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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 29.08.2009, 15:40   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Erster Herbsttag

Es fällt mit diesem ersten Blatt
die Unschuld ab und auch ihr Traum,
sinkt langsam, wie durch Zeit und Raum,
und stetig, zwischen Welt und Wahn,
als blinde Illusion herab.

Es fällt mit diesem goldnen Licht
das Kleid des Sommers und sein Tanz,
entblößt sein Herz wie einen Baum.
Was bleibt vom Spiel? Nur matter Glanz,
an dem die Wirklichkeit zerbricht?

So geh - und halte still an dich.
Wer Hoffnung hat, der findet Ruh.
Schnell hat die Erde sich gedreht:
Der Sommer schließt die Türen zu!
Wer weiß, wohin der Wind uns weht.....
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (29.08.2009 um 17:52 Uhr)
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Alt 29.08.2009, 16:41   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe larin,

"es fällt mit..." (Tippfehler) und
ist das Komma nach Tanz wirklich gewollt?

Ansonsten: Ein echter larin, wehmütig, formvollendet, gut.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 29.08.2009, 17:57   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

liebe cyparis,

tippfehler bereinigt, merci !
interessant: man könnte nach "tanz" auch ohne komma lesen, so wie du!
ich lass es aber dort.

bei uns regnet es heute. den ganzen tag über ist düsteres licht....
zum glück leuchtet der bildschirm freundlich hell...

danke fürs kommentieren,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 01.09.2009, 09:55   #4
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo larin,

heute, am 1. September, dem metereologischen Herbstbeginn, erscheint es mir passend auf dein Gedicht zu antworten. Gibt der Sommer auch heute noch einmal alles und schenkt uns mit einem blauen Himmel und hochsommerlichen Temperaturen einen Abschiedsgruß. Du hast hier ein wehmütiges Sommerabschiedsbild geschaffen, welches mir sehr gut gefällt. Allein die eine Zeile verstehe ich nicht so recht:

Was bleibt vom Spiel, nur matter Glanz
an dem die Wirklichkeit zerbricht.

M. E. zerbricht eher der Sommer oder das Gefühl des Sommers. Die Wirklichkeit aber bleibt und präsentiert uns den Herbstbeginn.

Auf alle Fälle gern und zustimmend gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (01.09.2009 um 09:58 Uhr)
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Alt 12.06.2014, 08:45   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, larin!

Wie kam's, dass ich dieses Zuckerstück nie kommentiert habe???

Ein wundervoll gewobenes Prachtstück tiefberührender Lyrik in Sprache, Melodie und Inhalt gleichermaßen!
Genau solche großen Momente meinte ich, als ich dir - des öfteren - sagte, dass deine ernsten Gedichte wesentlich wertiger und gehaltvoller seien als die "lustige" Abteilung, und das sicher nicht bloß deshalb, weil ich selbst enste Lyrik präferiere!
Hier erreichst du einen Tiefgang und eine poetische Qualität, die ihresgleichen suchen - das hier ist wahrlich "große" Lyrik! Genau diese Art Gedichte solltest du unbedingt mal sammeln und in einem Büchlein publizieren!

Allergernst gelesen und bewundert!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 12.06.2014, 09:44   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Liebe larin,

da schließe ich mich doch gleich mal Erich an und frage mich,
warum ich dieses Sahnestückchen nicht gefunden habe??

Danke, Erich, dass du es aus dem Keller befördert hast. Ich bin sicher,
es lagern dort noch mehr solcher Super-Teile
Man sollte Perlentauchen betreiben....

Ein wundervolles Stück Lyrik, larin.
Man verliert sich in den poetischen Worten und möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen....


Liebe Grüße an die Verfasserin und an den Kellergänger

Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 13.06.2014, 13:30   #7
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo a.c.larin,

der Sommer hat doch noch gar nicht richtig angefangen und du bist schon beim ersten Herbsttag?
Aber trotzdem ist dies m.M.n. ein wunderschönes Gedicht. In den ersten beiden Strophen zeigen sich die ersten Herbstzeichen im Herabfallen des Laubes und im goldenen Licht.
In der letzten Strophe findet sich aber auch die Hoffnung wieder, denn hier wird die Jahreszeit zum Lebensherbst, den man freudig begrüßen sollte. Auch die neue Zeit hält noch Überraschungen bereit und man kann nie wissen, wie es weiter geht. D.h, man sollte die Hoffnungen niemals aufgeben.
Das tue ich auch nicht, obwohl ich mich schon im Winter befinde.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 13.06.2014, 19:44   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Narvik!

An diesem "verfrühten" Herbst bin ich schuld, der ich dieses lyrische Gustostückchen zur Unzeit den Tiefen des Archivs entrissen habe!
Wenn du auf das Einstellungsdatum blickst, wirst du feststellen, dass dieses Werk schon ein paar Jährchen hier - ganz zu Unrecht - verstaubt!
Wir sollten öfter mal gegenseitig in unseren Themenlisten stöbern und alte Perlen ans Licht holen, die hier einem unverdienten Vergessen anheimfallen!
Du hast dich in dieser Hinsicht schon sehr um meine "alten Stücke" verdient gemacht - sei an dieser Stelle herzlich dafür bedankt!

LG, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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