12.01.2012, 23:37 | #1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Satyr
__________________
. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (24.01.2012 um 12:13 Uhr) |
13.01.2012, 15:38 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
|
hi chavilein,,
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
||
13.01.2012, 17:24 | #3 | ||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
hi ginnie,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||
15.01.2012, 10:36 | #4 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
|
Hallo Chavali,
für mich eindeutig ein Traum, irreal, surrealistisch und voller Gegensätze. Der Mond in seiner vorgegebenen Bahn zeugt von sich regelmäßig wiederholenden Träumen, aber auch von seiner enormen Wirkung auf unser Unbewusstes und unser inneres Gefühlsmobile. Der Satyr, als Traumgestalt, ist ebenso anziehend wie abstoßend zugleich und steht hier vielleicht für etwas Unmenschliches bzw. im Verborgenen Schlummerndes. Die Metapher des "nahenden Krieges" erschließt sich mir nicht so ganz, eventuell der normale Alltag oder aber eine Störung im zwischenmenschlichen Bereich. Dein Gedicht habe ich mit viel Interesse gelesen. Liebe Grüße Ragnar
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
15.01.2012, 13:22 | #5 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
|
Hallo, liebe Chavi,
auch ohne die vorhergehenden Kommentare dachte ich beim Lesen gleich an einen Traum, der sich (wie es in Träumen ja häufig geschieht) in einen Albtraum verwandelt. Diese Annahme fand ich dann "bestätigt". Besser als Mandrillo könnte ich es nicht ausdrücken: Surreal und voller Gegensätze, so wirkt es auch auf mich. Zitat:
Zitat:
Das "glühende Auge" verwandelt sich in einen Satyr - das ist "typisch Traum", dass ein "Bild" plötzlich wechselt. Was in einem Traum "ganz normal" erscheint und einen überhaupt nicht "wundert", es ist einfach so. Hier bestätigt sich meine Annahme, dass es wohl ein Albtraum ist, denn zuerst wird das LI von einem "glühenden Auge" angestarrt und fixiert, worauf sich ein Satyr manifestiert - also die "Bedrohung" sich zeigt. Zitat:
Die beiden letzten Verse deute ich als das beginnende Erwachen des LI. Das "zögernde Morgenrot" sehe ich als den Wunsch, das Aufwachen trotz der Bedrohlichkeit des Traums noch hinauszögern zu können. Offenbar wartet nämlich ein "nahender Krieg". Es gibt also Lebensumstände, die das LI bis in die Träume verfolgen und solche Träume verursachen, was zugleich auch den Wunsch hervorruft, weiter träumen zu können. Das wiederum lässt mich annehmen, dass das LI die Wirklichkeit schlimmer einstuft als diesen Albtraum. Ich kann natürlich nicht sagen, ob meine Interpretation irgendwie "stimmig" ist oder "danebenliegt", aber das waren die Eindrücke, die ich beim Lesen "empfing". Formal finde ich zwei Stellen interessant: Zitat:
Zitat:
Das Versmaß besteht sonst aus vier- und dreihebigen Daktylen mit Auftakt und durchgehend männlichen Kadenzen. Da es, abgesehen von den beiden angeführten Stellen, ganz "sauber" durchgezogen ist, sehe ich diese als bewusste, dem Inhalt entsprechende, Absicht an. (Es passt auch sehr gut, um das zu erwähnen. ) Mir bleibt nur zu sagen, dass ich es sowohl gut geschrieben als auch interessant finde. Es gefällt mir wirklich. Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
__________________
.
|
|||||
17.01.2012, 11:10 | #6 | ||||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Hallo Sid
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||||
18.01.2012, 19:47 | #7 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
|
Hi Chavi,
was sollte man hier noch großartig schreiben, was hier nicht schon erwähnt wurde? Eine surreale Handlung gerade aus einem Traum heraus, von dem man nicht weiß, ob es ein schöner oder ein Alptraum gewesen ist. Die ersten beiden Zeilen starten verheißungsvoll und alles riecht nach einem fantastischen Abenteuer. Ich stelle es mir schön vor, in einer Umlaufbahn und im freien Fall um einen Planeten zu kreisen, zusammen mit dessen Mond. Das muss ein erhabenes Gefühl sein und zeigt gleichzeitig, wie unbedeutend ein kleiner Mensch im Vergleich mit diesen Giganten doch ist. Aber schon in der nächsten Zeile stellt sich eine ungewisse Ahnnung ein, ein Frösteln, ein Angstschweiß? Aus dem o.a. Gefühl entwickelte sich plötzlich das Gegenteil, etwas Wahnsinniges geschah. So tauchten auf einmal zwei Lichter aus dem Nichts auf, eine Hand griff nach dem LI und ein glühendes Auge veränderte sich, aus dem die Gestalt eines Satyrs entstand. Daß dem LI dabei das Lachen im Halse stecken blieb, ist verständlich (vor allem als Frau ) und Totstellen die einzig mögliche Alternative, nach dem Motto, entweder sieht er mich oder nicht, ist eh egal... Die letzten beiden Zeilen sind ebenfalls sehr frei interpretierbar. Man könnte sagen, das LI wacht in der frühen Morgenrötung aus diesem Traum auf und erfährt von dem bevorstehenden Krieg in seinem Land. Ein Ahnung? Wie auch immer. Aber ich muss noch etwas anmerken. Das "Geviert" in S2 lasse ich noch durchgehen und zwar als quadratischen Teiausschnitt einer Geamtperspektive, aber in der ersten Zeile solltest du etwas ändern. Ich stelle mir als außenstehender Beobachter diese Szene jetzt einmal vor. Da ist ein fantastischer Vollmond am Himmel und der umschwirrt ein winzig kleines Objekt. Dann würde ich mich fragen, ob Frau Luna besoffen sei, weil sie so auf ihrer Bahn herumtorkelt... Das "umschwirren" solltest du austauschen. Vielleicht "umhauchte" oder "umflammte" oder was dir selbst vielleicht noch einfällt. So könnte man das auch auf das Mondlicht beziehen, was natürlich metrisch nicht hierhin passt. Und noch eine Kleinigkeit. Ich habe dein Gedicht einmal in die dritte Person Singular versetzt. Und ich meine, das wirkt wesentlich besser. Man kann "er" oder "sie" verwenden. Ich habe mich hier einmal für "sie" entschieden (wegen des Satyrs ). Der Mond des Planeten umflammte sie heiß, sie drehte sich mit auf der Bahn. Im eisigen Frieren erahnte sie Schweiß, im Lachen erblickte sie Wahn. Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert, die Hand, die sie hielt, griff nach ihr. Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert, veränderte sich zum Satyr. Ihr Lachen erstarb und sie wähnte sich tot, gelähmt lag sie nieder und schwieg. Von draußen kam zögernd das Morgenrot und mit ihm der nahende Krieg. Ja, sehr interessant und in fantasievollen Bildern dargestellt, so daß ich mich gerne damit auseinandergesetzt habe... Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
24.01.2012, 12:11 | #8 | ||||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Hallo Faldi,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||||
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|