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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 05.02.2014, 17:14   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Die wilde Hatz

Die wilde Hatz


Die wilde Hatz jagt durch das Grau
Des Winterhimmels. Schneegestöber.
Verwehungen. Die Körnung gröber:
Die Stiche auf der Haut, ganz blau

Die Lippen, die erst gestern herzten.
Im Mantel tief vergrabne Hände.
Und wenn da mehr wär, das verbände:
Die Seelen blieben uns, die schmerzten.

Die Schultern angehoben: Kampf
Den Elementen, die laut brausen.
Ein Haus verlassen die mit Flausen.
Den rechten Fuß durchfährt ein Krampf,

Die Stiefel sind zu schwer vom Stapfen.
Kein Hund wird vor die Tür geschickt.
Wer mich von innen sieht, erschrickt:
An Bart und Mütze kleine Zapfen,

Das Stirnband reicht bis an die Brauen.
Ein aus dem Paradies Verbannter,
Ein Einsamer und ein Verkannter:
Wer will da noch nach draußen schauen?

Ich stemme mich dem Schnee entgegen,
Dem Wind, der aus dem Norden stürmt.
Das Weiß steht hüfthoch aufgetürmt:
Wer leben will, muss sich bewegen.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 05.02.2014, 18:35   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Walther,

was für ein Kampf gegen die Naturgewalten!

Gefällt mir sehr gut, wie du das verdichtet hast

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 07.02.2014, 17:54   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb chavali,

die naturgewalten toben außen und innen. das lyrich ist vielbeschäftigt.

danke, daß dir dieses spiel gefällt!

lg w.
__________________
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Alt 15.02.2014, 18:26   #4
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Die wilde Hatz

Hallo Walther,

so sollte er sein, der Winter -
innen und außen schwer zu ertragen,
voller Saft und Kraft.

Durch dein Gedicht kann ich mich gut
in diese grimmige Jahreszeit hineinversetzen!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel (der den Winter auch gut kennt)
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2014, 12:05   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Walter

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Du hast wunderbar beschrieben wie ein Spaziergänger bei schlechtem Wetter seine Runde dreht. Dabei gehen ihm so manche Flausen durch den Kopf.

Oder habe ich mich hier vertan in meiner Interpretation?
Hier steht die. Sind es mehrere ?

In der letzten Strophe schreibst du Ich stemme mich dem Schnee entgegen.



Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Die wilde Hatz
Die Schultern angehoben: Kampf
Den Elementen, die laut brausen.
Ein Haus verlasse die mit Flausen.
Den rechten Fuß durchfährt ein Krampf,

.
Falls Du nur eine Person meinst:
Vorschlag :Mein Haus verlasse ich mit Flausen.

Liebe Grüße von sy
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Alt 18.02.2014, 14:13   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

hi wüstenvogel,

danke für deinen eintrag unter mein wintergedicht. ich dachte, nachdem es bisher keinen winter gab, könnte man ihn einmal im wort erstehen lassen. sonst könnte man beginnen, ihn zu vergessen.

ich freue mich, daß ich dich erfreuen konnte!

lg w.


lb syranie,

der vers alleinstehend beantwortet deine frage:
Zitat:
Ein Haus verlassen die mit Flausen.
wer mag, darf sich ein "nur" dazu denken.

man könnte das "ein" durch ein "das" ersetzen. das verändert zwar nicht den inhalt, erleichtert aber evtl. das verständnis.

danke für deine sonst lobenden worte!

lg w.
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