Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 17.10.2013, 17:19   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Nach Süden



Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation.
Er findet hier nicht mehr genug
an Wärme, Nahrung - Endstation.

Die Schreie rühren an mein Herz,
sie sprechen von der Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März,
und danach sehne ich mich sehr.

So zieht er nun mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (19.10.2013 um 17:21 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2013, 18:46   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Chavali,

ja, sie formieren sich - Kraniche, Wildgänse, Störche und viele Kleingefiederte.
Die Schreie stimmen fast traurig, aber sie beinhalten auch ein Versprechen.
Außerdem gönnen wir ihnen die Wärme.

Diese Bilder und Gedanken kamen mir beim Lesen - dein Gedicht gefällt mir sehr. So sehr, dass ich ein paar Veränderungen wage, die nichts anfordern, nur aufzeigen wollen:


Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation,
er findet hier nicht mehr genug (der Vogelzug)
an Wärme, Nahrung - Endstation.

Die Schreie rühren an mein Herz,
versprechen aber Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März -
und danach sehne ich mich sehr.

Drum zieht dahin mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.

Liebe Grüße,
Dana

(Ab morgen ist der März schon einen Tag näher.)
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2013, 18:58   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Zitat:
er findet hier nicht mehr genug (der Vogelzug)
huch, liebe Dana, natürlich hast du recht
Ich hatte erst die Zeile 2 anders formuliert, bei der die dazugehörige dritte Zeile gepasst hätte.
Nun aber ist der Begriff Vogelzug Singular - klar also
Zitat:
dein Gedicht gefällt mir sehr.
So sehr, dass ich ein paar Veränderungen wage,
die nichts anfordern, nur aufzeigen wollen:
Aber immer gern
Für die Strophen zwei und drei hast du auch je einen Änderungsvorschlag - darüber denke ich nach.

Hab lieben Dank!

Sei lieb gegrüßt!
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2013, 19:06   #4
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.422
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

Hi chavilein,,

Sehr hübsche Naturlyrik, natürlich die Kranichzüge sind besonders schön.
Eins zwei Änderungen hätte ich auch vorgenommen, sind aber anders als
Danas...Würde es ehrlich gesagt auch nicht so lassen, da mit dem Vogel-
zug allgemein der Zug der Vögel gemeint ist, daran aber zig Formationen
mit ca. 10-20 Tieren. Die treffen sich manchmal an den Felder der Elbe.
Also da ziehen die Vögel immer Gruppenweise...Wenn du hier schaust,
weißt du was ich meine: Vogelzug

Zitat:
Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation,
sie finden hier nicht mehr genug
an Wärme, Nahrung - Endstation.
hier würde ich Plural wählen, da es sich meines Erachtens besser anhört.

Nach Süden geht der Vogelzug,
die großen Kranichformationen,
sie finden hier nicht mehr genug
an Wärme; Nahrungsendstationen.


Zitat:
Die Schreie rühren an mein Herz,
sie sprechen von der Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März -
und danach sehne ich mich sehr.
Klasse Strophe, gefällt mir gut...

Zitat:
Doch zieht nun jetzt mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.
Hier würde ich einfach Pronomen nehmen

Sie ziehen (jetzt o. nun) mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.


jip man könnte zwar auch schreiben "Ich warte auf sie jeden Tag...." aber ok..

insgesamt gefällt es mir gut ...gerne mit beschäftigt,

liebe Grüße ginnie
__________________
© Bilder by ginton

Schtjel Sam Abys Mje Uchiel!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (17.10.2013 um 20:42 Uhr)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2013, 19:30   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Was mich sofort störte, war S3Z1: "Doch zieht nun jetzt..."

Abgesehen von dem fürchterlich doppelt gemoppelten "nun jetzt" verfällst du hier unvermittelt und ohne Vorwarnung in direkte Anrede, was für den Leser verwirrend ist.
Logischer wäre, unter Bezugnahme auf den in S1Z1 erwähnten Vogelflug: "So zieht er nun..."

Vor dem "und" in S2Z4 würde ich am Ende von S2Z3 ein Komma statt eines Bindestrichs setzen.

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2013, 16:27   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi ginnie,

ich habe mir den Link zum Vogelzug angeschaut, sehr interessant.

Nun, ich habe nicht auf einer Wiese gestanden oder auf einem Feld und habe diese Beobachtungen gemacht.
Ich hatte einfach diese Idee, darüber ein Gedicht zu schreiben.
So ganz allgemein

Was die Vorschläge zur Änderung betrifft, habe ich schon für S1 eine Lösung gefunden.
Für Zeile1 in Strophe 3 wird es auch eine Änderung geben.
Zitat:
Sehr hübsche Naturlyrik,
Danke dir!


Hallo Erich,

Zitat:
Abgesehen von dem fürchterlich doppelt gemoppelten "nun jetzt" verfällst du hier unvermittelt
und ohne Vorwarnung in direkte Anrede, was für den Leser verwirrend ist.
Logischer wäre, unter Bezugnahme auf den in S1Z1 erwähnten Vogelflug: "So zieht er nun..."
Das ist der Punkt - die direkte Anrede.
Habe aber auch schon selber gemerkt, dass das nicht beim Leser ankommt.
Deswegen werde ich hier auch eine Änderung vornehmen.
Den Bindestrich möchte ich behalten.
Ich denke, er unterstreicht stärker als ein Komma die Zeit, die bis zum März vergehen muss
Zitat:
Gern gelesen!
Schön, das freut mich - und danke für die Anregungen.


Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2013, 16:48   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Das Problem ist ein anderes: "und" ist ein Konnektor, ein verbindendes Wort, der Bindestrich (in der hiesigen Verwendung) hingegen ein Trenner.
Darum erscheint es immer etwas seltsam, direkt nach einem Bindestrich, der einen Satzteil abtennen soll, direkt mit "und" zu beginnen.

Aber es ist und bleibt dein Gedicht, daher keine weiteren Einwände.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2013, 16:54   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Zitat:
Das Problem ist ein anderes: "und" ist ein Konnektor, ein verbindendes Wort, der Bindestrich (in der hiesigen Verwendung) hingegen ein Trenner.
Darum erscheint es immer etwas seltsam, direkt nach einem Bindestrich, der einen Satzteil abtennen soll, direkt mit "und" zu beginnen.
Hi Erich,

das ist dann allerdings bedenkenswert.
Wenn das so ist, könnte ich doch eher das und ersetzen?

z.B.
denn danach sehne ich mich sehr.




LG
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2013, 21:08   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Auch "denn" kommt eigentlich stets nach einem Komma, ist nämlich auch ein Konnektor.
Ist der Bindestrich dort wirklich so unverzichtbar?

Wie auch immer - im Namen der "Freiheit der Kunst" geht es gewiss auch so.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2013, 10:34   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi, Erich,

Zitat:
Ist der Bindestrich dort wirklich so unverzichtbar?
nein, nicht unverzichtbar.
Es ginge auch ohne.
Und darauf kommt es auch nicht an, meine ich.
Der Inhalt ist wichtig und der Klang der Sprache.
Zitat:
Wie auch immer - im Namen der "Freiheit der Kunst" geht es gewiss auch so.
*schmunzel* ja, vielleicht.
Korrekt ist es aber dennoch nicht, wie du mich überzeugt hast.

Ich nehme den ominösen Strich raus, setze aber kein Komma.
Ich mache einen Punkt und schreibe groß weiter.
Das ist mein Kompromiss

Danke für die interessante Unterhaltung und schönen Gruß ins Mühlviertel,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Markttag im Süden Chavali Ein neuer Morgen 9 16.07.2013 17:28
Auf nach Natzweiler! Leier Finstere Nacht 3 30.12.2009 11:16
nach mir... fee Finstere Nacht 2 27.05.2009 20:12
Nach Dir Leier Denkerklause 4 06.04.2009 08:10


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:34 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg