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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 12.09.2016, 19:38   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Zum Sein

.
.

Ein Smiley wäre gut und könnt genügen,
indem er Arme streckt und nicht versteht;
er fand den Hort zur Freude, zum Vergnügen,
und wurde schon beim Eintritt abgemäht.

Gerade darum wollte er bestehen,
er saugte Sonnenwärme auf und Regen,
verwurzelte im Ball sich, der im Drehen
sich zu erkennen gab: Nur im Bewegen

wirst du die eine Runde laufen können.
Sie ist Beginn und sie ist auch dein Ende.
Es steht dir frei, dir diesen Sprint zu gönnen,
entrückt der Wahl, ob Rückkehr oder Wende.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 12.09.2016, 22:25   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard

Hi, Dana!

Ein interessantes Gedicht - leider erschließt sich mir nicht, worauf es sich bezieht.

Ein Smily wär mir lieb und könnt genügen, Meinst du den: ? Schreibt sich "Smiley".
indem er Arme streckt und nicht versteht;
er fand den Hort zur Freude, zum Vergnügen,
und wurde schon beim Eintritt abgemäht.

Gerade darum wollte er bestehen,
er saugte Sonnenwärme auf und Regen,
verwurzelte im Ball sich, der im Drehen
sich zu erkennen gab: Nur im Bewegen

wirst du die eine Runde laufen können.
Sie ist Beginn und sie ist auch dein Ende.
Es liegt an dir, dir diesen Sprint zu gönnen, Die zusammenstoßenden "dir"s sind lyrisch unschön. Ich empfehle: "Es steht dir frei, dir ..."
befreit der Wahl zur Rückkehr oder Wende. Meinst du hier: Befreit VON der Wahl ZU Rückkehr oder Wende? Eine korrekte Version dafür wäre: "Entrückt der Wahl, ob Rückkehr oder Wende."


Andere Version:

Die Wahl ist dein, dir diesen Sprint zu gönnen,
doch jene nicht zu Rückkehr oder Wende.


Würdest du mir erklären, worum es geht? Ich muss gestehen, ich habe nicht die leiseste Ahnung!

Dennoch sehr gern gelesen, da gut geschrieben.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.09.2016, 18:15   #3
ginTon
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Hallo Dana,

interessantes Gedicht. Sein oder Nichtsein, Wirklichkeit oder Fantasie. Die Über-
schrift deutet darauf hin, dass die Frage "bist du" hier vordergründig betrachtet
werden soll. Also ich gehe zumindest nach Lesung dieses Textes davon aus. Der
Smiley als solcher ist ja ein künstliches Produkt, rein auf dies Informationsfeld
bezogen, ob dahinter wirklich einer lacht, sei dahingestellt. Eine Suggestion
würde ich mal behaupten.

Aber, auch ich verstehe den Text irgendwie nicht ganz, so gut er auch geschrieben
ist, man tendiert zwar zu wagen Vermutungen, aber dies ist nicht
mehr als ein Rätselraten. Es könnte um das angedeutete Dasein an sich gehen, also
den Kreislauf der Dinge, Anfang Ende. Das Gedicht ansonsten liest sich sehr gut...

gerne mit beschäftigt ...LG gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 13.09.2016, 18:50   #4
Thomas
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Liebe Dana,

dein ernstes Gedicht vermittelt mir den Eindruck, dass es nicht auf die Größe der Runde ankommt, ein Kreis kann fast ein Punkt sein. Sprachlich finde ich nur die erste Zeile, wegen der beiden fehlenden "e" ("wäre", "könnte") nicht besonders gut, alle anderen sehr gut.

Liebe Grüße
Thomas
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Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 15.09.2016, 17:37   #5
Dana
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Lieber eKy, lieber ginTon und lieber Thomas,

schaut bitte hin, ich habe einige (fast alle ) Vorschläge übernommen.

Nun zum Nichtverstehen:

Ich war zu Beginn bei einem ganz anderen Thema. Der Smiley sollte humorvoll herüberkommen. Dann flossen Verse und Reime und entfernten sich selbständig vom "angedachten" Inhalt. Dennoch fand ich selbst Gefallen daran und dachte dabei:

Ein Neugeborenes, ein Tierbaby oder eine Pflanze erwachen zum Leben, das für sie nur auf dieser Erde (Ball) möglich ist. Sie brauchten nur "die Arme" zu strecken und sich zu freuen, dass die den Ort zum Leben gefunden haben.
Die Umgebung, die Situation sind aber oft gefährlich und hoffnungslos für ein Sein. Das kann der "Ankömmling" natürlich nicht verstehen. Viele werden "abgemäht" und gehen unter - und doch kommt immer eine "Lerche" davon.
Sie hat ein Leben (eine Runde, einen Sprint) und "zieht" es durch.

Ausgesetzte Kinder geraten in Hilfestationen, Tierbabys werden hochgepäppelt und abgemähte, gejätete Pflanzen sprießen im selben Jahr wieder aus.

(Ich habe im Garten eine kleine Kastanie, die ich mindestens fünf Jahre lang nicht haben wollte. Ich kappte sie, pflanzte darüber und sie kam immer wieder durch. Nun lasse ich sie stehen. Ihr Wille hat mich besiegt und ich freue mich für sie. Vielleicht ist ihr Sein mit Verzögerung bestimmt und erst wirklich, wenn es mich nicht mehr gibt. So soll es sein.)

Danke für Eure Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Dana
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Alt 15.09.2016, 17:56   #6
Thomas
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Liebe Dana,

gerade die "Entfernen Angedachten" schafft eine interessante Ambivalenz und Vielfalt.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 15.09.2016, 18:38   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Thomas,
danke dafür. Darin stecken wir lebenslänglich und machen uns jede "Runde" zu eigen. Die Gründe sind vielfältig und selten auf das Negativum "Egoismus" zu beschränken. Sobald wir sind, sind wir liebend da - und die Geliebten wollen wir nie alleine lassen. (Shakespeare.)

Liebe Grüße
Dana
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Alt 15.09.2016, 19:42   #8
Thomas
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Liebe Dana,

ja ( Shakespeare.). Wie schön du siehst, was der Kern von Shakespeares Zyklus ist - und wieviel klunger Quatsch wurde darüber geschrieben. Und dein "Dasein" bringt es auf in sehr poetischer Weise den Punkt. Schuld ist bestimmt deine slawische Seele.

Liebe Grüße
Thomas
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Geändert von Thomas (15.09.2016 um 19:57 Uhr)
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Alt 19.09.2016, 17:27   #9
Chavali
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Beiträge: 13.001
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Liebe Dana,

um dieses Gedicht schleiche ich schon lange herum und lese es immer wieder.
Zumindest interessant, wenn ich auch erst nicht so recht wusste, wie der Smiley da rein passt

Erst nach deiner Erklärung konnte ich verstehen, wie der Text entstand.
Das SEIN ist ein so vielfältiges Ding - es kann alles sein, sogar Sein oder Nichtsein

Von daher gern gelesen, nachgedacht und verstanden.

Lieben Gruß,
Chavi
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Alt 20.09.2016, 08:51   #10
juli
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Standard Liebe Dana :)

Auch ich schleiche um dieses Gedicht, weil es so geheimnisvoll ist. Auch habe ich gedacht: Was soll der Smiley? Aber der ist gut, man denkt in alle Richtungen Und da unsere Welt, in Zeiten wo Handys Smileys als Sinnbilder für Gefühle haben, sind sie Teil der heutigen Welt. Ob sie sinnvoll sind, und das senden, was der Schreiber gemeint hat, das ist noch etwas anderes. Weil ja jeder ein anderes Sein, und eine andere Gefühlswelt hat. ( man einigt sich stillschweigend auf sein Smileysein" )

Über das Sein nach, über das Leben, das Wachsen von Pflanzen. Du hast geschrieben, dass du eine Kastanie gekappt hast, und diese wieder kam. Sie hat sich zurück ins Leben gekämpft.

.... gedacht, sinniert und sehr gerne wiederholt gelesen

Liebe Grüße sy

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