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Alt 31.10.2015, 16:54   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Nebelland

Wie ein weißes Leichentuch
liegt der Nebel überm Land,
und ein aufgeschlagnes Buch
liegt in meiner kühlen Hand.

Doch mein Blick verirrt sich fern
zu den Bergen hinterm Feld,
wo ein blasser Morgenstern
manchen Tag herniederfällt.

Wo ist all die Zeit geblieben,
die verloren war im Zorn?
Könnte ich noch einmal lieben,
wäre ich wie neugeborn.

Doch der Nebel vor dem Fenster
hindert meine klare Sicht.
Wallgewänder wie Gespenster
wehen durch das Tageslicht.

Bücherseiten rascheln leise -
ausgelesen ist das Buch.
Und noch immer liegt der Nebel
wie ein weißes Leichentuch.

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (03.11.2015 um 12:34 Uhr)
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