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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 13.11.2009, 07:51   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Dezemberspruch

Der Herbst, er hat sich ausgeglüht,
die Bäume stehen reiserbärtig
und kahl und wie um nichts bemüht
nur ihrer kalten Zeit gewärtig,

die still verstreicht durch ihr Geäst
mit Winters Frost und Schneien,
um allem, was sich träumen lässt,
ihr Wurzelwerk zu weihen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.11.2009, 07:57   #2
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo eKy,

ein gutes Herbstgedicht, wie ich finde. Die Metrik ist im Fluss, die Wortwahl ist ansprechend und die Metaphern ergeben eine schlüssige Geschichte, die ich nachempfinden kann.

Technisch habe ich nur in diesem Vers etwas zu Mäkeln:

Zitat:
mit Winters Frost und Schneien,
Ich schätze, mit dem "Schneien" bist du auch selbst nicht ganz glücklich, oder?!

Großartig finde ich den Reim reisebärtig/gewärtig.

Grüße
von
Quicksilver
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Alt 13.11.2009, 08:29   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Quickie!

Vielen Dank für deine positive Rückmeldung!
Das mit dem Schneien: Klar, das hat sich abgegriffen in all den letzten Jahrhunderten. Grade, wer Lyrik liest, hat dies schon zu oft irgendwo um die Ohren gekriegt. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass manch einer, der erst beginnt zu lesen, grade bei mir anfängt und es gut findet, wie es ist.

Scherz beiseite - ich werde nochmal drübergrübeln. Aber finde erst mal einen guten Reim auf "weihen", der hier hinpasst!

LG, eKy
__________________
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Alt 13.11.2009, 09:57   #4
Feingeist
Gast
 
Beiträge: n/a
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Lieber Erich,

auch mir mag Dein kleines Werk durchaus gefallen.

Mein Vorschlag wäre im Freien, finde ich zwar nicht besser als Schneien, kam mir aber sofort in den Sinn.

Ansonsten, ich denke, die Lobdudelei kann ich mir sparen, sehr schön und stimmig.

Liebe Grüße

Feingeist
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Alt 13.11.2009, 12:09   #5
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Hallo eKy,
Zitat:
reiserbärtig
was für ein schickes Wort, eine Neuschöpfung.
Die so aussehenden Bäume kann ich mir sehr gut vorstellen, so wie du wieder sehr schöne Bilder geschaffen hast.
Mich stört das Schneien nicht - im Winter schneits nun mal ,
wobei die Idee von Feiny auch nicht schlecht ist.

Fein gemacht und ausgedacht!
Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 13.11.2009, 12:43   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Feingeist und Chavali!

Danke für die positive Kritik und die Anregungen. Mir gefällt Schneien - wie Chavali sagt - für den Winter etwas besser als irgendwas mit "im Freien".

Dieser Achtzeiler ist mir heute morgen beim Autofahren eingefallen. Längere Sachen gehen da nicht, weil ich sonst beim Dichten der 3. Str. die erste wieder vergesse! Mehr als soviel kann ich mir also wohl nicht merken!

LG, eKy
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Alt 16.11.2009, 08:07   #7
Andere Dimension
Gast
 
Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 177
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Hallo Erich Kykal

ja..reiserbärtig..kleines..feines Wort..gefällt mir sehr! Aber nicht nur das..sondern das ganze Gedicht..weil es in so wenigen Worten so viel transportiert.

Gruß
Andere Dimension
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Alt 16.11.2009, 10:13   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, AD!

Danke für die Blumen! Du hast einen Kern meiner Dichtung durchschaut: Ich versuche (in letzter Zeit zumindest - wer mein früheres Werk kennt, würde widersprechen...), zu verdichten, zu intensivieren - die Sprache an sich zur höchsten Blüte zu führen, derer ich mächtig bin.
Die Kunst dabei liegt darin, keine wesenswichtigen Inhalte zu verlieren, ohne die das Werk den Leser unbefriedigt - oder im schlimmsten Falle - ratlos hinterläßt.
Alles muss stimmig sein, in sich geschlossen, einheitlich, abgerundet - und das in möglichst knappem Rahmen. Nicht leicht, sag ich mal...
Aber man bemüht sich!

LG, eKy
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