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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 15.07.2009, 04:59   #1
Chavali
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard In einer blauen Nacht



Im Hafen deiner Einsamkeit
liegen Boote, fest vertäut.
Du hast diesen Ankerplatz
schon lang vor unsrer Zeit bereut.

Die Masten ragen steil hinauf,
die Körper wiegt der Wind;
und Segel sind jetzt ungesetzt,
die Bullaugen schon blind.

Doch einmal in der blauen Nacht,
wenn sich ein Sturm erhebt
und Gischt steigt auf mit aller Macht,
wenn Meeresgrund erbebt,

dann treibt der Wind die Boote fort,
der Hafen birst entzwei,
zerbricht dann auch das alte Wort,
und du bist endlich frei.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 17.07.2009, 23:04   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo chavali
der gutvertäute Hafen der Einsamkeit wird von einem Sturm aufgelöst und die festgefahrenen Bausteine darin befreit! Du hast das altbekannte Thema "sicherer, vertrauter Hafen" der zerstört wird und so eine Tragik auslöst interessant umgekehrt, der Sturm wird eine Situation freisetzen, die wohl besser ist, als der Hafen.

Du hast in fast allen Zeilen einen unbetonten Auftakt, nur in der zweiten und dritten Zeile der Strophe eins komme ich leider ins Stolpern.

Im Hafen deiner Einsamkeit
liegen Boote, fest vertäut.
Du hast diesen Ankerplatz

schon lang vor mir bereut.


in der letzten Zeile find ich die Zeiten ein wenig durcheinander:

dann treibt der Wind die Boote fort,
der Hafen bricht entzwei.
Zerbrochen auch das alte Wort,
und du bist endlich frei.


Blaugold
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Alt 17.07.2009, 23:37   #3
forelle
unpaniert
 
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Beiträge: 513
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Liebe Chavali,

kann das sein, dass hier die Metapher meint, dass einst ein schweres Versprechen endlich nicht mehr gehalten werden muss?

Ankerplatz bereut?
Schon sehr große Bewegung in deinem Gedicht. Nur, schließt es sich mir doch nicht so richtig auf.
Naja, umso interessanter.

war gerne hier mit lieben Gruß forelle

.
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Es muss einen anderen Weg geben,
durchs Leben zu gehen,
als kreischend und um sich tretend
hindurchgezerrt zu werden.
(Hugh Prather)
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Alt 18.07.2009, 08:59   #4
Chavali
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Lieber Blaugold,

ich freu mich sehr, dass du in meiner 'blauen Nacht' gewandelt bist
Zitat:
Du hast in fast allen Zeilen einen unbetonten Auftakt, nur in der zweiten und dritten Zeile der Strophe eins komme ich leider ins Stolpern.
Das ist schade, denn die Auftakte sind gewollt unterschiedlich, aber gleichmäßig:
Im Hafen deiner Einsamkeit
liegen Boote, fest vertäut.
Du hast diesen Ankerplatz
schon lang vor mir bereut.
xXxXxXxX
XxXxXxX
XxXxXxX
xXxXxX
Das einzige, was ich noch machen könnte, ist, in der letzten Zeile zwei Silben mehr einzubauen.
Zitat:
in der letzten Zeile find ich die Zeiten ein wenig durcheinander:
Du meinst hier?
dann treibt der Wind die Boote fort,
der Hafen bricht entzwei.
Zerbrochen auch das alte Wort,
und du bist endlich frei.
xXxXxXxX
xXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxX
Versmaß ok, und die Zeit? Präsens. Bis auf 'zerbrochen' - da könnte mir noch was anderes einfallen.
Ich fand das jetzt nicht so dramatisch - habe mehr auf den Klang und den Inhalt gesetzt.
Deine Interpretation ist gelungen.
Hab vielen herzlichen Dank!


Liebe forelle,
Zitat:
kann das sein, dass hier die Metapher meint, dass einst ein schweres Versprechen endlich nicht mehr gehalten werden muss?
Ja, genau, man kämpft mit sich und seinen Gefühlen, die sich zwischen Pflicht und Kür entscheiden müssen.
Der Text ist mehr eine Voraussage auf die Dinge, die da noch passieren werden.
Zitat:
Ankerplatz bereut?
Schon sehr große Bewegung in deinem Gedicht. Nur, schließt es sich mir doch nicht so richtig auf.
Der Ankerplatz symbolisiert einen Platz im Leben, den man besser oder anders hätte wählen können.
Auch die ganz lieben Dank!


Liebe Grüße,
Chavali

EDIT:
habe die vakanten Zeilen etwas verändert

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Alt 18.07.2009, 11:59   #5
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo Chavali,

genau das meine ich, wie du es in der letzten Strophe geändert hast, finde ich zumindest besser.

Wenn du die Auftakte so unterschiedlich gewollt hast, ist ja auch ok. Ich wollte nur als Leser darauf aufmerksam machen.


Blaugold
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Alt 20.07.2009, 16:48   #6
Chavali
ADäquat
 
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Zitat:
Zitat von Blaugold Beitrag anzeigen
genau das meine ich, wie du es in der letzten Strophe geändert hast, finde ich zumindest besser.
Wenn du die Auftakte so unterschiedlich gewollt hast, ist ja auch ok. Ich wollte nur als Leser darauf aufmerksam machen.
Hallo Blaugold,

schön, dass du dich nochmal gemeldet hast, das freut mich.
Dann weiß man als Autor, dass die Änderungen im Gedichtetext auch angekommen sind

Lieben Gruß,
Chavali
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