Aufräumen

[Klatschmohn]

Aufräumen

In des Winters trüben Stunden
hat ich keine Lust gefunden,
haushaltsmäßig viel zu machen,
darum türmten sich die Sachen,
welche wegzuräumen wären:

Einzelsocken, stumpfe Scheren,
Zettelberge, alte Pillen,
alles beug sich meinem Willen,
weil es jetzt verschwinden muss.
Mit der Schlamperei ist Schluss!

„Heute geh ich dran“, so denk ich,
Keine Ruh, noch Muße schenk ich
mir die ganzen nächsten Tage,
ich bin fleißig – ohne Frage.
Das Ergebnis, welch ein Graus:

Überall sieht`s furchtbar aus!
Alles liegt jetzt kreuz und quer,
seitdem ich finde gar nichts mehr.
Bett und Stühle voller Krempels,
es sieht aus, so wie bei Hempels.

Mich packt die Verzweifelung
und mit allerletztem Schwung,
schmeiß ich alles - nun mit Wonne,
auch mich selbst, hin in die Tonne.
Hock zufrieden, still und stumm,

in dem ganzen Müll herum.
So ganz glücklich, still, verträumt.
Denn im Haus ist`s aufgeräumt!

[a.c.larin]

liebe klatschmohn,

denke nur : bei mir ist's schlimmer!
keller, küche , arbeitszimmer,
die entwickeln - zwar in grenzen -
dennoch chaosraumtendenzen!

alles muss man ständig schichten-
oh, ich hasse es, zu schlichten!
in dem ganzen zeug zu wühlen
zählt nicht zu den lustgefühlen.

interessant die frage ist:
warum gibt es so viel mist?
schneller fällt der staub stets hin
als ich mit dem besen bin!

darum lass ich ihn jetzt liegen
und ich fröne dem vergnügen,
widme mich der kunst, dem reim-
und das chaos wächst daheim....


dich selber solltest du nicht kübeln,
das könnte dir dein mann verübeln!

liebe grüße,
gleich mitleidsvoll wie selbst betroffen lächelnd
larin

[Dana]

Liebe Klatschmohn,
gib es meinetwegen zu. Das ist keine Eigeninspiration - du bist heimlich bei mir gewesen - und zwar als ich in der Tonne hauste.

Ein herrlich reales Gedicht, dass trotz des unmöglichen Chaos einen innigen und verständnisvollen Lachseufzer auslöst.

Warum ist das so? Als ich umgezogen bin, war ich voller Vorsätze. Kein Überladen, kein Tüneff mehr! Nur noch klare Linien. Mir ist nach nur einem Jahr nicht einmal ein klarer Strich gelungen.
Ich will mich aber nicht weiter outen - das hast du für mich getan.

Ein schöner Trost ist dabei - wir sind nicht allein. Hallo, liebe larin.

Mit ganz aufgeräumten Grüßen
Dana

[Klatschmohn]

Ach Larin, an solchen Tagen
kann man gar nicht genug klagen
und so sag ich dir den Plan,
den ich hab und doch nicht kann:

Saugen täglich, dies mit Grund,
denn ich habe einen Hund,
dem die Haare so tagtäglich,
leider ausfalln. Das ist kläglich.

Überall sind seine Haare,
überleben manchmal Jahre
unter irgendwelchen Sachen.
Glaubst du? Mir vergeht das Lachen.

Auf den Schränken hockt der Staub,
trotzdem stelle ich mich taub,
sitze am PC zu dichten
um das Elend zu berichten.

Das Klavier, ein Bücherbord,
denn die Tochter, die zog fort.
Darum ist der Klang beendet
und das Ding nun zweckentfremdet.

Aber ja, es kommt noch schlimmer,
Schränke in dem Küchenzimmer
müssten ausgeräumt mal werden,
denn schon hagelt es Beschwerden,

wenn mein Blick mal darauf fällt
und mir dieses missgefällt.
Alles sollt ich mal bewischen,
und mit neuem Glanz befrischen.

Ach, ich könnte noch weiter klagen,
doch vergess ich`s in zwei Tagen.


Liebe Grüße,
Klatschmohn



Liebe Dana,
ja, ja der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastet. ich weiß und kenne mich da aus. Ich warte einfach jetzt mal, bis mich die Lust packt irgendwann mal weiterzumachen.

Mit fröhlichem Gruß aus der Tonne,
Klatschmohnmonster

[a.c.larin]

liebe klatschmohn,

zum aufräumen braucht man nicht lust,
zum aufräumen braucht man ärger!
niemals wische und putze und entrümple ich besser, als wenn ich grad so richtig zornig bin! dann flutscht die sache.

also: such dir wen, um genervt zu werden - aber dann lass die wut an deinem mist aus. das klappt bestimmt!

liebe grüße
larin

[Medusa]

Liebe Klatschmohn,

Larins Vorschlag, Frust in Arbeit umzusetzen, kann ich nur unterstützen! Erst DANN "funzt" die Sache wirklich!

Ich wünsche Dir wirklich nichts Böses , aber so ein wenig Ärger würde den Frust um Deine "Müllhalde" sicher relativieren .

Dein Gedicht ist total ulkig, besonders die Pointe, und spricht gewiss jeder "Hausfrau" und Dichterin aus der Seele!

Nicht ganz holperfrei, aber das weißt Du ganz sicher selbst!

Faule Sonntagsgrüße,
Medusa.

[Klatschmohn]

Naja! Liebe Medusa, mal sehen vielleicht kann ich mich mal so richtig ärgern . Irgendwas findet sich schon. Andererseits war ich eigentlich doch letzte Zeit ganz schon fleißig, hab ne Menge gemacht, was nicht unbedingt in das Thema weibliche Hausarbeit past.
Morgen werde ich mit Druckgerät die Terasse versuchen zu säubern. Ich krieg bald Besuch!!!!!!
Sag mal, wo holpert es, ich hab es nicht gefunden.
Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Larin! Nun ja, ich versuche Deinen Rat zu befolgen, aber eigentlich müßte dazu mein PC ausfallen, aber das will ich besser doch nicht.
Mit liebem Gruß,
Heidi

[Lailany]

Liebe Klatschmohn!

Ganz super...hab mich köstlich amüsiert!
Geteiltes Leid ist halbes Leid...wer von uns kennt das nicht?

Ein paar peanuts hab ich zu bemosern:
S1Z2
hat....das meinst Du doch sicher kurz für 'hatte'. Dann muß es allerdings hatt geschrieben werden. Ob Du zusätzlich ein Schwänzelchen (hatt') anhängst, ist Geschmacksache.

'in dem Haushalt'....nicht sehr geschmeidig formuliert.
Was hälts Du von 'haushaltsmäßig'... ?

Das 'machen'...'gemacht'...unschön, da doppelt gemoppelt.
Vllt:
'heuer pack ich's an'.....?

'keine Ruh, noch Muße'....
Was spricht gegen: 'weder Ruh, noch Muße' ?

'auch mich selbst, hin in die Tonne'
Das 'hin' ist zu offensichtlich Füller und macht sich daher etwas verunglückt aus....zusätzlich gerät auch der Lesefluß hier ins Stocken.

wie wärs mit: 'auch mich selber, in die Tonne'

Ich bin nicht so allergisch dagegen wie Mudusa, aber auch für meinen Geschmack beginnst Du zu viele Zeilen mit 'und'.
Besonders in S5, letzte Zeile ists ziemlich unschön.
Was hältst Du von:
'hock zufrieden, still und stumm'

Abgesehen von diesen Kleinigkeiten möchte ich Dir gern Lob und Kompliment hierlassen....feiner Lesespaß!

Einen geruhsamen (aufgeräumten) Sonntag wünscht
Lailany

[Klatschmohn]

Liebe Lailany,

Einen recht lieben Dank für Deinen netten Kommentar und ich freue mich, dass Du das Gedicht so gründlich gelesen hast, dass Dir einiges aufgefallen ist.
Du hast recht, es gab einiges zu optimieren und ich bin Deinen Anregungen gefolgt.
Lediglich bei dem hat/hatt warte ich noch noch mal ab, das "hatt" kommt schon von hatte, da hast Du recht, aber im Schriftbild sah es mir zu ungewohnt aus.
Vielleicht sagt jemand noch mal etwas zu.
Ich wünsche Dir auch einen geruhsamen Sonntag, wobei ich jetzt nicht weiß ob Du ihn schon hinter Dir, oder erst vor Dir hast.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

[forelle]

Liebe Klatschmohn,

einen Grund gibt es immer nicht aufzuräumen.

Winter ist zu kalt, Finger klamm
Herbst zu melancholisch, lieber im bunten Wald
Frühling , kommt man dem Staub nicht nach
Sommer viiiiiiiel zu heiß


und ab in den Teich , grüßt dich forelle

.