Gedichte-Eiland

Laie · 26.11.2015, 19:00

Wenn mein Blick am frühen Morgen
leise in die Weite fliegt,
die im Nebelmeer verborgen
zwischen Weh und Gram und Sorgen
wogend mir zu Füßen liegt,

denk ich dein und deiner Liebe,
an den wonnevollen Duft -
und verfluche diese Liebe,
laufe fort, denn wenn ich bliebe,
würde mir dies Meer zur Gruft.

Erich Kykal · 26.11.2015, 21:05

Hi, Laie!

Wer - mit einer entsprechenden Aussicht - kennt nicht den Blick aus dem morgendlichen Fester, wenn unten im Tal das Nebelmeer wogt!

Wenn mein Blick am frühen Morgen
leise in die Weite fliegt,
die im Nebelmeer verborgen, Kein Komma.
zwischen Weh und Gram und Sorgen, Kein Komma.
mir zu meinen Füßen liegt, "mir zu meinen" ist unlyrisch - klingt wie doppelt gemoppelt. Altern.: "wogend mir zu Füßen liegt,"

denk' ich dein und deiner Liebe, Apostroph unnötig.
an den wonnevollen Duft; Besser Bindestrich. Nach Strichpunkt sollte man nicht mit "und" fortfahren.
und verfluche diese Liebe,
laufe fort, denn wenn ich bliebe,
würde mir dies' Meer zur Gruft. Apostroph unnötig. Auch würde ich hier "das Meer" schreiben - ist auch verständlich und klingt melodischer.

Mit Korrekturen:

Wenn mein Blick am frühen Morgen
leise in die Weite fliegt,
die im Nebelmeer verborgen
zwischen Weh und Gram und Sorgen
wogend mir zu Füßen liegt,

denk ich dein und deiner Liebe,
an den wonnevollen Duft -
und verfluche diese Liebe,
laufe fort, denn wenn ich bliebe,
würde mir das Meer zur Gruft.

Sehr gern gelesen und besenft!

LG, eKy

***Dana*** · 27.11.2015, 18:30

Hallo Laie,

sehr schön und klangvoller noch mit eKy's Vorschlag, den ich annehmen würde.

Ein kurzes Gedicht, das wunderbare Bilder erzeugt (ganz speziell beim Fensterblick, den du zwar nicht benannt hast, der sich aber von selbst einstellt) und Gedanken schweifen lässt.

Liebe Grüße
Dana

Laie · 29.11.2015, 10:20

Hallo eKy, hallo Dana,

vielen danke für eure Gedanken und Anregungen zu meinem Gedichtlein

Ihr hattet beide gleich einen Blick aus dem Fenster im Sinn, an den ich, wie ich gestehen muss, gar nicht gedacht hatte

Ich hatte dabei den "Wanderer über dem Nebelmeer" von Casper David Friedrich vor Augen und ließ meinen damaligen Kummer einfließen.

Gruß,
Laie

Erich Kykal · 29.11.2015, 12:05

HI, Laie!

Der morgendliche Blick aus dem Fenster lieg heutzutage eben näher als jener eines SEHR frühen Wanderers - oder eines Bildes aus der Romantik!

Aber gut: Ich habe in meinem Vorschlag das "täglich" durch "wogend" ersetzt - das passt immer und überall, und lautmalerisch hier sogar optimal!

LG, eKy

26.11.2015, 19:00	#1
Laie Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 17.11.2015 Ort: Oberpfalz Beiträge: 539	Nebelmeer Wenn mein Blick am frühen Morgen leise in die Weite fliegt, die im Nebelmeer verborgen zwischen Weh und Gram und Sorgen wogend mir zu Füßen liegt, denk ich dein und deiner Liebe, an den wonnevollen Duft - und verfluche diese Liebe, laufe fort, denn wenn ich bliebe, würde mir dies Meer zur Gruft. Geändert von Laie (29.11.2015 um 13:06 Uhr)

26.11.2015, 21:05	#2
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Laie! Wer - mit einer entsprechenden Aussicht - kennt nicht den Blick aus dem morgendlichen Fester, wenn unten im Tal das Nebelmeer wogt! Wenn mein Blick am frühen Morgen leise in die Weite fliegt, die im Nebelmeer verborgen, Kein Komma. zwischen Weh und Gram und Sorgen, Kein Komma. mir zu meinen Füßen liegt, "mir zu meinen" ist unlyrisch - klingt wie doppelt gemoppelt. Altern.: "wogend mir zu Füßen liegt," denk' ich dein und deiner Liebe, Apostroph unnötig. an den wonnevollen Duft; Besser Bindestrich. Nach Strichpunkt sollte man nicht mit "und" fortfahren. und verfluche diese Liebe, laufe fort, denn wenn ich bliebe, würde mir dies' Meer zur Gruft. Apostroph unnötig. Auch würde ich hier "das Meer" schreiben - ist auch verständlich und klingt melodischer. Mit Korrekturen: Wenn mein Blick am frühen Morgen leise in die Weite fliegt, die im Nebelmeer verborgen zwischen Weh und Gram und Sorgen wogend mir zu Füßen liegt, denk ich dein und deiner Liebe, an den wonnevollen Duft - und verfluche diese Liebe, laufe fort, denn wenn ich bliebe, würde mir das Meer zur Gruft. Sehr gern gelesen und besenft! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.11.2015 um 12:05 Uhr)

27.11.2015, 18:30	#3
*Dana* Slawische Seele Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 5.637	Hallo Laie, sehr schön und klangvoller noch mit eKy's Vorschlag, den ich annehmen würde. Ein kurzes Gedicht, das wunderbare Bilder erzeugt (ganz speziell beim Fensterblick, den du zwar nicht benannt hast, der sich aber von selbst einstellt) und Gedanken schweifen lässt. Liebe Grüße Dana __________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)

29.11.2015, 12:05	#5
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	HI, Laie! Der morgendliche Blick aus dem Fenster lieg heutzutage eben näher als jener eines SEHR frühen Wanderers - oder eines Bildes aus der Romantik! Aber gut: Ich habe in meinem Vorschlag das "täglich" durch "wogend" ersetzt - das passt immer und überall, und lautmalerisch hier sogar optimal! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.11.2015 um 12:07 Uhr)

29.11.2015, 10:20	#4
Laie Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 17.11.2015 Ort: Oberpfalz Beiträge: 539	Hallo eKy, hallo Dana, vielen danke für eure Gedanken und Anregungen zu meinem Gedichtlein Ihr hattet beide gleich einen Blick aus dem Fenster im Sinn, an den ich, wie ich gestehen muss, gar nicht gedacht hatte Ich hatte dabei den "Wanderer über dem Nebelmeer" von Casper David Friedrich vor Augen und ließ meinen damaligen Kummer einfließen. Gruß, Laie

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