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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 26.08.2011, 20:42   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Das, was einer vorstellt

Das, was einer vorstellt


Wie war es denn für dich, als all die Guten
erwachten und zu Tode sich erschraken?
Denn aufgeschlitzt von dir am Fleischerhaken,
begannen sie im Herzen auszubluten.

Zuerst nur Funken, dann erloschen Gluten
gestorbener Gefühle in den Laken
der Liebesleichen, die in den Kloaken
auf deiner Welt ertranken an den Fluten

ernüchterter Gewissheit, daß beim Sterben
der Träume die Gefühle nur genesen,
denn deine Liebe brachte das Verderben.

Nein, hässlich warst du nicht, das sah ein Blinder,
nicht äußerlich, jedoch dein wahres Wesen
verätzt sogar die Seelen deiner Kinder.


Falderwald
. .. .
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (26.08.2011 um 22:13 Uhr) Grund: Korrektur
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Alt 27.08.2011, 12:02   #2
Ida
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guten morgen faldi,

leicht zu lesen, aber nicht leicht zu verstehen
solche "entdeckungen" sind sicher nicht selten, leider!
schönheit täuscht über vieles hinweg und der weg der traurigen erkenntnis ist manchmal lang, doch meist schmerzhalt (Fleischerhaken)
das erst die träume sterben müssen... mal eine neue interessante sicht

es gefällt mir, die form des sonetts hat sich bei mir mehr in richtung angenehmen, schönen inhalts eingeprägt, als düsternis ist es mir noch nicht bewusst begegnet

sehr gern gelesen lg ida
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Alt 28.08.2011, 01:58   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Ida,

ja, vieles liest sich leicht und ist schwer zu verstehen, besser gesagt, man hat kein Verständnis dafür, weil es eben über dieses hinausgeht, was natürlich eine rein moralische Betrachtung sein soll.

Leider kann man nicht hinter die Fassaden schauen, so daß man eigentlich immer die Katze im Sack kauft. Und was willst du machen, dann suchst du dir halt den schönsten Sack aus, in der Hoffnung, kein räudiges Katzenvieh darin zu finden. So ist das Leben...

Und so besteht das Leben eben auch häufig aus Enttäuschungen mit daraus resultierenden Leiden, die dem Menschen schwer zu schaffen machen.
Die eigentliche Glückseligkeit aber besteht doch wohl eher darin, die eigenen Leiden zu verhindern, zumindest aber sie zu mindern, so daß in solchen Fällen durchaus diesem Zwecke auch einmal ein Traum geopfert werden darf.
Vor allem, wenn sich der einstige Wunschtraum allmählich in einen Alptraum verwandelt hat.
Dann finde ich es legitim, aufzuwachen und diesen zu beenden, oder?

Ich habe das Sonett gewählt, weil ich finde, daß es eines der schärfsten Schwerter ist, was die Lyrik aufzubieten hat.
Ein Sonett richtig angewandt, wird zu einer gefährlichen Waffe in der Hand des Dichters.
Es gibt auch schöne oder besser gesagt, romantische Sonette, doch wie man hier sehen kann, erfüllen sie auch präzise und punktgenau andere Zwecke.


Ich freue und bedanke mich über deinen Kommi und das "sehr gern gelesen"...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 28.08.2011, 14:17   #4
Stimme der Zeit
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Hallo, Faldi,

Zitat:
Wie war es denn für dich, als all die Guten
erwachten und zu Tode sich erschraken?
Denn aufgeschlitzt von dir am Fleischerhaken,
begannen sie im Herzen auszubluten.
"Wie war es denn für dich" - das ist eine Frage, die ich mir schon mein Leben lang vergeblich stelle. Welche Art von Befriedigung erlangen Menschen wie der, von dem du hier in deinem Gedicht erzählst, durch ihre Vorgehensweise? Weshalb befriedigt sie das "Aufschlitzen" und "Ausbluten" anderer überhaupt? Das erzählende LI stellt sich offenkundig auch diese Fragen. Derartige Empfindungen kann ich bestensfalls auf einer "Meta-Ebene" des Denkens nachvollziehen, aber das daraus resultierende "Gefühl" (bzw. weshalb es überhaupt empfunden wird) nicht. Das Motiv sehe ich als "Machtstreben" an, und der daraus resultierende "Triumph", der wohl ein "Gefühl der Befriedigung" verursacht. Hier erkenne ich, dass das LD, von dem hier berichtet wird, zunächst Alle erfolgreich zu täuschen verstand, bevor sich das "wahre Gesicht" zeigte - was allerdings früher oder später immer der Fall ist, keine Täuschung kann "ewig" gelingen. Sehr drastisch, die metaphorische Darstellung der Grausamkeit, die hier als Symbol einen Fleischerhaken benutzt. Nun, ich als Leserin "erschrecke" zwar nicht "zu Tode" beim Lesen, aber erschreckt hat mich die bildhafte Vorstellung (die unwillkürlich auftrat) durchaus! Menschen sind zu extremer Grausamkeit fähig ...

Zitat:
Zuerst nur Funken, dann erloschen Gluten
gestorbener Gefühle in den Laken
der Liebesleichen, die in den Kloaken
auf deiner Welt ertranken an den Fluten
Ja, Gefühle können sterben, erlöschen und ertrinken. Interessant, jetzt auf "formaler" Ebene, ist die von dir getroffene Wahl der "Reihenfolge". Zuerst die Tatsache des Sterbens, darauf folgt die Erklärung was gestorben ist und wie. Gefühle sind oft "schwer tot zu kriegen" (ich gestatte mir diese umgangssprachliche Redewendung, da sie sehr aussagekräftig ist), sie "erkranken" zunächst um dann zu "siechen" und erst zuletzt wirklich zu "sterben".

Die "Laken der Liebesleichen" die in den "Fluten aus den Kloaken" ertranken, machen deutlich klar, was mit dem berichtenden LI geschehen ist. Und erzeugen das Vorstellungsbild eines (gelinde gesagt) besonders abscheulichen Menschen.

Zitat:
ernüchterter Gewissheit, daß beim Sterben
der Träume die Gefühle nur genesen,
denn deine Liebe brachte das Verderben.
Ich erkenne eine Art "zweifache" Bedeutungsebene des Begriffes "Fluten". Ich konnte ihn (s.o.) auf die Kloaken beziehen, hier im ersten Terzett ergibt sich daraus die "Fluten ernüchterter Gewissheit". Nachdem die ersten Täuschungen durchschaut wurden, folgte eine Erkenntnis der anderen, wie eine "Flut", die irgendwann zum völligen Erkennen der Wahrheit führte - zur Gewissheit. Diese wiederum ermöglichte es dem LI, Träume (vielleicht auch Wünsche) aufzugeben, an denen zuvor vielleicht noch festgehalten wurde, denn sie aufzugeben ist nicht leicht. Möglich wurde es sicher durch das Erkennen, dass die "Genesung" nur eintreten konnte, wenn sich endlich von ihnen befreit wurde, da sie das LI an der "Krankheit" festhielten, und so ein Gesunden unmöglich machten. Ein kleiner semantischer Widerspruch: Nicht die Liebe brachte das Verderben, sondern eine Lüge, die sich ein Etikett anklebte und das Wort Liebe lediglich darauf schrieb ... Die Liebe ist nicht verderblich. (Wobei ich von dem spreche, was Liebe ist, nicht von etwas, das lediglich behauptet, sie zu sein.)

Zitat:
Nein, hässlich warst du nicht, das sah ein Blinder,
nicht äußerlich, jedoch dein wahres Wesen
verätzt sogar die Seelen deiner Kinder.
Äußerlichkeiten sind bedeutungslos, denn: Ich esse bei einer auf Hochglanz polierten Orange nicht die Schale, es ist der Inhalt, der mir Nahrung gibt. "Nicht hässlich", "nicht schön", "hässlich", "schön", diese Worte sagen im Grunde - gar nichts aus, wie ich finde. Das "wahre Wesen" liegt im Inneren. Ich habe schon mehrere Male in meinem Leben in einen knackig aussehenden Apfel gebissen - um auf ein verfaultes Kerngehäuse zu stoßen ...

Am schlimmsten finde ich den letzten Vers:

Zitat:
verätzt sogar die Seelen deiner Kinder.
Kinder sind unsere "Zukunft". So lange es Menschen gibt, wird es "weiter gehen", durch sie. Ein Mensch, der in der Lage ist, aus persönlichem Egoismus seinen eigenen Kindern zu schaden ist für mich eine wahre Abscheulichkeit. Selbst im Tierreich kämpfen Mütter und sterben lieber selbst, als zuzulassen, dass ihren Jungen Schaden zugefügt wird. Ein Armutszeugnis für jeden Menschen, der sich durch die darinliegende Unmenschlichkeit selbst das Recht auf die Bezeichnung "Mensch" nimmt. Ich jedenfalls spreche ihm dieses Recht ab.

Ein Gedicht, das mit Fug und Recht im Forum "Trauer und Düsteres" steht. Sehr eindringlich und emotional aufwühlend, dein Sonett.

Formal betrachtet absolut einwandfrei, darüber brauche ich mich nicht weiter aus zu lassen. These, Antithese (hier ergänzende Erklärung) und die Synthese in Form der Erkenntnis sind sehr treffend dargestellt.

Ebenso stimmig sind Metrum, Kadenzen und Reimschema. Es ist eine Erzählung, ein Bericht über Ereignisse der Vergangenheit, dessen Folgen sich offenbar bis in die Gegenwart hinziehen.

Am Anfang irritierten mich die "umarmenden" Reime ein wenig, aber wenn ich die zweite Bezeichnung, nämlich "umfassende" Reime hinzuziehe, sehe ich sie doch als "passend" an - denn sie stellen die Thematik "umfassend" dar. Ein Sonett bietet mehr Möglichkeiten, als häufig gedacht wird. Es ist eine Frage der Auffassung, denn diese Gedichtform ist flexibler und vielfältiger, als gemeinhin angenommen. Sie kann durchaus einen dramatischen und düsteren Inhalt "tragen".

Besonders möchte ich auf das Enjambement hinweisen, das vom zweiten Quartett zum ersten Terzett führt. Die "Weiterführung" des Begriffes "Fluten", die deshalb zwei Bedeutungsebenen darstellt, ist ein hervorragendes "Stück Handwerkskunst". (Ich hoffe, du verstehst diese Anmerkung richtig.)

Mein persönliches Fazit: Ein sehr, sehr gut gelungenes Werk! Aufgrund der Thematik vermeide ich den Begriff "schön", aber du weißt sicher, wie ich es meine.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 28.08.2011, 20:20   #5
ginTon
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hallo faldi,

mich erinnert der Text an Märchen wie "Des Kaisers neue Kleider" bzw. Novellen wie "Kleider machen Leute" u.ä. das Äußerliche dient an sich nur als eine Metapher für die verbergenden inneren Kräfte. Vom Ästhezismus aus betrachtet ist ja jeder Mensch zunächst erst einmal schön bzw. sein Aufbau als Idee, da der Mensch sich anatomisch etc. bis auf geringe Differenzen voneinander nicht unterscheidet. Er hat eine Hand, ein Gesicht etc. pp.

Im weiteren übertragenen Sinne wäre die äussere Betrachtungsform auch eine rein subjektive und kann als solches auch gar nicht anders bewertet werden. Dadurch, dass verschiedene Vorlieben der Gestalt gegenüber vorherrschen, könnte das äussere Schöne in dem Sinne nie als ultimative Wahrheit angesehen werden.

Anders verhält es sich mit Emotionen, Gestik und Mimik, ein ganz anderes Erscheinungsbild, welches bei jedem Menschen sozusagen die gleichen Gefühle hervorruft. In diesem Fall wäre dieses Erscheinungsbild ein vielfach, korrekteres und wahrheitsgetreueres. Deswegen finde ich den Vers:

Nein, hässlich warst du nicht, das sah ein Blinder,
nicht äußerlich, jedoch dein wahres Wesen
verätzt sogar die Seelen deiner Kinder.

herausragend. Die Gefühle die jemand auslöst, ist der Schönheit bzw. Hässlichkeit bei weitem näher als ein allgemeines Erscheinungsbild. finde ich gut den Text...

liebe Grüße gin
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Ohne dich, gehe ich [N]irgendwo hin!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 01.09.2011, 21:19   #6
Falderwald
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Hi Stimme,

ich weiß nicht, ob Menschen, wie hier beschrieben, eine Art von Befriedigung mit dem erlangen, was sie tun.
Bekämen sie diese, könnten sie ja mit ihrem Verhalten aufhören, doch leider funktioniert das nicht so.
Sie sind so, es ist ihr Charakter, demnach können sie gar nicht anders und wenn sie mit diesem Verhalten auch (sichtbare) Erfolge erzielen konnten, dann verstärkt sich das nur noch.
Wer an einen solchen Menschen als Partner gerät, der muss entweder alles, einschließlich seiner selbst, aufgeben oder wird daran verzweifeln, denn jener will alles haben und das möglichst sofort und immer.
Und wenn das mal nicht funktioniert, dann sucht er sich andere Wege, sein Ziel zu verfolgen.
Als Partner eines solchen hast du jedes Recht auf ein noch so kleines Privatleben verspielt. Er ist misstrauisch, eifersüchtig, ja er ist besitzergreifend und wird nach Fehlern suchen, immer darauf bedacht, mitnehmen zu können, was er kriegen kann.
Er legt dich in Ketten und hängt dich an einen Haken. Dabei saugt er dich emotional und, wenn möglich, auch materiell aus.
Er macht aus einer vorhandenen Möglichkeit eine Wahrheit, um dir zu zeigen, wie schlecht du doch eigentlich bist oder zumindest sein könntest, so daß dir absolut nicht über den Weg zu trauen sei.

Vielleicht kommt er aus Verhältnissen, die wirtschaftlich und / oder emotional arm waren und sehnt sich nach einer konstanten und sicheren Liebe und Existenz. Durch die schlechten Erfahrungen in der Kindheit hat sich aber eine ständige und unbewusste Angst entwickelt, daß jemand Stärkeres, Schöneres oder einfach nur irgendwie Besseres ihm seinen Besitz streitig machen könnte, so daß er zwanghaft davon besessen ist, jede Gelegenheit, die zu einer Veränderung führen könnte, als potentielle Gefahr anzusehen und schon im Vorfeld, ja sogar als rein theoretische Möglichkeit, zu bekämpfen.
Währenddessen nimmt er aber, was er kriegen kann noch mit, denn was er einmal hat, das hat er.

Dabei ist er im tiefen Glauben zu lieben, er ist sogar davon überzeugt, jedoch spielt die Eigenliebe dabei keine unbedeutende Rolle, zumindest unbewusst, denn die Verhaltensweisen sind ja schon kognitiv festgelegt und somit die Motive des Willens.
Aus seiner Sicht ist sein Verhalten nicht als böse zu bezeichnen, denn dieses strebt ja nur eine Sicherheit oder aber die Stabilität der bestehenden Verhältnisse an, welche aber von Fall zu Fall auch verbessert werden könnten.

Die Kontrolle über die Situation behalten zu müssen, ist dabei die Voraussetzung, so daß versucht wird, den Partner abhängig zu machen, finanziell, emotional, sexuell usw.
Man weiß natürlich um die eigenen Fehler bestens Bescheid, so daß jedwede Kritik daran gefährlich ist und dieser mit Empörung entgegnet wird.
Das geht so weit, daß jede Handlung des Partners, die irgendwie schief läuft, als persönlicher Affront gewertet wird.

Diese Menschen sind ständig unter Zugzwang und wen sie für ihre Liebe auserkoren haben, der muss sich entweder ganz ihren Bedingungen unterordnen oder aber es wird ein ständiger Kampf stattfinden, der wie ein Feuer beginnt und schließlich in den Fluten der Ernüchterungstränen ertrinkt.

Der Text schildert das aus der Perspektive des Partners, der am Haken hängt, so wie er sich gefühlt hat.
"Wie hast du dich dabei gefühlt?
Doch sicherlich auch nicht immer gut, auch wenn du dich im Recht wähntest."
Es ist ein Resümee, eine Zusammenfassung, eine Übersicht und eine Schlussfolgerung.
Da solche Menschen immer wieder wie die Katzen auf die Füße fallen, können sich die Begebenheiten durchaus mehrmals wiederholen und spiegeln sich meist in der ein oder anderen Weise.
Wenn Kinder vorhanden sind, dann besteht die Gefahr, daß sie diese Verhaltensmuster erkennen, als erfolgreich bewerten und auf individuelle Weise übernehmen.

So lautet die Schlussbetrachtung.

Eines noch:

Zitat:
Ein kleiner semantischer Widerspruch: Nicht die Liebe brachte das Verderben, sondern eine Lüge, die sich ein Etikett anklebte und das Wort Liebe lediglich darauf schrieb ... Die Liebe ist nicht verderblich. (Wobei ich von dem spreche, was Liebe ist, nicht von etwas, das lediglich behauptet, sie zu sein.)
Wie könnten wir die Liebe allgemeingültig definieren?
Sie ist ein Gefühl, das in uns entsteht, das wir erkennen müssen, damit es da ist. Der Mensch ist die Liebe selbst, niemand anders. Und jeder ist individuell und einzigartig.
Wenn aber eine Wasserliebe auf eine Feuerliebe trifft, dann haben es beide schwer zu überleben, zumal jede davon überzeugt ist, daß sie die wahre Liebe sei und die andere das lediglich behaupte zu sein.
So könnte die eine Liebe der anderen durchaus das Verderben bringen und umgekehrt natürlich auch, so daß ich das sehr bewusst in dieser so und nicht anders formuliert habe.

Wenn es aber so ist, dann ist es das Beste, diese Gefühle sterben zu lassen, damit die anderen Emotionen wieder genesen können.

Gehen und verzeihen...

Du hast die Strophen sehr schön interpretiert und ich bedanke mich für die positive Wertschätzung, die du diesem Text entgegen gebracht hast.

Zu den Äußerlichkeiten lies bitte auch noch meine Antwort an ginTon...


Hi gin,

ja, das hast du sehr schön beschrieben.

Du hast vollkommen Recht, wenn du sagst, zunächst einmal sei jeder Mensch schön.
Ebenfalls stimme ich zu, daß jede Schönheit der subjektiven Vorstellung des Betrachters unterliegt und somit sicherlich keine allgemeingültigen Aussagen diesbezüglich getroffen werden können.

Deswegen spricht die letzte Strophe auch nicht von Schönheit, sondern davon, daß das LyrDu äußerlich nicht hässlich gewesen sei.

Natürlich sollte bei diesem Thema angemerkt werden, daß die Äußerlichkeit zunächst einmal der erste Eindruck von einem Gegenüber ist.
Daraus lässt sich schon einiges schließen.
Aus dem Zustand von Haaren, Zähnen, Fingernägeln und Haut, nicht zu vergessen der Bekleidung, lassen sich schon einige Rückschlüsse ziehen und der Geruch, den ich mit zum äußeren Erscheinungsbild zähle, sowie die Stimme verraten auch einiges.
Aber auch da gibt es individuelle Anschauungen und was dem einen als gepflegt erscheint, kann den anderen nicht überzeugen.

Was ich damit sagen wollte, ist, daß es trotz individueller Vorlieben leichter ist, sich einen äußeren Eindruck zu verschaffen, als von dem wahren Wesen, daß sich in diesem Ding namens Körper befindet.

Dieses Wesen wird sich erst beim näheren Kennenlernen nach und nach zeigen, jedoch niemals ganz entblößen können, weil es eine ganz andere Vorstellung von sich selbst hat, als seine Mitmenschen von ihm, egal wie nahe sie ihm stehen.

Und da findet sich tatsächlich in manchem - subjektiv - Schönen eine ebensolche Portion - subjektive - Hässlichkeit.

Manche Dinge passen eben nicht zueinander.

Ich freue mich, daß dir der Text gefallen hat...

-----------------------------------------------------

Vielen Dank für eure Kommentare und Gedanken zum Text...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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