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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 11.04.2009, 17:17   #1
Behutsalem
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 02.04.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 82
Standard Glaubensbekenntnis

Wenn das Schweigen mir die Ohren öffnet
und alles Ruhelose kein Gehör findet, weil das Echo
irgendwo, zwischen den Schallmauern deiner Lügen
mir zeigt, wie still das Leben in Wirklichkeit
dann doch nicht ist, verblüfft es mich insofern,
weil ich immer dachte, du bleibst mir als Kletterranke,
dornenbehaftet ewiglich an den Fersen.

Wenn meine Augen versuchen dein Bild zu überhören,
aus dessen Anblick dein Lachen mir heute wesentlich
sympathischer entgegenkommt als gestern, zeigt es mir
wie dumm ich eigentlich war, als ich glaubte, nichts
könnte mich mehr zum Lachen bringen, als dieser Blick,
der mir jetzt, wo ich ihn überhöre, nicht mehr begeistert,
sondern einmal mehr meinen Sehnerv in Frage stellt.

Wenn alles Bunte schwarz, alles Neue alt gelesen wird,
kein Bildband mehr passt, auch der einst so geliebte Schriftzug
seine Spur und das Wort seine Kraft verliert, fange ich wieder an,
an mich zu glauben, weil ich gelernt habe, das Lied
der Sirenen zu entschlüsseln, das dich begleitet.
__________________
©auf alle meine Werke

Die Reinheit der Gedanken zeigt sich nicht im geschriebenen Wort,
sondern in der Melodie die beim lesen erklingen kann.
©hkreische

Geändert von Behutsalem (16.04.2009 um 17:49 Uhr)
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Alt 13.04.2009, 18:34   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Behutsalem,
das lyr.Ich richtet an sich selbst ein Glaubensbekenntnis.
Die angewandte Sprache, reimlos und mit Metaphern versetzt, unterstreicht die Notwendigkeit aus gemachten Erfahrungen.
Elegisch, aber nicht aussichtslos - fein.

Aber:



Zitat:
Zitat von Behutsalem Beitrag anzeigen
Wenn das Schweigen mir die Ohren öffnet
und alles Ruhelose kein Gehör findet, weil das Echo
irgendwo, zwischen den Schallmauern deiner Lügen,
mir zeigt, wie still das Leben in Wirklichkeit
dann doch nicht ist*, verblüfft es mich insofern,
weil ich immer dachte, du bleibst mir als Kletterranke,
dornenbehaftet ewiglich an den Fersen.

*schön

Wenn meine Augen versuchen dein Bild zu überhören,
aus dessen Anblick dein Lachen mir heute wesentlich
sympathischer entgegenkommt als gestern, zeigt es mir
wie dumm ich eigentlich war, als ich glaubte, nichts
könnte mich mehr zum Lachen bringen, als dieser Blick,
der mich jetzt, wo ich ihn überhöre, nicht mehr begeistert,
sondern einmal mehr meinen Sehnerv in Frage stellt.

Wenn alles Bunte schwarz und alles Neue alt gelesen wird,
kein Bildband mehr passt und auch der einst so geliebte Schriftzug
seine Spur und das Wort seine Kraft verliert, fange ich wieder an,
an mich zu glauben, weil ich gelernt habe, das Lied
der Sirenen zu entschlüsseln, das dich begleitet.


Sind nur peanuts, liebe Behutsalem.

z.B. "seine Spur verliert, wie das Wort seine Kraft, ..."

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 16.04.2009, 17:51   #3
Behutsalem
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 02.04.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 82
Standard

Liebe Dana,

Danke für die Peantusaufzeiger..
ist mir nicht aufgefallen, trotz Hundertmaligem lesen.

Ich habs jetzt geändert und befinde das die "und" gar nicht fehlen. Eines musste ich aber belassen.. ging nicht anders.

Danke fürs lesen und kommentieren,
lg. Line
__________________
©auf alle meine Werke

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sondern in der Melodie die beim lesen erklingen kann.
©hkreische
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Alt 16.04.2009, 19:15   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Behutsalem,


einmal mehr ein Gedicht, das zum Nachdenken und Rätseln anregt.
Erkenntnis, ein wenig resignativ . Dennoch selbstbewußt.
Dem Vergangenen scheint LyrI noch nachzutrauern trotz allem besseren Wissen.
Neutral kommt Dein Gedicht daher. Aber ich fühle dennoch Wehmut, erinnerungsschwangere Traurigkeit und ein gewisses Sehnen nach dem Vergangenen.

Die freie Form sagt mir nicht so sehr zu, hier kann ich sie anerkennen.
Weil ich mich in vielen der Zeilen wiedererkenne.
Ob das nicht im Grunde ein Gedicht ausmacht:
Erkennen....!?
Auch sich selbst.


Lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (16.04.2009 um 19:17 Uhr)
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Alt 17.04.2009, 09:20   #5
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo Behutsalem,

dein reim- und formfreies Gedicht findet mein Gefallen. Bildreich beschreibst du hier den Leidensweg des lyr. ichs welches sich vom lyr. du getrennt hat, aber trotzdem noch mit einer gewissen Wehmut zurück bleibt. Es bleibt jedoch stark und möchte aus seinen Erfahrungen lernen. Ich finde nichts zu bemängeln. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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