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Alt 30.06.2014, 18:35   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Standard Die Sage vom Gartenzwerg am Teufelsberg



Die Sage vom Gartenzwerg am Teufelsberg


Im mythenhaften Runenwald beherrscht Magie die Tage,
von einer bösen Schreckgestalt berichtet eine Sage:

Hoch oben auf dem Teufelsberg
sieht man ein Haus aus Karten,
dahinter wohnt ein alter Zwerg
in seinem Hexengarten.

Bei Tage schimmert seine Haut
blassgrünlich und anoxisch,
kein Wunder, denn so manches Kraut
im Garten dort ist toxisch.

Er ließ aus rotem Fingerhut
sich eine Mütze filzen
und braut sich täglich einen Sud
aus Knollenblätterpilzen.

Es wabern und wobern die giftigen Suppen
in Töpfen auf glühenden Scheiten,
er will eine Mahlzeit aus Engerlingspuppen,
Taranteln und seltenen Saurierschuppen
im Saft dieser Pilze bereiten.

Gerüstet mit der dunklen Macht
und einer Haifischgräte,
pflügt er zu jeder Mitternacht
besessen seine Beete.

Gedüngt ist dieser Höllenschlund
mit blutdurchtränkten Dramen
nun der perfekte Untergrund
zum Setzen seiner Samen.

Aus einem Zaubermanifest
benutzt er den geheimen
magieerfüllten Spruch und lässt
die bösen Saaten keimen.

Es brodelt und wütet im düsteren Grunde,
die Welt dreht sich um ihre Achsen,
dem Boden entsprießen in jeder Sekunde
dämonische Blumen und Runde um Runde
beginnt dort ein Albtraum zu wachsen.

Bald ist der ganze Garten bunt
erfüllt von tausend Pflanzen,
die überall sich schlängeln und
auf allen Wegen tanzen.

Im Blütenblätterlabyrinth
versteckt sind scharfe Krallen,
so wiegen friedlich sich im Wind
die Venusmenschenfallen.

Verirrte lotst im Runenwald
der Zwerg zu seinem Garten,
er lockt sie in den Hinterhalt,
wo die Dämonen warten.

Es ziehen und zerren mit gierigen Tatzen
am Leben die höllisch Entflammten,
sie reißen die Beute wie hungrige Katzen
und zeigen in ihren entsetzlichen Fratzen
kein Mitleid für jene Verdammten.

Drum kommst du in den Runenwald zum Teufelsberger Garten,
dann laufe, denn man wird dich kalt zum Essen sonst erwarten.


Falderwald
. .. .


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (30.06.2014 um 22:58 Uhr)
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