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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 05.12.2015, 22:21   #11
Bodo Neumann
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Beiträge: 351
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Liebe Lailany,

Zitat:
I dont know, what exactly the question was, but this music is the answer.
Whoever wrote these words - he/she/(it) was wrong. The answer is obviously 42.

Yours sincerely
Deep Thought

Geändert von Bodo Neumann (06.12.2015 um 08:58 Uhr)
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Alt 06.12.2015, 08:47   #12
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Liebe Lai,

Das ist ja ein ganz feines, das mir doch beinahe entgangen wäre. Das wäre unverzeihlich gewesen. Ich habe es schon in meinem Best-Of-Ordner abgespeichert.

Da ist es, was mich immer wieder so fasziniert: Die Schönheit der (romantischen) Sprache und der Klang der Verse machen aus Grauen Schönes. Als habe der Dichter den Willen, die Dualität aufzulösen.
Deshalb gefällt mir ganz besonders der letzte Satz, wo du die Musik zur Hilfe nimmt.

Die "ausgedingten Träume" - tolle Idee! Z2 und 7 sind Extra-Sahnehäppchen für mich - der letzte Satz auch - also eigentlich alles

Wirklich das einzige, was mir nicht ganz sooo gut gefällt ist das "beschreiten" - es ist für mein Gefühl irgendwie zu "stark" und thaetralisch für diese "ätherische" Szene und beisst sich irgendwie mit "geräuschlos katzenhaft"; aber das ist nicht schlimm. Natürlich können Katzen schreiten, aber ich weiß nicht, ob diese gezeichnete Frau diesen katzenhaften Stolz noch hat. Ich sehe hier eine Frau, die nur mehr ein Schatten ihrer selbst ist. Mir fällt aber auch keine Lösung ein. "bewegt sie sich - am Weg zum See" ist auch nicht das gelbe vom Ei.

Was besonders bemerkenswert ist, wie meine Vorredner schon bemerkten hr - es leiert nicht! (Ich habe mich mittlerweile auch an einer Ghasele versucht und weiß daher wie schwierig das ist - meins leiert ).

Die Reime fügen sich wunderbar in den Text und treten trotz der Häufung nicht hervor (was bei diesem Text extrem schaden würde); sie sind eine eleganten "Nebensache" - für mich: meisterlich!

Sehr sehr gerne gelesen!

Lieben Gruß
charis
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Alt 07.12.2015, 09:35   #13
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
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Klasse Ghasele, liebe Lailany, sehr poetisch und bildhaft.
Sehr gerne habe ich die gelesen.
LG von Agneta
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Alt 09.12.2015, 07:10   #14
Lailany
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Beiträge: 945
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Dear Bodo,
I knew you had the answer! But you should have enlightened me instead of throwing me into an abyss of desperation and deep thoughts...
Next time: Please no more such cruelty to frail old ladies...

PS: After yet another round of deep thoughts: Forget the lady-bit...
"Old hag" will do me.


Liebe Charis,
wow, in deinen Best-Of-Ordner aufgenommen zu werden... da hüpft das Dichterherz!

Du hast mit der Kritik an "beschreiten" genau das angesprochen, womit ich nicht zufrieden bin. Es erschien mir letztendlich als das beste der lausigen Wörter, die in Frage kämen: Gehen - nein. Laufen - nein.
Bei zweien der Entwürfe hatte ich es umschrieben gehabt, irgendwas mit "sucht sie den Weg zum See", das hätt mir auch wegen dem Mondlicht gefallen, aber dabei ging mir das nachfolgende Enjambement verloren. Das muss unbedingt bleiben.
Wenn du einen Vorschlag hast... bitte schupf rüber!

Bzgl Leiern hab ich jetzt all die Ghaselen verglichen und bin zur Meinung gelangt, dass nicht allein die Enjambements dem entgegenwirken.
Auch die verlängerten Wörter fangen einiges ab.
entlangzuschweigen, hinabzusteigen, Dornenzweigen
Bei den Texten, die leiern, wurden durchwegs nur die Stammwörter verwendet, die bei meinem Text schweigen, steigen, Zweigen gewesen wären.

Wie auch immer... Hauptsache ist, dass das Endprodukt bei der Leserschaft so gut angekommen ist!

Liebe Agneta,
ein Lobeswort wie "bildhaft" zu ernten, ist der schönste Lohn für mich.
Ich liebe Adjektive und hab keine Skrupel, sie großzügig in meine Texte einzubauen. Geht nix über ein aussagekräftiges Adjektiv...
Doch. Zwei oder mehr!

Herzlichen Dank Euch allen für Besuch und Feedback.

Liebe Grüße von Lai
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
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Alt 09.12.2015, 18:32   #15
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Kia ora Lailany,

hab dich nicht vergessen, war nur aufgeschoben...

Ich finde den Text sehr gelungen. Er fließt wunderbar dahin, die anderen haben schon beschrieben, warum das so ist, so dass ich das alles nur wiederholen könnte.
Die Zeilen leiten den Leser tatsächlich geräuschlos und katzenhaft durch den gesamten Text, also sehr geschmeidig.

Mal kurz zu dem Begriff "ausgedingten" kommend, möchte ich anmerken, dass dies sicherlich eine veraltete Form ist, heute wird üblicherweise "ausbedingten" verwendet, doch ich finde das sehr reizvoll, denn man kann das auch wörtlich nehmen: ausgedingt = aus den Dingen herausgenommen = ausgesondert = abgestoßen etc. Auch dies passte in den Zusammenhang gut herein. Mir gefällt das sehr gut, wenn man eine solche Metapher weit auslegen kann.

Also ich muss sagen, dass sich dein Ghasel hier hinter keinem anderen verstecken muss, im Gegenteil, es schimmert wie eine kleine, melancholische Perle im Mondlicht, die mir in diesem Sinne gut gefallen hat.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 20.12.2015, 00:59   #16
Lailany
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Kia ora Faldi,
danke für die Belobigung meines Beitrages.
Ich gebe zu, ich hab mir damit Mühe gegeben. Fertig hatte ich den Text schon 3 Wochen vor Abgabedatum und hab jeden Tag daran gekratzt, wieder und wieder nachgeschliffen. Dazu sprang ich einmal sogar um 2 Uhr morgens aus dem Bett, weil mich kurz vorm Einschlafen eine Verbesserungsmöglichkeit überkommen hatte, die ich sofort festhalten musste, da ich aus Erfahrung weiß, dass ich mich am Morgen nicht mehr daran erinnern kann.

Übers "nicht verstecken zu müssen" und die Perle freue ich mich natürlich sehr.

Ein Dankeschön für den Besuch und wohlwollenden Kommi.

LG von Lai
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Alt 20.12.2015, 10:20   #17
Agneta
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Liebe Lai,

habe es nun noch öfters gelesen und mir nochmals Gedanken dazu gemacht.
Darum melde ich mich noch einmal.

eine sehr dichte und gefühlsstarke Ghasele, bedrückend zwar, aber das Leben ist eben nicht nur hell.
Viele Bilder: Dornenzweige, Mond.
Irgendwas störte mich: jetzt hab ich's:
Da würde ich fast sagen, dass es den Endsatz nicht braucht.
Jeder weiß, was sie am See tun wird.
Du hast es auch mit diesem Satz wundervoll poetisch gesagt, sodass sich der letzte erübrigt.

streift sie die Endlichkeit von ihren Schultern,!

Die Ghasele ist schon sehr gut, aber genial würde sie, wenn man hier noch mal feilt und im Bild der Geigen bleibt oder der Akkorde.
"ins bodenlose Schwarz hinabzusteigen."

Sie friedlich!! zu einem mit der Melodie werden lässt...denn sie findet ja, so abstrus es auch ist, im Tod endlich den Frieden, den ihr das Leben verwehrte. Das andere mit dem Schwarz und bodenlos ist ja negativ. Habe lange gebraucht, bis ich drauf kam-zwinkler

Weißt du, was ich meine? Ist nur so ein Bauchgefühl.... Vielleicht kannst du mit dem Gedanken noch was anfangen...


beschreitet sie im Schein des vollen Mondes
den Weg zum See. Inmitten Dornenzweigen
streift sie die Endlichkeit von ihren Schultern,
lauscht in die ferne Eufonie der Geigen,

vielleicht so etwa:
dem tiefen Moll der sanften Schlussakkorde
getragen von der Melodien Reigen.

dann bliebest du im Bild und hättest auch das Positive drin...

__________________




LG von Agneta


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Geändert von Agneta (20.12.2015 um 10:36 Uhr) Grund: mm
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Alt 22.12.2015, 19:29   #18
Erich Kykal
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Hi, Lai!

Agneta hat aus ihrer Sicht sicher recht, mir hingegen würde dieser schöne - und vor allem deutlich erklärende - Schlusssatz sehr fehlen!
Man ist nicht immer gleich sensibel drauf oder liest etwas oberflächlicher - und schon versteht man die Anspielung nicht! So wird im klärenden Schlussakkord das entscheidende Bild beschworen, und das auf überaus lyrisch-gekonnte Weise.
Nichts gegen Agnetas Ansicht, aber ich würde es so lassen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2016, 00:44   #19
Lailany
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Hi Agneta und Eky

Ja, Agneta, ich weiß genau, was du meinst und hatte das sogar schon beim Basteln in Erwägung gezogen gehabt. Dein Vorschlag klingt gut, gefällt mir auch, aber es trifft nicht so ganz das, was ich mir für die Schlusspassage wünschen würde, konform gehend mit deinem Gedankengang.

Ich komme immer wieder mal zu meinen alten oder älteren Texten zurück und in der Regel fällt mir dann auf Anhieb das ein, nachdem ich vorher vergeblich gesucht hatte. Vllt gelingt mir das hier auch.

Eky, ich bin froh, dass du den Schluss als lyrisch gelungen siehst, das bringt mich nicht in Zugzwang, hier auf Biegen und Brechen nach einer Verbesserung suchen zu müssen.

Herzlichen Dank euch beiden für euren Besuch und Kommi.

LG von Lai
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