Atze / wie er die Welt sieht / was sie ihm verbirgt

[Adam M.]

Atze
"Ach bitte, tu's nicht", fleht die Freundin vom Atze,
"ach bitte, mein Tiger, doch nicht mit Gewalt -
nicht jetzt und nicht hier!", bis ihr Flehen verhallt -
beim Anblick des Mäuschens, seziert von der Katze.

Die Katze
'Welch ein Moment, wie genieß ich ihr Bangen -
erst ihr Entsetzen verschafft mir Triumph.
Zittert sie vor dem geöffneten Rumpf,
schmieg ich mich tröstend dann an ihre Wangen.'

Das Mädchen
'Ach so nimm dir doch Zeit - nicht so stürmisch, mein Held,
lass mich langsam genießen. Errege mein Blut
und vergieß das des Mäuschens - sein Wimmern tut gut -
damit leihst du mir Macht, die mein Dasein erhellt.'

[charis]

Lieber Adam!

Wofür steht das M.? Willkommen auf dem Eiland, du wirst dich hier bestimmt wohl fühlen. Wenn nicht, hast du Pech gehabt - keiner darf die Insel mehr verlassen! Wir schützen ab jetzt solche wie dich!

Interessanter Rhythmus und bitterböse
Gehört wohl eher in den Satirefaden.

Sehr gerne gelesen und bestaunt!

Lieben Gruß
charis

[Hollerith]

Hallo Adam M.

ich finds gut, daß Katzen Krallen haben, die sie bei Bedarf ausfahren.
Wo kämen wir hin, würden nur Leisetreter ohne Krallen die Welt, resp. das Eiland bevölkern

Eine ebenfalls schützenswerte Spezies


Gruß Holle

[Adam M.]

Hallo charis, ich weiß nicht, eine Satire sollte das eigentlich nicht werden. Eher eine Betrachtung, Beobachtung. Aber am Ende fand ich sie nicht richtig rund geworden, weiß auch nicht warum und habe gedacht, dass man wahrscheinlich eher drüber schmunzelt. Böse? Naja, vielleicht aus Sicht vom ollen Atze - aber der würde den Text sowieso nicht lesen. Interessant, dass du den Rhythmus interessant findest. Eigentlich ist er doch ziemlich starr geblieben, irgendwie würde ich mal gern etwas freier experimentieren.
Ach ja, das M. steht für Marakow, aber das fand ich zu lang für den Namen hier und danke für dein Willkommen und dein Schutzangebot, scheint aber nicht so gefährlich zu sein hier.

Hallo Hollerith, auf jeden Fall. Ich finde Katzen auch total klasse. Aber beim Gedicht habe ich wahrscheinlich nicht gut genug gearbeitet. Die Katze sollte ja gar nicht das zentrale Thema sein. Es steht ja außer Zweifel, dass wir sie gerade wegen ihres ambivalenten Charakters so mögen - mal schmusen, mal kratzen.

Es grüßt
Adam