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Alt 31.03.2009, 21:03   #31
ReinART
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der Sommer hält sich noch versteckt
des Frühlings laue Lüfte wehen
Ein Regenwurm noch ganz verdreckt
kann nicht auf Beinen stehen.

Ein Krokus lugt hervor aus braunem Gras
trauerumflort der alte Weidenbaum.
Der Frühlingsregen macht mich nass
ich werd mal nach dem Sommer schaun.
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Alt 01.04.2009, 13:35   #32
Erich Kykal
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Schön ist der Frühling, doch die späten Abende
sind kühl und kurz. Wir bleiben nicht im Frei'n,
wir kehren ein und feiern wie Geburtstag Habende
die Sehnsucht nach dem sommerlich Geborgensein:

Die laue Luft der dämmerlichen Wirtshausgärten
lockt uns nach jener heißen, leichten Jahreszeit
wie Reisende, die ihrem liebsten Weggefährten
nacheilen, wo sie ihn erkennen: Schon voraus und weit.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 01.04.2009, 16:58   #33
ReinART
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Die blaue Luft der jämmerlichen Wirtshausgärten
kann mich gar nicht locken
ruft mich doch des Adlers Schrei.
Der Rauch und all der Lärm macht mich erschrocken:
ich steig hinauf zu lichten Höh'n und fühl mich frei.

Dort wartet Erich auf mein Kommen,
der Zivilisation kehr ich den Rücken
seh die Welt nur noch verschwommen.
Nur Einsamkeit soll mich ab heut entzücken.

Schau einmal mich noch um-Vergangenheit:
nur Mühsal, Frust und Pein
fürwahr: es ist für mich nun an der Zeit
endlich nun mit mir allein zu sein.
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Alt 01.04.2009, 19:15   #34
Erich Kykal
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Stille Einkehr

Ach, in einem Wirtshausgarten
ist es fein, allein zu sitzen:
Man beschaut sich still die Arten,
wie die Menschen über Witzen,

milder Streiterei und Grillen
sich in weiten Kreisen drehn,
und man findet sein Erfüllen
in der Weise, sie zu sehn:

Schwitzender, erhitzter Streiter,
schweigsam scheues Liebespaar,
noble Herren, Gastarbeiter,
Frauen für das ganze Jahr.

Heiter prostend lacht der Zecher,
streng und sittsam weilt ein Greis,
und ein andrer hebt den Becher,
weil er mehr vom Leben weiß.

Murmelnd tratschen freche Mädchen
über junger Burschen Scheu,
und so spinnt ein jeder Fädchen
für das Muster, ewig neu,

immer voll von Lust und Leben,
und ich sitze stumm davor,
lasse mir mein Schöppchen geben
und komm mir sehr weise vor.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (10.08.2013 um 11:00 Uhr)
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Alt 03.04.2009, 13:08   #35
ReinART
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...doch naht der Tag mit Morgengrauen,
die Menschen tauchen auf wie Schemen,
aus dunklen Stuben und Bordellen,
mit trüben Blick ins Lichte schauen
und sich wieder nach dem Abend sehen
wenn wieder trübe Funzeln die Dunkelheit erhellen.
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Alt 03.04.2009, 13:32   #36
Erich Kykal
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Auch in den Bergen ist nicht alles
so eitel Freude und Gewinn!
Schägt's Wetter um im Fall des Falles,
so dank ich, wenn ich unten bin!

Da oben wird es eisekalt! Der Regen
jagt dich von jedem sichern Ort,
in den der Sturm nicht bläst, und wegen
der Dunkelheit musst du bald fort.

Und irrst du erst durch Sturm und Tosen,
ist dein Geschick ein Würfelspiel!
Dort oben wachsen keine Rosen,
und manchen wird Natur zuviel!

Auf Kreuzen kannst du später lesen,
wie's öfter ausgeht dort für die,
die glauben, dass der Berge Wesen
so gänzlich harmlos ist wie sie.
__________________
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Alt 12.04.2009, 18:06   #37
a.c.larin
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Drum bleib' ich in Balkonien
und züchte mir Geronien!
Der Berg hat viele schon verdorben,
auf Loggien wird nicht oft gestorben!
(Es sei denn , einer stieg' im Suff'
benebelt auf's Geländer ruff!
Der käme dann auch so zu Fall,
doch selten öfter als einmal!)
Ist die Natur auch sehr natürlich-
mitunter wird sie ungebührlich.
Ich steck' sie lieber in denTopf,
ein gutes Buch vor meinem Kopf!
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 13.04.2009, 11:56   #38
Erich Kykal
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Ja, so spricht sie, unsre nette
regungslose "Balkonette",
und das Buch an ihrem Kopfe
dient als Brett vor ihrem Schopfe.

All die Welt aus zweiter Hand?
Es ist wirklich eine Schand,
wo doch soviel Licht und Weite
wahrer ist als jede Seite

aus der Bücher Zeilenflut!
Ja, auch Bücher sind wohl gut,
aber sie ersetzen nie
wahres Leben, also sieh

dich mal um auf freien Fluren,
treffe andre Frohnaturen,
sei mit ihnen froh und frei,
oder traurig - aber SEI!


PS: Gibt's so was wie Geronien wirklich? Oder wären da Begonien richtiger, denn ich kenne nur Geranien. Oder ist das 'ne Zuchtmischung dieser beiden?
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Alt 13.04.2009, 13:41   #39
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Heut' bin draußen schon gewesen
und habe AUCH ein Buch gelesen!
(Kann sein, dass in den Büchern Mief ist,
doch wenn einmal das Bett zu schief ist,
dann zeigt sich wieder einmal pur
der wahre Wert der Lit'ratur!)
"Geronien" hab' ich selbst gemacht!
(weil an "Begonien" nicht gedacht).
Hier geht es doch um's Reimefechten!
(mit falschen Blumen oder echten)
Was Fauna anlangt, sag' ich keck:
Lies doch mal nach! Ich schrieb: Der Zeck.
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Alt 13.04.2009, 13:56   #40
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Lieg ich des Abends in den Tüchern,
vergrab ich mich in meinen Büchern.
Das Brett vorm Kopf ist immanent,
weil es vom Argen fein mich trennt.
Ich liege lieber in den Zeilen
als in allen Langeweilen.
Mag auch ein Buch mir nicht gefallen ...
das ist nur Sandkorn unter guten allen.
Gibt mir das Dasein jetzt noch Frist -
auch ich bin der, der Bücher frißt.

Verschone mich der Katarakt,
solang Lektüre mich noch packt!
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