Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 19.08.2021, 11:24   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Ein Reigen

Ein Reigen


Selina

In deine grünen Augen will ich sinken,
so tief hinein wie in den klaren See,
der zwischen Gipfeln, rot vom Morgenkuss
des Sonnenlichts, selbst unberührt erscheint
und scheu verbirgt, was in der Tiefe ruht.
Aus deinen Augen funkelt grüne Glut,
die traumgefangen, spiegelbildverirrt
in mir noch viele Jahre glimmen wird.



Bjanka

Du spieltest eine Puppe, mit der gespielt sein will,
und hieltst, wenn du verspielt warst, wie eine Puppe still.
Doch hinter der Fassade, die du dir aufgestellt,
da fand ich, wie durch Zufall, die wundersame Welt,
die mich so faszinierte, die bunt und flüchtig war,
wo Schmetterlinge tanzten auf einem Engelshaar.
Die Welt war so zerbrechlich wie feinstes Porzellan.
Ich liebte dich behutsam und rührte nicht daran.



Suleika

Du zeigtest dein "geliebtes" Meer,
das kannte ich noch nicht.
Da standen wir nun Hand in Hand,
umrauscht von Wind und Gischt.

Du zeigtest mir den weiten Strand.
Er ist wie ein Gedicht,
das die Unendlichkeit begrenzt
und doch auch wieder nicht,
ganz wie ein ungeküsster Kuss
vergehend bleiben muss.

Auch wie den Muscheln es gelingt,
das große Meeresrauschen
zu fangen, dass es weiterklingt,
wenn wir es nur erlauschen,
das wusstest du. Und dein Gesicht
war schön im Abendlicht.
Die Lippen, sie berührten sich
trotz ihrer Nähe nicht.



Ariadne

Bei diesem kleinen Urlaubsflirt
hat sich mein Herz zu dir verirrt
und findet nun vor lauter Glück,
nachhausgekommen, doch verwirrt,
nicht aus dem Labyrinth zurück.



Lilie

Nun trägt sie wieder ihr Engelsgesicht,
ein wenig nur sind die Haare zerzaust,
mit Unschuldsmiene, als könnte sie
kein Wässerlein trüben, als wäre nicht
heut Nacht ein Sturm durchs Haus gebraust.



Lilith

Ich spürte nur den Hauch von einem Kuss
von deinem Mund zu mir herüberwehen,
nur einen Hauch, und glaube nun, ich muss
in Flammenwind vergehen...



Amalie

Ich habe staunend dich umkreist,
du hast mich fasziniert,
warst selbstbewusst und frei, hast dreist
mich schließlich konsumiert.

Mein halbverzehrtes Herz blieb wund,
es zuckte wild und bang,
und voller Sehnsucht hing es lang
an deinem fernen Mund.



Lavea

Die Nacht versprüht champagnerperlend Sterne
zu Melodien, die der Wind von ferne
zum Kontrabass des Sichelmondes geigt,
wenn er das Tal durchsteigt, und zum Entzücken
der Bäche Weidenbäume lädt zum Tanz.
Ich frage: Liegt der Grund für all das ganz
allein in deinen liebevollen Blicken?



Saphira

Wie eine Statue von Künstlerhand,
die einer Göttin einst in Griechenland
ein Vorbild war, erschien ihr Körper, bar
der kleinsten Mängel, und sie trug sogar
als Zutat etwas wie ein Seelenleben,
nicht wirklich eine Seele, aber eben
ein Etwas, das, trotz Licht und Kamera,
im kaltem Marmor, wie ein Mensch aussah.



Allegra

Dein Lächeln aus dem Augenwinkel,
das sprang mir in den Augenblick
und dann von dort zu dir zurück;
da landete nun mein Geschick
auf deinen Lippen. Seither muss
ich immer daran denken,
an Augen, Lippen, Mund – und Kuss.
"Willst du mir einen schenken?"



Sonja

Die Sommersprossen blinzelten mich an,
die blauen Augen himmelten so offen,
und als beim Wein dein Lippenpaar mir dann
so nahe war, begann in mir ein Hoffen
auf das, was du mir lächelnd nie erfülltest,
und ganz geschickt in Sommersprossen hülltest.



Theresia

Das Träumen deiner Augen infizierte.
Obwohl mich erst der Wimpernschleier irritierte,
verführte bald das braungefasste Dunkel
in eine Welt der Phantasie. Es faszinierte
mich Jenseitsblinden dieses Farbenspiel,
in welches ich im Dunkel deiner Augen fiel.



Nicole

Ich glaub die Augen waren braun
und ihr Gesicht hübsch anzuschaun,
auch trug sie ihre Brüstchen sehr
verwegen vor den Augen her.
Das hat mich etwas abgelenkt.
Doch schäme sich, wer Schlechtes denkt.
Ich konnt nur im Vorübergehn
die Augenfarbe nicht recht sehn.

P.S.:
Die Augen waren wirklich braun
und ihr Gesicht schön anzuschaun.



Sansa

Ihr Körper ruht in balancierter Freiheit,
als ob er Zentrum dieses Weltalls sei,
worin sich Kräfte treffen und negieren,
und alle Wünsche sich im Nichts verlieren,
vereint in einem faszinierten Schauen. –
Nur manchmal wirft ein kleiner frecher Blick
von ihr mich in die Sinnenwelt zurück.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2023, 09:20   #2
Wellengang
Wortsortierer
 
Registriert seit: 10.09.2018
Ort: ...wo die Sonne untergeht
Beiträge: 236
Standard

Hi Thomas,

sehr wahrscheinlich haben die Namen eine bestimmte Bedeutung, denn ich glaube nicht,
dass du einfach deine ehemaligen Liebhaberinnen oder Schwärmereien aufzählst.

Also sag, was hat es damit auf sich...?

Amüsiert gelesen hat mit Gruß

Welle
__________________
Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.
[Galileo Galilei]
Wellengang ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:10 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg