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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 12.03.2016, 11:51   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard Du ...

Schreibst Seerosen nur auf Sand
Sagst Sehnsucht sei unbekannt
Dem Albatros fern vom Land
Fängst Blauwale mit der Hand

Löst jedwedes enge Band
westwärts liegt der Weltenrand
Folgst Gezeiten unverwandt
Wählst Achtsamkeit statt Verstand

Lässt Trugbilder los am Strand
Nimmst herzklopfend meine Hand
Wenn hochlohend brennt das Land
Dann durchbrechen wir die Wand

Geändert von charis (12.03.2016 um 12:41 Uhr)
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Alt 21.06.2016, 12:02   #2
Total Blackout
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 40
Standard

Hiho Charis,

ich habe ein paar Fragen zu dem Text:
Wieso verzichtest du in deinem Text komplett auf die Interpunktion? Was hat das in Bezug auf den Inhalt für eine Funktion?
Soweit ich es gelernt und erfahren habe, ist Achtsamkeit eine Konzentration der Aufmerksamkeit auf bestimmte Bereiche des Körpers, des Geistes oder der Umwelt; in diesem Sinne also reine Arbeit des Verstandes. In S2 V4 werden Verstand und Achtsamkeit aber als Gegensätze dargestellt. Was heißt in deinem Text "Achtsamkeit"? Bzw. wie verwendest du hier den Begriff?
An sich bin ich ein sehr großer Fan des Haufenreimes. Leider wirkt er in deinen Zeilen irgendwie gezwungen. Das ist eher ein Empfinden, als dass ich es dir hier begründen kann.
Auf jeden Fall gefallen mir die durchweg zu findenden maritimen Bezüge in deinem Gedicht. Das Bild von einem Strand, wo der lyrische Du sitzt und beschrieben wird, entsteht auf jeden Fall beim Lesen deiner Verse.

Greeze
TBO
__________________
Hier steht kein kluger Satz!
www.renékanzler.de
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Alt 23.06.2016, 00:13   #3
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Lieber Total Blackout,

Ui, da hast du dir eines meiner schwierigen Kinder herausgesucht. Ich kann nicht wirklich viel dazu sagen, es ist sehr eigen. Es klingt nicht, da gibt es einen Haufen Hebungspralle (die ich ganz bewusst ausgesucht habe) und die Endreime sind wie eine Gefängnismauer. Dein Empfinden passt schon: "gezwungen" ... ich kann es auch nicht wirklich erklären.

Vielleicht nur zur "Achtsamkeit": Die möchte ich in einem fernöstlich philophischen Sinn verstanden wissen, also ein intutives, umfassendes Wahrnehmen, ohne Selektion und ohne zu werten.

Vermutlich ist diese Erklärung nicht allzu erhellend; aber ich kaue selbst (immer noch) an diesen Zeilen.

Vielleicht durchbrechen wir die Wand trotzdem

Danke für dein Wahrnehmen!


Lieben Gruß
charis
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Alt 02.07.2016, 10:54   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zitat:
Zitat von charis Beitrag anzeigen
Schreibst Seerosen nur auf Sand
Sagst Sehnsucht sei unbekannt
Dem Albatros fern vom Land
Fängst Blauwale mit der Hand

Löst jedwedes enge Band
westwärts liegt der Weltenrand
Folgst Gezeiten unverwandt
Wählst Achtsamkeit statt Verstand

Lässt Trugbilder los am Strand
Nimmst herzklopfend meine Hand
Wenn hochlohend brennt das Land
Dann durchbrechen wir die Wand
Hi Charis!

Das Gedicht hat eine überraschende Tiefe trotz der leichten rhythmischen Mängel, denn die Bilder sind groß und zwingend - allein Blauwale mit der Hand zu fangen sagt eigentlich schon alles: ein wundervolles Bild!

Wenn ich darf (hüstel!), versuche ich die Sprachmelodie etwas zu rhythmisieren und zu glätten, wo ich denke, dass es nottut:


Schreibst Seerosen nur auf Sand,
sagst Sehnsucht sei unbekannt
dem Albatros fern vom Land.
Fängst Blauwale mit der Hand,

löst jedwedes enge Band.
Westwärts liegt Weltenrand,
Gezeiten folgt unverwandt
Achtsamkeit statt Verstand.

Lässt Trugbilder los am Strand,
nimmst herzklopfend meine Hand.
Wenn hochlohend brennt das Land,
brechen wir durch die Wand.


So würde es nach meinem Gehör auch in S2 so flüssig klingen und so harmonisch fließen wie in den anderen Strophen. Die Interpunktion habe ich so gesetzt, dass sie Sinnstruktur und Sprachfluss unterstützt. Deine Entscheidung ...


Sehr gern gelesen! Ein Highlight der letzten Wochen im Forum!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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