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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 24.02.2010, 20:45   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Groteske


Es streift ein Atem meine Hand,
ein kaltes Flüstern in den Ohren,
mir ist, als wär ich nie geboren,
als hätte ich mich nie gekannt.

Die Stille hier, sie bringt mich um,
ich will was tun und kann es nicht,
ein Schatten legt sich aufs Gesicht,
der Raum wird jetzt zum Atrium.

Mich schnüren enger diese Wände,
starr blickt mein Auge bis es bricht.
Von ferne seh ich weißes Licht.
In meiner Angst fühl ich das Ende.

Betrete ich jetzt fremdes Land?
Hält hier ein Feind schon Strafgericht,
in Furcht vor der Gezeitenwende?

__________________
.
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (25.02.2010 um 18:10 Uhr)
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Alt 25.02.2010, 05:31   #2
Corazon
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Standard

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Grotekse
Hallo Chavali,

was bedeutet denn der Titel deines Gedichtes?
Der Text gefällt mir, erinnert mich einerseits an Menschen in Kliniken wo Zimmer keine Klinken haben oder auch an Menschen in diesen sogenannten Todeszellen, wo sie lebensverkürzenden Massnahmen entgegensehen.
Nur mit dem Titel, da komm ich nicht weiter, muss immer an Kekse denken. Erst dachte ich, du meinst Groteske, aber mir ist schon klar, dass du weisst, wie man das schreiben würde.

Fragen über Fragen...

Lieber Gruss

Corazon
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Alt 25.02.2010, 07:11   #3
Chavali
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Hallo Corazon,

ich danke dir fürs genaue Hinsehen:
Zitat:
was bedeutet denn der Titel deines Gedichtes?
Natürlich muss es Groteske heißen, ich habs schon geändert, es war ein kleiner Buchstabendreher
Zitat:
Der Text gefällt mir, erinnert mich einerseits an Menschen in Kliniken wo Zimmer keine Klinken haben oder auch an Menschen in diesen sogenannten Todeszellen,
wo sie lebensverkürzenden Massnahmen entgegensehen.
Das ist eine interessante Interpretation, der ich durchaus etwas abgewinnen kann.

Danke und lieber Gruß,
Chavali
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Alt 25.02.2010, 09:24   #4
Neil Olssen
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Hah, da hatten wir ja nahezu zeitgleich das Gefühl, den Grusel für einen Moment ins Exil der Worte zu schicken. Wobei "Grusel" nur ein Name von vielen ist. Entweder kannst Du unheimlich gut zuhören oder aber Du weißt "wie es ist". In solch einem Moment, wie Du ihn hier beschreibst, wäre ich "gerne" in einem Lazaret. Die könnten einem wenigsten mit nem Defibrillator oder ner Packung Morphium zur "Seite" stehen.
Doch Spaß beiseite, wer das Gefühl kennt, für den ist jedes einzige Wort was Du hier schreibst bitterböser Ernst und deshalb beeindruckt mich am meisten das Atrium, weil verdammt, so ist es. Ich habe keine Ahnung, aber manchmal, wie aus dem Nichts, schaut das "Unaussprechliche" bei Dir vorbei und je größer die Stille in diesem Moment und je später die Stunde, desto heller wird das Licht am Ende der Angst. Und was macht man? Man "stirbt".

Aus der Sicht des Lesers sage ich: sehr authentisches und gutes Gedicht.
Aus der Sicht der Feder sage ich: sie weiß es nicht

Darauf einen Rum

Es grüßt Neil Olssen ...
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Alt 25.02.2010, 11:10   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen

Es streift ein Atem meine Hand,
ein kaltes Flüstern in den Ohren,
mir ist, als wär ich nie geboren,
als hätte ich mich nie gekannt.

Die Stille hier, sie bringt mich um,
ich will was tun und kann es nicht,
ein Schatten legt sich aufs Gesicht,
der Raum wird jetzt zum Atrium.

Mich schnüren enger diese Wände,
starr blickt mein Auge, bis es bricht. Komma hier.
Von ferne seh ich weißes Licht. Flüssiger lesbar.
Mein Angsterblinden fühlt ein Ende. Schöner Deutsch, Alternativvorschlag.

Betrete ich jetzt fremdes Land?
Hält hier ein Feind schon Strafgericht Runder zu lesen. Kein Komma!
in Furcht vor der Gezeitenwende?
Ich halte still und weiß es nicht,
noch, was mich je damit verband.
Schönere Conclusio, reimtechnisch abgerundet?

Hi, Chavali!

Dieses Gedicht von dir gefällt mir sehr gut, ich finde es sowohl inhaltlich als auch formal gelungen! Meine Tipps oder Vorschläge habe ich in dein Zitat eingeflochten. Nimm davon, was dir brauchbar erscheint.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (25.02.2010 um 11:14 Uhr)
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Alt 25.02.2010, 17:27   #6
Chavali
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Hallo Neil,

ja, das fast zeitgleiche Zusammentreffen gleichen Themas
ist interessant.
Viele Dichter haben nachts solche Anwandlungen, die sie dann unbedingt der Mitwelt offerieren müssen
Wäre schon gut, Hilfe - wie auch immer - in solchen Situationen zur Seite zu haben.

Dein Vorbeischauen und dein Beitrag hier freuen mich sehr. Vielen Dank!

Hallo Erich,

die Strophen 1 + 2 hast du 'unberührt' gelassen.
Was deine Vorschläge für die beiden anderen Strophen betrifft, so sind sie durchaus akzeptabel.
Das Komma hinter Auge in S3 habe ich absichtlich nicht gesetzt, weil ich keinen Bruch wollte.
Zeile 3 kann ich umstellen nach deinem Vorschlag, das ist ok.
Das Wort Angsterblinden gefällt mir nicht - aber ich kann ja mal nachdenken,
ob noch etwas anderes möglich ist.

Deine Idee für zwei zusätzliche Zeilen für S4 gefällt mir wiederum sehr gut.
Ich hatte Ähnliches, wollte aber den Abschluss offen lassen mit dieser Frage.

Dir auch ein *danke*.

Mit vielen Grüßen,
Chavali

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Alt 26.02.2010, 08:56   #7
Erich Kykal
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Hi, Chavali!

Die Str. 1 und 2 habe ich "unberührt" gelassen, weil es dort nach meinem Empfinden nichts zu verbessern gab! Ich hätte es wahrscheinlich ebenso geschrieben. Warum also dran herumdoktern? Nimm es als Kompliment an deine Dichtkunst.

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2010, 09:35   #8
Chavali
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen

Die Str. 1 und 2 habe ich "unberührt" gelassen, weil es dort nach meinem Empfinden nichts zu verbessern gab!
Ich hätte es wahrscheinlich ebenso geschrieben. Warum also dran herumdoktern? Nimm es als Kompliment an deine Dichtkunst.
Vielen Dank, Erich - das freut mich



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