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Alt 10.08.2013, 13:00   #1
Chavali
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Standard Sediment


die Zweige des kahlen Baumes
atmen des Felsens Staub
die Stille des blauen Raumes
fällt in das herbstgraue Laub

der Seewind weht übers Land
legt sich am Waldgürtel nieder
und mischt sich als bleiernes Band
zwischen die Frühlingslieder



inspiriert duch ginTons
Der weiße Baum

*danke*
Variante nach Thomas

Die Zweige des kahlen Baumes
ragen aus Felsen und Staub.
Die Stille des blauen Raumes
liegt auf gefallenem Laub
wie lähmendes, bleiernes Band.
Seewind streicht über Land.


danke dafür


Variation nach Erich Kykal

Die Zweige des kahlen Baumes
atmen der Felsen Staub,
die Stille des blauen Raumes
fällt in herbstgraues Laub.

Der Seewind weht übers Land,
legt sich am Waldgürtel nieder,
mischt sich als bleiernes Band
zwischen die Frühlingslieder.

auch dafür danke


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Geändert von Chavali (15.08.2013 um 18:01 Uhr)
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Alt 10.08.2013, 16:37   #2
Thomas
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Hallo Chavali,

interessante Idee, die "Frühlingslieder" passen meiner Meinung nach nicht so ganz.

Ich habe etwas weiteregespielt:

Die Zweige des kahlen Baumes
ragen aus Felsen und Staub.
Die Stille des blauen Raumes
liegt auf gefallenem Laub
wie lähmendes, bleiernes Band.
Seewind streicht über Land.


Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Natürlich auch vielen Dank an ginTon und sein bildliches Erfassungs- und Vorstellungsvermögen.
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Alt 10.08.2013, 17:08   #3
Chavali
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Lieber Thomas,


Zitat:
Die Zweige des kahlen Baumes
ragen aus Felsen und Staub.
Die Stille des blauen Raumes
liegt auf gefallenem Laub
wie lähmendes, bleiernes Band.
Seewind streicht über Land.
eine schöne Version, gefällt mir sehr gut
Ich werde sie oben mit einstellen.

Zitat:
die "Frühlingslieder" passen meiner Meinung nach nicht so ganz.
schade, ich dachte eigenlich, dass erkennbar ist, dass diese Betrachtung
am Ende des Winters stattfindet, wenn sich schon - zumindest kalendarisch -
der Frühling andeutet

Aber wie gesagt, deine Variante ist auch sehr schön und wunderbar poetisch.
Sie liest sich auch durch die interessante Reimlegung perfekt.

Danke dir!
Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 10.08.2013, 21:07   #4
Thomas
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Liebe Chavali,

meine Bemerkung zu den Frühlingsliedern war wieder mal zu kurz und deshalb unverständlich. Darum will ich den Punkt noch etwas erläutern.

Ich denke, dass du das von ginTon in der letzten Zeile nur indirekt angedeutete positive Moment mit dem Bild der Frühlingslieder ausdrücken willst. Das finde ich sehr gut. Nur das Bild, welches du gewählt hast, fällt aus dem Rahmen. Es ist viel konkreter und aus einem ganz anderen Bereich, als die vorhergehenden. Das heißt nicht, dass man es gar nicht verwenden kann, man müsste es nur vorbereiten, z.B. wäre eine Möglichkeit dazu, das aschgraue Laub mit dem Herbst in Verbindung zu bringen, wozu vielleicht schon ausreichen würde herbstgrau statt aschgrau zu sagen. Hoffentlich ist nun besser zu verstehen, was ich meine.

Es ist nett, dass du meine Spielerei als eigene Version hervorgehoben hast. Es ist nur eine kleine Idee, die durch deine Idee angeregt wurde, die durch ginTons Idee angeregt wurde. Deine Version finde ich bezüglich der Aufnahme von ginTons letzter Zeile besser.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 11.08.2013, 11:19   #5
Chavali
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Zitat:
wäre eine Möglichkeit dazu, das aschgraue Laub mit dem Herbst in Verbindung zu bringen,
wozu vielleicht schon ausreichen würde herbstgrau statt aschgrau zu sagen.
Lieber Thomas,

das hört sich logisch an
und deshalb habe ich aschgrau in herbstgrau geändert (wobei ich das erst hatte, dachte dann aber,
dass sich aschgrau poetischer liest )

Für deine nochmalige Meldung danke ich dir herzlich!
Schön, dass sich Diskussionen entwickeln und man immer daraus lernen kann.

Lieben Sonntagsgruß,
Chavali

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Alt 14.08.2013, 18:41   #6
ginTon
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hi chavilein..

wenn du meine ehrliche Meinung hören willst, so denke ich das gerade die Version 1 super gut gelungen ist. Es ist formal im Kreuzreim geschrieben worden und hat einen guten Klang.

Jetzt wo ich darüber nachgedacht habe, verstehe ich nicht warum du "aschgrau" in "herbstgrau" umgeändert hast , da es sich ja bei dem Text, um ein Werk zu dem Bild Der weiße Baum handelt.

Mit dem Herbst hat dies ja insofern gar nichts zu tun. Vllt könnte man "weißgrau" für "aschgrau" wählen, wenn die Asche denn eine zu negative Assoziation bildet. Ansonsten hätte man "aschgrau" auch lassen können, da die Kreide mittlerweile auf den Zweigen durch die Zeit und Witterung nahezu auch so aussieht...
Zitat:
die Zweige des kahlen Baumes
atmen des Felsens Staub
die Stille des blauen Raumes
fällt in das weißgraue Laub

der Seewind weht übers Land
legt sich am Waldgürtel nieder
und mischt sich als bleiernes Band
zwischen die Frühlingslieder
Wie gesagt, diese Variante finde ich super. Mit der zweiten Variante kann ich
nach meinem Geschmack gar nicht viel anfangen ...gerne mit beschäftigt

mit lieben Grüßen ginnie
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Alt 14.08.2013, 18:45   #7
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Ich erlaube mir mal, meine Vorschläge gleich in dein Zitat zu fügen:

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen

Die Zweige des kahlen Baumes
atmen der Felsen Staub,
die Stille des blauen Raumes
fällt in herbstgraues Laub.

Der Seewind weht übers Land,
legt sich am Waldgürtel nieder,
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Variante nach Thomas

Die Zweige des kahlen Baumes
ragen aus Felsen und Staub.
Die Stille des blauen Raumes
liegt auf gefallenem Laub,
ein lähmendes, bleiernes Pfand.
Seewind streicht über's Land. (Alternative: "Seewind streichelt das Land.")
Beide Versionen gefallen mir sehr gut!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Geändert von Erich Kykal (14.08.2013 um 18:48 Uhr)
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Alt 14.08.2013, 19:09   #8
ginTon
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hi chavilein,

jetzo muss ich ja nochmal was sagen, wenn der Erich sich einfach dazwischen drängelt .

Zitat:
Die Zweige des kahlen Baumes
atmen der Felsen Staub,
die Stille des blauen Raumes
fällt in herbstgraues Laub.

Der Seewind weht übers Land,
legt sich am Waldgürtel nieder,
mischt sich als bleiernes Band
zwischen die Frühlingslieder.
Natürlich besteht die Möglichkeit, es grammatisch korrekt auszuschreiben, da es sich bei einem Gedicht jedoch um ein Kunstwerk handelt und sich dieses somit von den grammatischen Grundfesten löst, muss man dies nicht unbedingt tun. Kleinschreibung und Weglassung von Zäsuren sind heute durchaus gängige Stilmittel. Wie gesagt, bleibt meiner Meinung dem Schreiber überlassen...

Der Genitiv in der zweiten Zeile müsste auch korrekt sein, da es nur ein Felsen ist, der Königsstuhl, Singular.

Warum Erich das "und" in S2Z3 gestrichen hat, bleibt mir ein Rätsel...

Bei mir ist die erste erste Variante also immer noch Nr.1.. Die zweite Variante geht auch nach Erichs Verbesserungen überhaupt nicht...also ehrlich mal..

liebe Grüße ginnie
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Geändert von ginTon (14.08.2013 um 19:12 Uhr)
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Alt 15.08.2013, 12:14   #9
Thomas
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Hallo chavali,

mein Text war nicht als Verbesserungsvorschlag gedacht, sondern, wie ich sagte, nur durch deinen Text angeregt.

Ich find die Vorschläge von Erich gut.

Was ginTon schreibt ist leider so unpräzise "geht überhaupt nicht...also ehrlich mal…", dass ich damit nichts anfangen kann. Wie es scheint, hat er sich nicht sonderlich bemüht zu verstehen, was ich dir schrieb.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 15.08.2013, 17:17   #10
Chavali
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Hui und hallo zusammen,

was für eine interessante Diskussion....
Der Reihe nach:
Zitat:
Zitat von ginTon
Jetzt wo ich darüber nachgedacht habe, verstehe ich nicht warum
du "aschgrau" in "herbstgrau" umgeändert hast , da es sich ja bei dem Text, um ein Werk zu dem Bild Der weiße Baum handelt.
das hab ich geändert, ginnie, weil mir die Überlegungen von Thomas in seinem ersten Kommentar
schlüssig erschienen
und sich dadurch eine Verbindung zu der letzten Zeile mit
den Frühlingsliedern herstellen lässt.
Zitat:
Zitat von ginTon
Wie gesagt, diese Variante finde ich super.
Freut mich, dass sie dir gefällt.
Zitat:
Zitat von Erich
Ich erlaube mir mal, meine Vorschläge gleich in dein Zitat zu fügen:
Danke, das liest sich auch gut.
Wieder ein Zeichen dafür, dass man mit wenigen Umstellungen eine neue Variation erschaffen kann.
Zitat:
Zitat von Erich
Beide Versionen gefallen mir sehr gut!
Darüber freue ich mich, Erich, und Thomas sicher auch
Zitat:
Zitat von ginTon
Der Genitiv in der zweiten Zeile müsste auch korrekt sein, da es nur ein Felsen ist,
der Königsstuhl, Singular.
Da stimme ich dir zu, ginnie.
Da der Text aber auch fiktiv gesehen werden könnte, geht auch der Plural.
Zitat:
Zitat von ginTon
Kleinschreibung und Weglassung von Zäsuren sind heute durchaus gängige Stilmittel.
Das ist richtig und ich greife manchmal auch nach diesem Stilmittel.
Die Version nach Erich ist die seine, ginnie, und als Vorschlag aus seiner Sicht gedacht.
Zitat:
Zitat von Thomas
mein Text war nicht als Verbesserungsvorschlag gedacht, sondern, wie ich sagte,
nur durch deinen Text angeregt.
das weiß ich doch, Thomas, deswegen stellte ich sie ja auch als eigenständige Version ein

Euch allen ein großes DANKESCHÖN und liebe Grüße!
Chavali
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