Frühlingsstreiche

[ruhelos]

Am Himmel nichts als Wolkendecken,
der Frühling spielt so gern Verstecken,
er tauscht zum Spaß sein blaues Band
und präsentiert ein Rußgewand.

Es sprießen lauter Winterglöckchen,
sie zittern leicht im dünnen Röckchen,
doch ohne all zu große Müh'n
die unbeliebten Kräuter blüh'n.

Die Vögel kehren heim in Schwärem,
die Luft erfüllt ein frohes Lärmen.
Sie rufen laut, man jäh erwacht
und kürzer wird jetzt jede Nacht.

Genießt du erste Sonnenstrahlen,
so musst du bald die Rechnung zahlen.
Du bist jetzt rotgebrannt, statt bleich,
der Frühling spielt uns manchen Streich.

[Klatschmohn]

Hallo Ruhelos,

ein Frühlingsgedicht, wie es zu diesem Frühlingsanfang nicht besser passen könnte. Das besagte Rußgewand geht mir seit Tage auf den Geist und ich warte nur auf die, von Dir beschworenen Sonnenstrahlen, um mir mein Gesicht zu bräunen. Gegen das Röten nehm ich dann wohl vorsichtshalber Creme.
Unkraut habe ich auch schon gezupft und meine Schneeglöckchen stehen noch in voller Pracht.
Ja, wir warten wohl alle auf die Sonne, dann nimmt man eben auch mal wieder ein Schneegestöber in Kauf. Im Augenblick sieht es wohl noch nicht so aus, dass die Sonne kommt.

Ein frisches Frühlingsgedicht, dass die augenblickliche Wetterlage sehr gut beschreibt.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

[Dana]

Liebe ruhelos,
das sind wirklich doppelsinnige "Streicheinheiten" des nahenden aber noch nicht angekommenen Frühlings.
Heute schneite es hier dicke weiße Flocken und hagelte, dass man nur staunen konnte. Unbeirrter ragieren da Vogelscharen und Frühlingsblüher.
Früher sah ich alles gelassener. Heute habe ich das Gefühl, die Kälte nicht mehr aushalten zu können.
Dein Humorgedicht hat mich besänftigt. Dieses war der 10 Streich und der 11 folgt zugleich. Aber dann ....

Weißt du, was noch schön ist?
Dass dein Gedicht hier gelandet ist.

Liebe Grüße
Dana

[Chavali]

Liebe ruhelos,

wie habe ich deine schelmischen Naturgedichte mit humorigem Einschlag vermisst
Ich frag mich auch, wo der Frühling bleibt, spielt er wirklich Verstecken oder
ist er noch gar nicht angekommen?

Dein Frühling-lock-Gedicht gefällt mir.
Es liest sich flüssig und leicht durch den Paarreim.

Eine Kleinigkeit habe ich entdeckt:
S1 Z2 - Verstecken groß (er spielt Verstecken)

Das hier ist meine Lieblingsstrophe

Es sprießen lauter Winterglöckchen,
sie zittern leicht im dünnen Röckchen,
doch ohne all zu große Müh'n
die unbeliebten Kräuter blüh'n.

Am liebsten möchte ich die kleinen Blümchen warmhalten - aber das tut die Natur schon irgendwie selber.


Lieben Gruß,
katzi

[a.c.larin]

hallo, ihr winterverdrosssenen!

als meine tochter noch klein war (etwa 3 jahre alt) hatten wir auch so einen extrem langanhaltenden winter ( schneelage von anfang november bis ende märz).
irgendwann in den ersten apriltagen fing es dann noch einmal zu schneegraupeln und zu schauern an, da fragte mein kleines töchterlein:
"mutti, wird der winter im sommer wärmer?"
(und das haben damals wohl so ziemlich alle gedacht!)

kopf hoch, es wird schon!

[ruhelos]

hallo klatschmohn,

vielen Dank für dein Lob. Schön, dass dieses Gedicht inhaltlich deine Zustimmung findet. Wir haben wohl alle den grauen Himmel satt, doch anscheinend hat mein Gedicht etwas genutzt, wenn ich jetzt nach draußen sehe.

hallo dana,

schön, dass dich mein Humorgedicht besänfigen konnte. Ich habe es gern hier eingestellt.

hallo katzi,

du ahnst gar nicht wie wohl deine Worte tuen, dass du meine schelmischen Naturgedichte vermisst hast. Der Rechtschreibfehler wird natürlich behoben.

hallo larin,

deine Tochter hat es auf den Punkt gebracht. Danke für die Anekdote.

Viele Grüße
ruhelos