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Alt 10.10.2012, 16:54   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Innenansichten




Innenansichten


Die Trinität entlockt dem Atheisten
nicht die Begeisterung, der es bedarf,
um blind an sie zu glauben, so verwarf
er diese Gottidee der frommen Christen.

Denn Geistesfreiheit führte ihn stets scharf
vorbei am Wort der Glaubensaktivisten,
die jenen fehlen muss, weil sie sonst wüssten,
daß dieses Bild kein Gott für sie entwarf.

Sein Augenblick jedoch blieb unverstellt
zur Wirklichkeit und ruhte unverwandt
nur in Vernunft, Verstand und Außenwelt.

Von dort gelangt dann seltsam mancher Streich
den Weg ganz sinnbefreit durch den Verstand
ins individuelle Himmelreich.


Falderwald
. .. .



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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 10.10.2012, 21:39   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Sonettfaldi,

du teilst dich in letzter Zeit fast ausschließlich in solchen mit.

Ich bin ob der Lyrik hingerissen - ob der Wirklichkeit ein wenig traurig und zugleich froh, ob der Aktivität in Richtung "Aufklärung".
Trinität - hier: Vernunft, Verstand, Außenwelt und:

Zitat:
Zitat von Falderwald
Denn Geistesfreiheit führte ihn stets scharf
vorbei am Wort der Glaubensaktivisten,
die jenen fehlen muss, weil sie sonst wüssten,
daß dieses Bild kein Gott für sie entwarf.
Ich bin sicher, dass jene Aktivisten nur agieren, weil ihnen nicht erlaubt wird zu denken. Sobald sie hinterfragen, werden sie sündig. (Ich weiß, wovon ich rede) Die anderen Aktivisten sind die, die das Leben auf Erden genießen und dafür ihre "Schäfchen" benutzen.

Ich stimme den Innenansichten voll zu. Das "Himmelreich", das wir suchen, sitzt wie eine Brille auf der Nase und genau diese wird uns erst danach versprochen. Welches "DANACH"?
Es ist hier und jetzt - ganz individuell. Es richtet sich ausschließlich danach, was wir daraus machen und nicht danach, was wir glauben.

Dein Sonett trägt irdisches, einmaliges Dasein: Liebe, Glück, Zufriedenheit - den Himmel auf Erden, sofern man sich nicht ablenken lässt.

Zurück zu eigenen Innenansichten
sende ich dir liebe Grüße und fühle einen neuen Glauben
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 14.10.2012, 18:44   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

irgendwie wollen mir zur Zeit wohl keine anderen Texte gelingen.
Na ja, ich nehme es halt, wie es mir kommt...

Die Trinität hast du gut erkannt und aufgeschlüsselt: Vernunft, Verstand, Außenwelt.

Genauso verhält es sich in der christlichen Religion:

Der Vater, das Denkende, Planende, Schaffende, Leitende, also die Vernunft.

Der heilige Geist, sein Instrument, mit dem er den Kontakt zur Außenwelt aufrecht erhält, indem er sich seiner bedient, um manipulativ in den weiteren Ablauf einzugreifen, also seine Sinne, sein Verstand.

Und schließlich der Sohn, der die Außenwelt repräsentiert, weil er als Mensch gewordener Gott diese objektive Außenwelt nun als Subjekt erfährt.

Diese drei Dinge vereinigen sich in einem Wesen: Gott.


Vernunft: Der Intellekt; hier vereinigen sich die geistigen Fähigkeiten, Entscheidungen werden getroffen, Absichten werden beschlossen, der Vater des Gedankens.

Verstand: Ein komplexes Teil aus Sinnesorganen und Nervensystem, das es erlaubt, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten und zu bleiben, weil es z.B. Bilder vermittelt, um geichzeitig zu ermöglichen, Veränderungen dort herbei zu führen, der heilige Geist der Tat.

Außenwelt: Die objektive Welt, in der sich das subjektive Individuum befindet, nun als Subjekt erfährt und diese somit vom eigenen, sehr leidensfähigen Körper, der auch nur ein Objekt in dieser Welt ist, durch den Verstand übermittelt bekommt und völlig unabhängig von der Vernunft wie ein Kind dort herumtappst, wie ein eigener, sterblicher Sohn.

Diese drei Dinge vereinigen sich in einem Wesen: Ich.

Es besteht für die großen und die kleinen Aktivisten keine Notwendigkeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn Glaube heißt ja nun einmal so, weil eben nicht Wissen heißt, so daß wohl anzunehmen ist, es sei bequemer sich mit dem Unwissen zufrieden zu geben, zumal ein Hinterfragen u. U. auch noch sanktioniert werden könnte.

Hinterher, wohlgemerkt, also im Jenseits nach dem Tode.

Ein vages Versprechen...

Das Diesseits erscheint mir allerdings als sehr real.

Daran zu glauben, scheint mir nicht verkehrt zu sein, nicht wahr?


Vielen Dank für deinen Besuch und deine Gedanken zu meinen Innenansichten. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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