27.12.2018, 13:15 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Maiers Neujahrsfeier
Maiers Neujahrsfeier
Für's neue Jahr hat Maier viele (und diesmal ernstgemeinte) Ziele. Im neuen Jahr wird er bei Tisch nicht ständig rülpsen, schwört er sich. Er wird sich mit der Frau vertragen und ihr nur Nettigkeiten sagen. Vor allen Dingen wird Herr Maier nicht saufen bei der Neujahrsfeier, um dann die Sau herauszulassen, und unter alle Röcke fassen, die grade in der Nähe sind. Er wird auch nicht dem Nachbarskind die letzten Neujahrskracher klaun und auch Herrn Müller nicht verhaun, weil dessen Feuerwerksraketen die Grundstücksgrenze übertreten. Er wird nicht fluchen, ohne Grund. In diesem Jahr wird er dem Hund nicht einfach einen Tritt verpassen. Das alles will er tun und lassen. Doch als er wieder nüchtern war, hat er an Neujahrsmorgen klar erkannt, dass auch das neue Jahr genauso ist wie's alte war.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
27.12.2018, 15:45 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Ach ja, die leidige Tradition der Neujahrsversprechen! Wer hat sich diesen unhaltbaren Schwachsinn eigentlich einfallen lassen!? Veränderungen, gerade gravierende persönliche, können niemals von außen kulturell "verordnet" werden! Wille und Überzeugung müssen von innen kommen, und das geschieht nun mal nicht auf Termin! Ich musste zB. 24 Jahre lang meine Lunge niedermachen, ehe ich die innere Kraft fand, mit dem Rauchen aufzuhören. Das war 2007, wenn ich mich richtig entsinne - und seither war ich nie wieder ernsthaft in Versuchung! Wenn man etwas WIRKLICH will, ist es kein Problem, aber die Gnade solcher Einsicht passiert nun mal nicht auf hopplahopp, oder weil dich die Holde darum bittet! Das ist ein oft schmerzlicher Prozess der inneren Findung, begleitet von vielleicht oftmaligem Versagen auf dem Weg zu jener Überzeugung, die eine wahre innere Veränderung zu tragen vermag. Sehr gern gelesen! (Her Maier hätte übrigens wirklich Anlass, an seiner charakterlichen Disposition zu arbeiten! ) LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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