicht auf das Glaubensgerüst des LyrIchs schließen. Da besteht schon ein Unterschied.

LG W.
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Alt 22.01.2011, 20:23   #5
Gert-Henrik
Gast
 
Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Aus den Gedanken des LyrIchs sollte man nicht auf das Glaubensgerüst des LyrIchs schließen. Da besteht schon ein Unterschied.
Denn bei aller Auseinandersetzung mit dem Oxident, ist das LI ein Kind des fernen Orient, nämlich ein Buddhist.?

Die letzte S des Werkes lautet nämlich:
"Es mag ein Singen gewesen
Sein und ein Hüsteln sogar
Das Gesangsbuch verlegen
Blätterte es selbst zum Lied
"

... wenn das keine Gebetsfahne ist...
Davon ab, ein wunderschönes Bild!

Sehr gerne gelesen,
lgvL.
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Alt 25.01.2011, 17:48   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. Lipiwig,

danke für Deinen forschenden Eintrag. Wie ich sagte, spielt mein Glauben für das Gedicht keine Rolle, denn hier spricht, wenn überhaupt, ein LyrIch zu einem LyrDu.

Für mich sind die Weltregionen gleichwertige Versuche, das Geheimnis, den Urgrund der Schöpfung, zu erklären und uns Sterbliche in einen ewigen Zusammenhang einzubetten. In den meisten Religionen, die aus früheren Zeiten stammen, wurde zugleich das zwischenmenschliche Zusammenleben grundsätzlich geregelt (10 Gebote etc.).

Hier spreche ich über die Kirche, wie wir sie kennen. Der Rest bleibt dem Leser vorbehalten, auch des Rätsel Lösung, was der Autor "glaubt".

LG W.
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