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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 15.10.2013, 10:08   #1
Chavali
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Getragen von den Schwingen schöner Träume,
gehalten vom Geheimnis einer Nacht,
so gleite ich auf Wolken und versäume
den Tag, der meine Seele traurig macht.

Gefangen von den Worten der Sirene,
verirre ich mich in der Welt des Scheins,
verlier mich in den Gassen von Mykene,
inmitten des antiken Urgesteins.

Gefunden von des Tages heller Sonne,
erhebe ich mich aus der Dunkelheit,
erkenne meinen Irrtum voller Wonne,
vergesse endlich die Verletzlichkeit.



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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (15.10.2013 um 16:42 Uhr)
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Alt 15.10.2013, 12:32   #2
Thomas
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Liebe Chavali,

es könnte eiegntlich auch unter "Ein neuer Morgen" stehen.

Ein Vorschlag für Zeile 4: "nichts, das" ersetzen durch "den Tag, der". Grund Metrum und Vorklang für Strophe 3.

Liebe Grüße
Thomas
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Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 15.10.2013, 16:41   #3
Chavali
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Zitat:
es könnte eiegntlich auch unter "Ein neuer Morgen" stehen.
Lieber Thomas,

jetzt, wo du es sagst - ja, tatsächlich
Das Ende des Textes bzw. das Fazit (oder auch der Anfang zunächst) ist (wieder mal)
einigermaßen tröstlich
Mal sehen, ob noch jemand dieser Meinung ist - dann kann ich es ja verschieben.

Zitat:
Ein Vorschlag für Zeile 4: "nichts, das" ersetzen durch "den Tag, der".
Grund Metrum und Vorklang für Strophe 3.
Du meinst Zeile 3 in S 1?
Stimmt, wäre eine gute Möglichkeit, noch besser auszudrücken, was ich möchte.
Danke dir!

Und sonst?
Gelungen oder nicht in deinen Augen?

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 15.10.2013, 17:47   #4
ginTon
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Hi chavilein

interessanter Text, habe ja schon lange keine griech. Themen mehr in einem
Gedicht gelesen, obwohl die mir immer sehr zusagten...

Zitat:
Getragen von den Schwingen schöner Träume,
gehalten vom Geheimnis einer Nacht,
so gleite ich auf Wolken und versäume
den Tag, der meine Seele traurig macht.
Finde ich gut die Strophe, pers. würde ich aber statt "versäume" auch
"verträume" nutzen, es ist zwar eine Wortdopplung, aber rückt ja dann
die Bedeutung des Traumes an sich in den Mittelpunkt...Musste mal
schauen, versäumen geht eigentlich auch, ist für mich aber eher ein
zwielichtiges Wort..Wenn man etwas versäumt, so hätte man es doch
eigentlich ganz gerne gemacht..

Zitat:
Gefangen von den Worten der Sirene,
verirre ich mich in der Welt des Scheins,
verlier mich in den Gassen von Mykene,
inmitten des antiken Urgesteins.
Die Sirene sind die Verlockungen, die eigentlich nur durch den Eigengesang
vertrieben werden können etc.pp .. Die Strophe ist gut..

Zitat:
Gefunden von des Tages heller Sonne,
erhebe ich mich aus der Dunkelheit,
erkenne meinen Irrtum voller Wonne,
vergesse endlich die Verletzlichkeit.
Ok die Strophe is auch gut...

gerne mit beschäftigt..liebe Grüße ginnie
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Alt 15.10.2013, 17:47   #5
Thomas
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Entschuldige, natürlich gelungen!

Ich kommentiere nur Gedichte, die ich gut finde.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Wenn ich ein Gedicht nicht kommentiert, bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass ich es für nicht gut halte. Gerade zu den besten Gedichte fällt mir nämlich meistens nichts ein. Und oft fehlt mir einfach die Zeit.
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Alt 16.10.2013, 12:14   #6
Chavali
ADäquat
 
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Hi ginnie,
Zitat:
würde ich aber statt "versäume" auch
"verträume" nutzen, es ist zwar eine Wortdopplung, aber rückt ja dann
die Bedeutung des Traumes an sich in den Mittelpunkt.
verträume? och nö, ginnie, das gefällt mir aber gar nicht
Dass die Story ein Traum sein kann, sagt ja schon der Begriff in Zeile 1 und mehr brauchts nicht,
meine ich.
Zitat:
interessanter Text, habe ja schon lange keine griech. Themen mehr in einem
Gedicht gelesen, obwohl die mir immer sehr zusagten...
Nun, dann hab ich ja das Richtige getroffen
Danke dir!


Lieber Thomas,


Zitat:
[...] natürlich gelungen!
Das freut mich, danke
Zitat:
Wenn ich ein Gedicht nicht kommentiert, bedeutet das nicht im Umkehrschluss,
dass ich es für nicht gut halte.[...]
Und oft fehlt mir einfach die Zeit.
Das kann ich gut verstehen.
Und darum bin ich auch immer sehr erfreut, dich unter meinen Texten zu lesen.


Euch beiden liebe Grüße,
Chavali


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Alt 16.10.2013, 19:10   #7
Dana
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Liebe Chavali,

Ge, Ge, Ge - und der gesamte Text fließen beim Lesen und tupfern "Er- und Bekenntnisse".
Ein Pendeln zwischen Traum und Realität mit der Schlussfolgerung, dass die Realität möglichst nicht verloren gehen darf. Träume kann man sich willentlich leisten, die Realität fordert Gestaltung und Erkennen an.
Wirklich schön und gut gemacht.

Du wolltest noch hören, was andere zur Rubrik "Ein neuer Morgen sagen":

Könnte auf jeden Fall ob der "Leichtigkeit" dort stehen, auch weil es so schön kurz gebunden in drei Strophen ist.
Da aber im Vordergrund (zwei Strophen) Traum und Schein wirken, aus dem sich die Protagonistin über die Sonne in der letzten Strophe "herauswindet",
würde ich es in "Phantastisches" lassen. Die Träumerin gehört letztendlich dort hin. Solche Sonnentage gibt es ja nicht durchgehend.

Gern gelesen und gern eigenes "Besenfen" kund getan.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.10.2013, 19:08   #8
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Dana,

lass dir Dank sagen für den schönen Kommentar

Ich freu mich auch über die Zustimmung, diesen Text in Phantastisches zu belassen.

Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 23.01.2014, 14:16   #9
juli
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Liebe Chavali,
Das Thema hat mich angelockt-
Die Zeit zwischen Traum, Aufwachen und den Morgenanfang
ist etwas Besonderes. Das hast Du wundervoll beschrieben.

gerne gelesen von sy
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Alt 26.01.2014, 17:16   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.908
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Hi Chavi,

ich finde auch, dass dies ein schönes Gedicht ist.

Der Leser schwebt geradezu in diesen Traum hinein und dann hindurch.

Nun habe ich gesehen, dass du den Text auf Thomas' Vorschlag hin schon verändert hast.

Mit dieser Änderung bin ich allerdings nicht ganz glücklich, denn ich meine, dass du ja anfangs gar nicht den Tag meintest, "der meine Seele traurig macht", sondern eben "nichts" versäumtest, was die Seele traurig macht.

Ich habe zwei kleine Vorschläge für dich. Magst ja mal darüber nachdenken:

Getragen von den Schwingen schöner Träume,
gehalten vom Geheimnis einer Nacht,
entgleite ich auf Wolken und versäume
entspannt, was meine Seele traurig macht.

Was meinst du?
Entspannt ist man ja beim Schlafen und das "so" am Anfang von Z3 wäre somit als "Füllsel" auch verschwunden.


Gerne in die Gassen von Mykene mit hinein geträumt, gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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