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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.01.2015, 16:36   #1
Chavali
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Beiträge: 13.001
Standard offenbarung

so viel ungeschriebenes wartet
unterm seeleneis
so viel gedachtes lugt aus
dem getauten rand

so viel verborgenes drängt ans
gedimmte morgenlicht
noch nicht ganz bereit für
die offenbarung
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 05.01.2015, 16:15   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein...

Offenbarung, ein großes Wort, aber im Zusammenhang mit dem Text doch sehr
gut gewählt. Gefällt mir richtig gut.



Zitat:
so viel ungeschriebenes wartet
unterm seeleneis
so viel gedachtes lugt aus
dem getauten rand

so viel verborgenes drängt ans
gedimmte morgenlicht
noch nicht ganz bereit für
die offenbarung
Obwohl meine Lieblingsschreibzeit eher die Nacht ist, kann ich mir gut vorstellen,
dass der Morgen eigentlich auch ganz gut geeignet ist, zumindest
was Einfall und mitunter Geträumtes betrifft, welches in einem Text mitverarbeitet
werden kann.

gerne gelesen liebe Grüße ginnie
__________________
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 13.01.2015, 22:13   #3
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi ginnie,
Zitat:
Offenbarung, ein großes Wort, aber im Zusammenhang mit dem Text doch sehr
gut gewählt. Gefällt mir richtig gut.
hab ganz lieben Dank für deine Resonanz
Zitat:
Obwohl meine Lieblingsschreibzeit eher die Nacht ist, kann ich mir gut vorstellen,
dass der Morgen eigentlich auch ganz gut geeignet ist, zumindest
was Einfall und mitunter Geträumtes betrifft, welches in einem Text mitverarbeitet
werden kann.
Was das Schreiben betrifft, gibt es bei mir keine besondere Tages- oder Nachtzeit

Eigentlich geht es nicht so sehr um das Schreiben von Gedichten oder Texten -
eher um das Ordnen der Gedanken und das Ziehen von den richtigen Schlussfolgerungen
und Treffen von Entscheidungen...

Danke dir
LG chavi



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Alt 14.01.2015, 02:33   #4
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hi Chavi,

ohne Umschweife: Das hast Du fein hingekriegt!

Liebe Grüße
Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
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Alt 14.01.2015, 12:39   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Chavali :)

So viele ungesagte Worte lauern noch an der Seelenoberfläche. Der Inhalt deines Gedichtes gefällt mir . Es gibt viel Ungesagtes. Manchmal weiß man schon Was es ist, doch kann es nicht genau beschreiben. Auch das zu wissen ist schon eine Offenbarung.

Du reimst hier nicht. Ist das eine besondere Form ?

Die zweite Strophe hat es mir besonders angetan. Das " gedimmte morgenlicht"

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein von sy
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Alt 14.01.2015, 17:43   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Chavali,

trotz der "Moderne" (in Gedichtform) ist mir, als wüsste ich - zumindest verstehe ich.
Trotz Jahrhunderte und Jahrtausende - das Leben selbst ist einzigartig für jeden von uns - nicht minder "eigenartig". Ein jedes ist einzigartig und ganz und gar eingenartig.
Beides hast du in "moderner Form" sehr gut erfasst und ungelöst belassen.
So mancher hat sich offenbart und strandete.
Wir sind Beschauer und "lauern". Wir haben Angst und schauen, weil wir nicht wissen, ob uns eine Offenbarung von der Angst befreit oder eine größere auferlegt.
Ein sehr tiefsinniges Werk, das die Moderne unkritisch lässt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.01.2015, 11:08   #7
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
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einen jahrzehntvers nenne ich so was.

wenn du den titel passender wähltest, hätte der leser den vollen blick auf die pracht deiner zeilen.

gruss
wolo
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Alt 15.01.2015, 15:10   #8
Chavali
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Beiträge: 13.001
Standard

Hi Claudi,

ohne Umschweife : *danke*

Liebe sy,
Zitat:
Du reimst hier nicht. Ist das eine besondere Form
nein, einfach der vers libre, der freie Vers.
Reimen hätte hier nicht gepasst, denn das, was ich sagen wollte, passt in kein Korsett.
Und du hast das sehr schön interpretiert, danke dafür

Liebe Dana,

ich bin mir sehr sicher, dass du den Punkt gut getroffen hast:
Zitat:
Wir haben Angst und schauen, weil wir nicht wissen, ob uns eine Offenbarung von der Angst befreit oder eine größere auferlegt.
Zitat:
Ein sehr tiefsinniges Werk, [...]
auch dir ein herzliches *danke*

Hallo wolo,
Zitat:
einen jahrzehntvers nenne ich so was.
Das nehme ich ganz ungeniert als Kompliment und bedanke mich dafür
Zitat:
wenn du den titel passender wähltest, hätte der leser den vollen blick auf die pracht deiner zeilen.
Dein Vorschlag...?


Euch allen liebe Grüße,
Chavali
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2015, 20:35   #9
Ann
Neuer Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 12.01.2015
Beiträge: 20
Standard

Liebe Chavali,

das Leben: Mysterium und Offenbarung zugleich!

Schon gestern schlich ich hier herum und ich muss sagen, es zieht mich immer wieder zu Deinen Zeilen hin - sie faszinieren mich. Deine Wortwahl ist so filigran.

Lieben Gruß von mir zu Dir, Ann
__________________
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Geändert von Ann (15.01.2015 um 20:44 Uhr)
Ann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2015, 16:08   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Liebe Ann,
Zitat:
[...]es zieht mich immer wieder zu Deinen Zeilen hin - sie faszinieren mich.
Vielen Dank!
Es freut mich sehr zu lesen, dass der Text offenbar genau einen Nerv getroffen hat.

Lieben Gruß
Chavali
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