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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 26.02.2014, 11:27   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Katzenmorgen

Beinah zärtlich hin sich schmiegend
liegt der Reif auf Wiesensamt,
während, noch im Osten liegend,
Morgen in den Wolken kramt.

Katzen schleichen tagbelauernd
durch die Gräser, nachterfahren,
lecken Pfoten wie bedauernd,
wenn die Mäuse schneller waren.

Aber bald schon wachsen Lanzen
neuen Lichtes in die Hänge,
und die letzten Nebel tanzen
in der Mulden Schattenenge.

Sich in Tages Bläue lösend
wie der Reif, entschwinden sie,
und die Katzen schnurren dösend
in der Sonne, wohl wie nie.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.02.2014 um 00:21 Uhr)
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Alt 26.02.2014, 16:50   #2
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 12.994
Standard

Hallo Erich,

da bin ich doch aber mal ganz schnell zur Stelle
Wie schön du die Morgenstimmung der Flora und Fauna eingefangen hast!
Unvergleichlich poetisch und gleichzeitg so real.
Zitat:
Katzen schleichen tagbelauernd
durch die Gräser, nachterfahren,
lecken Pfoten wie bedauernd,
wenn die Mäuse schneller waren.
Was soll ich sagen: Ich bin begeistert!

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 26.02.2014, 20:14   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavikatz!

Klar - ganz dein Thema! Vielen Dank für die Begeisterung!

Erst sollte es nur eine Morgenbeschreibung werden, aber dann schlichen sich frech die Schnurrtiere ein und wollten nicht mehr weichen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Alt 01.03.2014, 15:15   #4
juli
Gast
 
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Standard Hallo eKy

Dein ganzes Gedicht gefällt mir!
Ich habe schon seit Jahren Katzen bei mir wohnen und genauso wie Du es beschreibst, benehmen sie sich auch
Dazu die schöne Stimmung.

Das gefällt mir!

Sehr gerne gelesen sy
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Alt 01.03.2014, 20:14   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Ich hatte mal vier Katzen - jetzt ist es nur noch eine, und die ist auch schon 20 Jahre alt. Alle wurden sie recht alt, auch jene, die leider einer Krankheit erlagen:

Mädi, ein zierliches Grautigerchen, wurde 17, musste wegen Bauchtumors eingeschläfert werden.

Moritz, weiß und rotgetigert gefleckt, wurde knapp 18, erlag einer Hirnblutung oder erstickte - es geschah innerhalb von Minuten.

Wuzl, weiß und graubraungetigert gefleckt, wurde 19, lebte die letzten 2 Jahre mit Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Nur Max, der Bruder von Moritz, ist noch da, hat noch fast alle Zähne und fängt immer noch Mäuse! Ein zärtlicher Schmuser, weiß und graubraungetigert gefleckt, wie alle drei anderen europäisch Kurzhaar.

Wuzl und Mädi waren Jahrgang 93, Max und Moritz Jahrgang 94.


LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 04.03.2014, 18:58   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber eKy,

die Kätzchen machen die Morgenbeschreibung erst vollkommen.
(Das wird jeder Katzenfreund bestätigen.)
Mir hat ganz besonders ihre Gelassenheit bei Sonnenschein gefallen.

Meine Pflegekaterchen heißen Joshi und Kiwi. (Straßenkinder, die ein Zuhause gefunden haben.)

Vor lauter Begeisterung hätte ich beinahe die wunderschönen Naturbilder unkommentiert gelassen - was nicht sein darf. Die Kätzchen sollen es auch schön haben.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.03.2014, 19:08   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana! (Grußmiau an Joshi und Kiwi!)

Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch!

LG, eKy
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Alt 07.11.2016, 12:57   #8
Leuchtfeuerturm am Tor
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 06.11.2016
Beiträge: 47
Sommervogel von syranies Signatur hierher

Lieber eky,

na das ist doch mal ein wirklich sauberes Gedicht. Vor allem die erste Strophe, aber auch die zweite, wirken auf mich sehr ungezwungen und natürlich, dennoch liest es sich "technisch" einwandfrei.

An einer Sache hab ich mich dann aber doch gewaltig gestört:

Zitat:
Aber bald schon wachsen Lanzen
neuen Lichtes in die Hänge,
und die letzten Nebel tanzen
in der Mulden Schattenenge.
Aber bald schon stechen Lanzen
frischen Lichtes in die Hänge,
(oder durch? statt "in"? ..aber glaube dann distanziert man sich schon zu weit von dem Bild)

wäre hier mein demütiger Verbesserungsvorschlag. Denn Lanzen wachsen nicht und das Licht ist frisches Licht, es ist immernoch Licht, immernoch von der Sonne. Aber darüber lässt sich sicher eher streiten.. denn wenn mein Hirn eine Sache nicht kann, dann Lanzen wachsen lassen, ehem Eigentor

Von der Stelle abgesehen sieht man aber die große Sorgfalt deiner Wortwahl.. sonst würde ich auch gar nichts sagen.

LG Leuchtfeuer

PS: stechen Lanzen/Nebel Tanzen ist übrigens ohnehin ein viel stärkerer Klang als "wachsen Lanzen/Nebeltanzen"

PS2: Also meine Highlights waren die kramenden Wolken und tagebelauernde Katzen! Beide Bilder haben bei mir funktioniert! Also ich bin nicht solchen Experimenten abgeneigt.. aber Lanzen die wachsen?

Geändert von Leuchtfeuerturm am Tor (07.11.2016 um 16:17 Uhr)
Leuchtfeuerturm am Tor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2016, 19:09   #9
Erich Kykal
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Beiträge: 8.570
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HI LT!

Wenn Lanzen aus Licht sind, können sie sehr wohl wachsen, wenn die Wolkenöffnung, durch die sie "stechen", sich erweitert oder der Einstrahlungswinkel sich mit dem Stand der Sonne verändert - dann "wachsen" sie (sinnbildlich) in eine bestimmte Richtung. Denke zum Vergleich an den Strahl einer dimmbaren und fokussierbaren Taschenlampe ...
Das Wachsen bezeichnet also nicht allein ein veränderliches Volumen, sondern wahlweise auch eine besonders kriechende Bewegung der Lichtlanzen.
Wenn du in deinem Denken von starren Ritterlanzen ausgehst, kannst du meiner Intention freilich nicht folgen ... (entschuldige die ironische Spitze!)

Danke für die kundigen Gedanken, die du dir gemacht hast! Gibt es einen speziellen Grund dafür, dass du ein altes Werk genommen hast, oder war das schlicht Zufall?

LG, eKy
__________________
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Alt 07.11.2016, 19:23   #10
Leuchtfeuerturm am Tor
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 06.11.2016
Beiträge: 47
Standard Hi Ecki!

wie die Überschrift deiner Frage vorbeugen sollte, kam ich zufällig durch syranies Signatur auf ausgerechnet dieses Werk.

Du, das Bild habe ich durchaus verstanden.. aber ich beziehe mich ja auf's erste Lesen. Das relevanteste Lesen.. wenn du mich fragst. Wer darf denn von mehr als einem einfachen Lesen ausgehen? Du scheinbar!

Aber mal ehrlich Lanzen oder Speere wachsen einfach nicht gerne.. nun, ich muss es akzeptieren. Und je öfter man's mit gutem Willen liest, desto besser geht das Bild natürlich auch im Kopf auf.. nun gut. Dann lern ich halt Speere wachsen zu lassen, wobei kramende Wolken für mich viel naheliegender bleiben.

PS: man beachte, dass man zum Zeitpunkt wo's "wächst" einfach noch nicht "weiß", dass es Lichtlanzen sind..

Geändert von Leuchtfeuerturm am Tor (07.11.2016 um 20:54 Uhr)
Leuchtfeuerturm am Tor ist offline   Mit Zitat antworten
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