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Alt 17.02.2009, 16:01   #1
Klatschmohn
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Trochenmohn

Mein Gedichtearchiv 2007-2008

Inhaltsverzeichnis
Seiten:
01 Inhaltsverzeichnisse

Themen
o2 Heitere Gedichte
03 Naturgedichte
04 Humoristisches -Satirisches
05 Transzendentes
06 Liebe und so weiter
07 Tiergedichte
08 Alltagsgedichte
09 Kontralieder



Heitere Gedichte Seite 1

Seelenruhe 2008
Wie ein Kind 2007
Fliegen 2008
Gral 2008
Schokoladenpudding 2007
Trinklied 2008
Der Tanz 2008
Salsa im September 2007
Hulastunde 2008
Cabriofahrt 2007


Naturgedichte Seite 2

Frühling:
Sehnsucht 2 2008
Frühlingsahnen 2008
Frühlingslied 2008
Frühlingsbild 2008
Aprilscherzend 2008
Der Kuss 2008
Waldmeister 2008
Rhododendron 208

Sommer:
Siebenschläfer 2008
Morgendämmerung 2008
Feuchte Schwüle 2008
Ein Tag am Meer 2007
Altweibersommerwehmut 2007

Herbst:
Umdeutung 2007
Herbsttag 2008
November 2008

Winter:
Nachtwunder 2007
Erster Schnee 2008
Wintervögel 2008
Matschwetter-Sonett 2008
Sturm 2008
Feuer 19??
Abendgedicht 2008


Humoristisches und Satirisches Seite 3

Herzeloyde 2008
Parzival 2008
Kätzchen 2008
Das Gebiss 2008
Treppenwitz Akrostichon 2008
Suchanzeige 2008
Mein Hauself 2008
Beeren 2008
Schaben 2008
Yogaübung 2008
Das tut man nicht 2008
Altklug im Zoo 2008
Spaßgelichter 2008
Krimizeit 2008
Rumpelstilzchen 2008
Das Mikroteilchensammelgerät 2008
Humanreflektor 2008
Nach dem Urlaub 2007
Sublimation 2007
Die Steuererklärung 2007
Affenklaue 2007
Fenster putzen 2007 siehe Alltag
4Kilo 2007
Geheime Wünsche 2007
Jakobsweg/ der Pilger 2007


Transzendentes Seite 4

Du bist da 2007
Zuflucht 2007
Der Teppich 2008
Groß und Klein 2008
Lebensweg 2008
Wer bin ich ? 2008
Leid und Hoffnung 2008
Warten 2008
Nachgedacht 2008
Loslassen 2007
Zeitenlauf 2007
Pilzgeflecht 2007
Jakobsweg 2007
- Teil und Ganzes
- Durch den Spiegel
- Covarubia ...
Maconde 2007
Adlerflug 2008
Aschermittwoch der Künstler 2008
Zeitenlauf 2008
Zuflucht 2 2007
Gedankenschwere 2007
Liebeserklärung / Villanelle 2008


Liebe und so weiter Seite 5

Liebeslied Villanelle 2008
Gedicht aus der Fülle 207
Die Ehe 19??
Blauer Morgen 2007
Vierzig Jahre 2008
Sehnsucht 2008
Wiedersehen 2008
Die liebreizende Geschichte...... 2007
Sigune /Sonett 2008
Sigune 2008
Lucia....


Tiergedichte Seite 6

Spatzen 2008
Maulwurfsgespräch 2008
Katzen und Hunde 2008
An mein Hundchen 2008
Hundeleben 2008
Mein Flocki 2007
- der Philosoph
- der Sonnenfreund
- Futter
- der Träumer
- Fußball
- der Menschenfreund
- auf Reisen
- Speck
- Käse
- Zuviel



Alltagsgedichte Seite 7

Die Quitten 2008
Regentagsbeschäftigung 2008
Müde 2008
Physis und Psyche 2008
Keramikmarkt 2008
Spaghetti 2008
Gute Werke 2007
Neuer Tag 2007
Varianten von Harmlos 2008
Dichterhirn 2008
Dichtkunst 2008
A3 2007
H5N1 2007
Lebenszeit 2007
Wenn Männer Kochen 2008
Buran
Lebenswirklichkeit 2007
Kuchensucht 2008



Komtralieder Seite 8

Heut Nacht 2008
Enge und Weite 2008
Macht und Sex 2008
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Geändert von Klatschmohn (27.06.2009 um 21:38 Uhr)
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Alt 17.02.2009, 16:03   #2
Klatschmohn
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Heitere Gedichte


Seelenruhe 2008

Verzaubernd, die Tage am herbstlichen Strande.
Es wärmt mir die Sonne die dürstende Seele,
so zart und ganz zärtlich, wie liebende Hände.
Durch blauweiße Wogen erklingt mir ein Lied.

Der Gang durch die Dünen - hier atmet die Ruhe,
wie still und wie freundlich die sandigen Hügel,
begrünt und bewachsen von Sanddorn und Gräsern,
erlaubt sie den Rückzug der Vögel und Menschen.

Es kreischen die Möwen. Die Sonne geht unter,
taucht feurig in rot und orange ins Meer.
Verschleiert durch Dunst, dort entstehen nun Farben
in purpur, es leuchtend wie Wein hier im Glase.

Ich trinke und träume - gesättigt die Seele,
die Dankbarkeit wächst zu dem Schöpfer, der schuf.
Die Nacht senkt sich nieder und Ruhe ermöglicht,
ganz tief in mein inneres Wesen zu lauschen.


Gral 2008

Jeder sucht im Leben mal
nach dem eignen Heil`gen Gral,
rennt recht häufig drum herum,
findet dieses Spiel bald dumm.

Manche bleiben plötzlich stehen,
angstbesetzt das Weitergehen,
oder kleben an den Gaben,
die sie wollen oder haben.

So befrei dich von den Dingen,
die dich meist nicht weiterbringen.
Bist Du unbeschwert und froh
trifft dein Gral dich irgendwo.


Schokoladenpudding 2007

Wolken gab es heut und Regen,
kalt warn Finger, Hände Füße,
statt dem Frust mich zu ergeben,
hab ich Lust auf braune Süße.

Dunkles Pulver rühr ich ein
reichlich Zucker noch dabei
frische Milch, die weiß und fein
wird zu schokobraunem Brei.

Und noch warm von meinem Teller
esse ich dann alles leer.
Und schon wird es draußen heller,
Sonne blinkt durchs Wolkenmeer.


Trinklied 2008

Trunken von Wein unter Menschen die leben,
Freunden, wie Schwester und Bruder, bei Tag.
Als hätt man sich immer gekannt und gefunden,
unter den Zeiten und niemals verloren.

Trink Schwester, Bruder trink aus.
Es nahet die Nacht und der Abend ist kühl,
verdichtet die Zeit, die gemeinsam uns bleibt.
Trink Schwester, Bruder trink aus.

Es bleibt dieser Abend, wie keiner es war.
Verbunden gehört, wie die Freunde umtriebig
suchen verlorne Gedanken bei Nacht,
noch ist es hell, erste Sterne erscheinen.

Bruder und Schwester, uns bleibt diese Nacht.
Trink, Bruder, Schwester, trink aus.
Niemals mehr wird diese Stunde noch kommen,
niemals noch, wird dies hier klingen im Licht.

Trink Bruder, Schwester wir kennen uns ewig.
Ewig, was ist das, in Zeit und im Nichts ?
Verbunden wie Seelen, geprägt und gefunden.



Wie ein Kind 2007

Manchmal fühl ich wie ein Kind.
Möcht auf allen meinen Wegen,
mich nur hüpfend fortbewegen.
Leicht und froh, wie Kinder sind.

Manchmal träum ich wie ein Kind.
Möchte gern noch was bewegen,
mit der puren Lust am Leben.
Voller Kraft, wie Kinder sind.

Manchmal leid ich wie ein Kind.
Mensch und Tieren möcht ich wegen
ihrer Leiden Liebe geben.
Empfindsam wie nur Kinder sind.

Manchmal bin ich recht ein Kind.
Will gern glauben, was sie reden,
an den guten Teil in Jedem.
So wie eben Kinder sind.


Fliegen 2008

Ich breite die Arme im Sommerwind.
Ach, wüchsen mir jetzt auch noch Flügel,
ich schwänge mich hoch in die Lüfte so lind.
ich flög über Berge und Hügel.

Der Auftrieb so leicht, es leuchtet das Grün,
ich schlüg Kapriolen der Freude,
die Felder so gelb, rote Klatschmohne blühn,
ach, das ich die Zeit nicht vergeude.

Ich flöge zu Meeren, zu Gipfeln so weit,
mein Ruf, der glich einem Aar,
doch ich käm zurück, aus den Träumen der Zeit,
und wär für dich wieder da.


Der Tanz 2008

Leise die Musik ertönt in des abends blauer Stunde,
Suleika richtet zum Tanze sich, von Mund zu Mund geht die Kunde.
Die Füße bloß, das Haar geschmückt und tausend Schellen klingen.
Ein Strahlen liegt auf dem Gesicht, gleich wird der Tanz beginnen.

Sie tritt hervor, ins Licht hinein, ganz stolz, den Kopf erhoben.
Horcht auf - die Zimbeln setzen ein, ihr Arm beschreibt den Bogen.
Die Schritte zierlich, elfengleich beginnt sie mit dem Reigen.
Nun setzt ein Trommelwirbel ein, dann süßer Ton von Geigen.

Biegsam dreht im Tanze sich, Suleika immer wieder,
die Haut sie schimmert weiß und rein, der Busen bebt im Mieder.
Die Hüfte schwingt, sie windet sich und wechselt in ein Beben.
Wie tausend Schellen klingt es an und pralles volles Leben.

Nun fliegt der Schleier hoch hinauf in großem runden Bogen,
gleich einem Flügel gold und blau, kommt er daher geflogen.
Sie hüllt sich ein in diesen Traum – und löst sich aus der Hülle.
Das Auge blitzt, das Haar es weht, es spüht des Lebens Fülle.

Ein letzter Trommelwirbel noch, dann ist der Tanz zu Ende.
Der Beifall tost jetzt aus dem Kreise, es klatschen viele Hände.
Noch atemlos ruft sie uns zu, wie schön war das grad eben :
Tanzt ihr Mädchen, tanzt ihr Frauen und lasst das Leben leben.




Hulastunde 2008

Gut gewaschen, frisch gestylt
habe ich mich sehr beeilt,
Wasserflasche mitgenommen,
um noch rechtzeitig zu kommen.

Hula-Klänge in dem Raum,
bin schon gleich im Südseetraum,
vor dem Spiegel Hüften schwingen,
während Hawaianer singen.

Doch dann knapp nach einer Stunde,
erst mal Pause, nächste Runde,
kann ich mich kaum noch bewegen,
muss mich auf die Matte legen.

Alles tut auf einmal weh,
ich fast wie auf Eiern geh.
Seitenstechen, Atemqual.
Fit sein, ja das war einmal.

Dieses Jahr noch, kanns nicht glauben,
muss ich mir ne Null erlauben,
an die Zahl, die vorneweg,
lang schon fürcht ich dies, oh Schreck.

Ja die Jahre dideldum,
die sind immer schneller rum.



Salsa im September

In meinem Alter durft ich lernen
Für Salsa mich noch zu erwärmen.
Auf einem Platz in unsrer Stadt,
das Fieber mich ergriffen hat.

Wir tanzten bis zum frühem Morgen,
vergaßen trunken alle Sorgen.
Der heiße Rhythmus ging ins Blut,
doch morgens gings mir gar nicht gut.

Bin lahm, mich schmerzt ein jeder Schritt,
die Beine machen nicht mehr mit,
bin dazu müd und muss mich schonen,
doch Salsa wird mir innewohnen.



Salsa im September 2007

In meinem Alter durft ich lernen
Für Salsa mich noch zu erwärmen.
Auf einem Platz in unsrer Stadt,
das Fieber mich ergriffen hat.

Wir tanzten bis zum frühem Morgen,
vergaßen trunken alle Sorgen.
Der heiße Rhythmus ging ins Blut,
doch morgens gings mir gar nicht gut.

Bin lahm, mich schmerzt ein jeder Schritt,
die Beine machen nicht mehr mit,
bin dazu müd und muss mich schonen,
doch Salsa wird mir innewohnen.



B]Cabriofahrt[/b] 2007

Ich fuhr heut, ach war ich froh,
mit der Tochter Cabrio.
Töchterlein hat neu den Wagen
und Mama gleich eingeladen.

Vom Schleuderkurs war sie gekommen,
so hat sie mich mitgenommen.
Wie ein Flitzer leicht ausbricht
und mit lachendem Gesicht,

wurd ich praktisch unterwiesen
und das Fahren angepriesen.
Sie fuhr sicher, welch ein Glück,
fröhlich sausten wir zurück.

Bei neun Grad, ganz eingemummt,
hab ich dann vor mich hingesummt
schaute in des Himmels Grau,
fand es trotzdem himmelblau.
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Geändert von Klatschmohn (10.03.2009 um 21:44 Uhr)
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Alt 17.02.2009, 16:05   #3
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Naturgedichte


Wintervögel 2008

Hört ihr denn den Winter auch draußen so knistern,
Erschreckt und hungrig die Tiere leis wispern ?
Die Vögel und Mäuslein, verfroren die Ratte,
Frühmorgens am Fenster ist`s neblig, wie Watte.

Ganz weißlich die Felder, die Bäume vereist,
so gern wär auch ich in den Süden gereist.
Die Schwalben sind fort und die Kraniche flogen.
Auch mich hat es immer dort hin gezogen.

Hört ihr denn den Winter auch draußen so knistern,
und hungrig die Tiere, die armen so wispern?
Bin froh, dass ich hier bin, streu gleich ihnen Essen,
wie könnte ich denn all die Vöglein vergessen?

Im Sommer erfreut mich ihr fröhliches Treiben,
in Garten und Feldern, das soll auch so bleiben.
Ich stampf durch die Matsche, zum Vogelhaus hin,
ach, schau wie sie zwitschern, ganz leicht wird mein Sinn.


Erster Schnee 2008

Tausend kleine Eiskristalle die verbreiten heut Gefunkel,
glitzernd im Laternenlicht, wird es draußen gar nicht dunkel.
Schneegeweißt sind alle Straßen, alle Felder leuchten hell
und mein kleiner Hund der freut sich, grüßt die Flocken mit Gebell.

Leise knirscht es unter Schuhen, unberührt scheint alles, neu.
Fröhlich werde ich fast zum Kinde, wie ich mich auf einmal freu!
Kehr noch schnell vor meinem Hause, meine Finger fast erfroren,
doch jetzt wärme ich mich drinnen, fühle mich wie neugeboren.

Schneegestöber, Schneegestöber, morgen früh ist alles weiß,
vielleicht fahre ich dann Schlitten, trink Kakao und Glühwein heiß,
oder tanze mit den Flocken, in dem Walde, der ganz still.
Heute bin ich froh und glücklich, habe alles, was ich will.


Matschwetter-Sonett 2008

Wer hat denn dieses Wetter nur erfunden,
der Schnee verregnet sich auf allen Gassen.
Noch gestern war`s so schön, ich kanns nicht fassen.
Beim Rausschaun wird man krank, kann nicht gesunden.

Ich sitz am Ofen hier jetzt ganz alleine,
greif traurig zur Gitarre, singe Lieder,
denk an den schönen Frühling immer wieder.
Der Liebste schläft und merkt nicht, dass ich weine.

Mein Hündlein meint: Komm geh mit mir spazieren,
im Regen musst du dich gar nicht genieren,
man sieht die Tränen nicht auf deinen Wangen.
Ich trete vor die Türe noch mit Bangen,

das Hündlein springt herum, ich soll es fangen.
Ich merk, ich werd die Traurigkeit verlieren.


November 2008

Die letzten Blätter, sie fallen vom Baum,
gelbliche, bräunliche, grüne noch kaum
einige glatt, die meisten zerknittert,
am Boden sind schon welche verwittert.

Nicht warm und nicht kalt, doch neblig und feucht,
die Vögel sind längst Richtung Süden entfleucht,
Um sechs wird es dunkel, kein Stern zu sehen,
zur Arbeit musst Du schon im Finstern gehen.

Das Jahr neigt sich müde zu seinem Ende.
Advent steht bald an, schon schmücken die Hände
das Haus und die Stube mit Zweigen und Kerzen.
Ob das wohl hilft, den Verlust zu verschmerzen?


Morgendämmerung 2008

Die Dämmerung steigt aus der Nacht und dem Meer,
vereinzelt sind schwach noch die Sterne zu sehen,
am Horizont trennen sich Himmel und See,
verwaschen und rasch steigt das Licht in den Tag.

Die Straßen am Ufer sind feucht von dem Nebel,
gesäumt hier von Lampen mit gelblichem Schein.
Sie leuchten gleich Perlen hinaus in die Weite.
Der Strand liegt ganz ruhig, kein Möwengeschrei.

Die Brandung der Wellen im ewigen Treiben,
kennt niemals ein morgen, kein Jetzt und kein Heute,
in ständigem Laufe von Ebbe und Fluten,
ist Ewigkeit spürbar bis tief in das Herz.


Feuchte Schwüle 2008

Feuchtschwüle Luft, Gewittererwarten,
diesiger Himmel, komm grad aus dem Garten,
trockene Erde, verschwitzt und ganz nass,
bin völlig verdurstet, vertrocknet das Gras.

Warten - wie auf ein Erlösungsversprechen,
Luft die vibriert, ich verstaue den Rechen,
erreich noch das Haus. Da, ein Donnerschlag knallt,
Blitzschlag erzuckt, kühl kommt es vom Wald.

Wolkengetürme in schwarzlila Haufen,
Tropfen, über das Glasdach lang laufen,
Windstöße schrecken die Amseln im Garten.
Pflanzen, die lechzend den Regen erwarten.

Es kracht und es blitzt, ich bin wie gebannt,
Natur ist Gewalt aus machtvoller Hand,
Dann ist es vorbei, es atmet sich leicht,
Drückende Schwüle, Bedrückung sie weicht.



Ein Tag am Meer 2007

Ein Gefühl von Blau und Sand,
weiße Gischt am Wellenrand,
Möwenkreischen, Seewindwehen,
träumend in die Ferne sehen.

Füße drücken Spuren ein -
und der Sand der feucht und fein,
spiegelt Himmelswolken nieder.
Wasser kommt und geht dann wieder.

Muschelschalen, Wattwurmhaufen,
Drachensteigen, Strandweitlaufen,
Sand in Haaren und in Schuhen,
lachen, schwimmen oder ruhen.

Sonnencreme und Sonnenbrand.
Schön ist dieses Wasserland!
Speisen hinter Glas und mehr.
Sonne sinkt ganz rot ins Meer.

Leuchtturm leuchtet in der Ferne
und am Himmel wandern Sterne.
Wellenrauschen, Vollmondschein,
schöner konnt der Tag nicht sein.


Siebenschläfer 2008

Von Edelmut und reinem Sinn,
da zogen zum Verlies sie hin,
jetzt sind tot, schon eine Weile,
drum gönn ich ihnen eine Zeile.

Doch nein, vergessen sind sie nicht,
und jährlich bangt man fürchterlich,
am Juni zwanzig sieben,
da wird es dann entschieden.

Wie mag denn heut das Wetter sein,
denn sieben Wochen, welche Pein,
da bleibt dies Wetter uns erhalten,
im Warmen, als auch wie im Kalten.

Wie war es gestern, kann´s kaum sagen,
und würde gerne alle fragen ,
ein bisschen schwül, ein bisschen Wind,
ein bisschen Regen ? Wie man´s nimmt !

Wie überall die Wetter kamen,
bleibts sieben Wochen, Amen !


Herbsttag 2008

Herbsttag 2008

Wie lieblich ist`s im Sonnenschein,
auch wenn schon Herbst beschieden.
Der Himmel leuchtet blau und rein,
die Landschaft atmet Frieden.

Doch sieht man schon die Vögel ziehn,
dort oben, Richtung Süden.
Tagtäglich uns Minuten fliehn,
der Tag will früh ermüden.

Am Morgen Tau auf Spinnenweben,
sie gleichen Diamantenschnüren.
Ich will dies ganz bewusst erleben,
und jeden Tag zum Schönsten küren.


Altweibersommerwehmut

Noch hat nicht so ganz begonnen,
der Kalender zeigt es hier,
Zeit des Herbstes, doch die Sonne
zeigt schon sich verschleiert mir.

Pflaumenkuchen, Wespenstiche,
Tau macht schon die Gräser schwer,
kenn ich sonst nur vom September
und die Felder sind schon leer.

Abschiedsstimmung macht mir Wehmut.
Sommer wo ist deine Kraft.
Blätter spielen schon ins gelblich,
Äpfel sind schon voller Saft.

Träger-Alter-Weiber-Sommer,
kraftlos scheinst du, viel zu schwer,
send doch trotzdem deine letzten
Freuden zu mir her.

Müde bist du, warst voll Leben,
hast erfüllt, was du gesollt.
Was du hast, hast du gegeben.

Ich aber, hab viel mehr gewollt.



Umdeutung 2007

Noch hat nicht der Herbst begonnen,
doch es ist kein mehr Sommer mehr
und die warmen Sonnenwonnen
sind schon wieder lange her.

Ja noch scheint sie, aber kraftlos
Tau beugt schon die Gräser schwer,
manchmal heult auch schon der Sturm los
fegt die Blätter vor sich her.

Ach was soll mein trübes Denken.
Hundchen will gerne draußen toben
Werd ihm eine Stunde schenken
und ihn nachher dafür loben.

Rennen, laufen ohne schwitzen
Haare ganz vom Wind durchweht
brauch nicht in der Bude sitzen,
wenn der Sommer auch vergeht.



Sehnsucht 2 2008

Sehnsucht nach des Frühlings Treiben,
Einst und jetzt, wie´s immer war.
Hart noch will der Winter bleiben,
Nur die Hoffnung ist schon da.
Sehen wir doch kürz`re Nächte,
Und die Kätzchen keimen. Wenn
Christof mir ein Blümlein brächte,
Hyazint erfreut mich denn.
Trost sollt es mir geben.



Nachtwunder 2007

Tausend zarte Eiskristalle
glitzern im Laternenlicht.
Welche Pracht der Farben alle,
wundervolles Nachtgesicht.

Staunen, ahnen, klare Ferne,
Sterne, Sonnen, Silbermond,
tiefe Schau in alte Ferne,
Größe, die hier innewohnt.

Ruhe senkt sich auf das Wesen,
das dies Bild ertragen kann.
Wo der Zweifel noch gewesen,
schließt sich heilge Freude an.




Frühlingsahnen 2008

Wenn das Wetter schöner ist
und der Himmel blau geputzt,
Amselchen am Dachfirst sitzt,
hell dann seine Stimme nutzt.

Sonnenschein auf allen Wegen,
Blumen stecken Köpfchen raus,
blauer Himmel und kein Regen,
träumend sitz ich hinterm Haus.

Für das Glück, ganz unbescheiden,
brauch ich Wärme, Helligkeit,
Mensch, wie Tier und Pflanzen scheiden,
gerne sich von Wintersleid.



Feuer 19??

Feuer, gellend heiße Flamme,
zischt und singst aus hölznerm Stamme.
Glut und Funken seh ich stieben.
Fühl ein Fürchten, fühl ein Lieben.

Still ! Mir ist als hör ich singen
von viel unerfahrnen Dingen,
aus den alten grauen Zeiten.
Höre Toben, höre Streiten.

Flammenflackern, helles Scheinen
Menschen schreien, Menschen weinen.
Flammen die die Häuser fressen,
sind noch lange nicht vergessen.

Doch wo wär die Menschheit heute,
hätt er nicht für seine Beute,
früh das Feuer schon gefunden,
sich gewärmt in kalten Stunden,

Feuersflackern zugeschaut
und auf seinen Schutz vertraut.
Feuer, leuchtest mir nun auch,
in des Ofens eisern Bauch.

Scheinst gebändigt wie ein Tier.
Doch im Brennen räst du mir,
dich ganz sorgsam zu betrachten
und behutsam zu beachten.

Und ich sitz hier wie gebannt,
vor der Flamme hellem Brand.
Alte Menschheitsurerfahrung,
Furcht und Freude und Bewahrung.




Abendgedicht 2008

Abend kommt und stiehlt das Licht
fahl wird Wiese, Strauch und Baum
Die zerrissne Wolkenschicht,
lässt noch ahnen Himmelssaum.

Schwer wird mir das Herze eben,
Dunkelheit ergreift den Wald.
Was doch Ruhe sollt mir geben,
legt sich aufs Gemüt mir kalt.

Raben suchen Schutz in Bäumen,
blattlos deren schwarze Arme.
Blütenkelche niederträumen,
zitternd suche ich das Warme.

Hellbeleuchtet in dem Raume
stehe ich, die Angst entweicht.
Alles löst sich wie im Traume,
und mein Herz wird wieder leicht.




Aprilscherzend 2008

Schneegeballt auf Frühlingszweigen
Blattgrünzart schon ganz verdeckt
Flockenwirbelnd wie im Reigen
Fensterschauend ganz verschreckt

Schalversehen in den Morgen
Schneegeschaufelt wangenrot
Vögelfütternd fast in Sorgen
Hungerfrierend wieder Not

Schneegetaut am Nachmittage
Waldnachtropfend wie er will
Streudienst nunmehr Herr der Lage
Frühlingstreiben im April.



Frühlingslied
2008

Zarte weiße Blütenpracht,
fein wie Seide, über Nacht.
Drinnen strahlt ein grüner Stern.
Buschwindröslein mag ich gern.

Adonisröschen, lila Veilchen,
träumend stehe ich ein Weilchen.
Erste Blättchen an den Zweigen,
alles tanzt den Frühlingsreigen.

Blütenteppich, Waldesboden,
Vöglein singen Liebesoden,
erste Blumen, Frühlingsluft,
ach, ich lieb den Frühjahrsduft.




Frühlingsbild 2008

Der Himmel zeigt sich leicht verschleiert,
jedoch, der frühe Frühling feiert
sich selbst im Aufbruch allen Lebens,
in dem Geheimnis seines Webens.

Blaugrau der Hügel sanfte Wellen,
aus denen rasche Bäche quellen,
der Birkenbäume zartes Grün,
und meine schönsten Tulpen blühn.

Wie lieblich heut, fast Maienluft,
aus jedem Kelchlein steigt der Duft,
das Grün, so zart und filigran,
die Hummel zieht schon ihre Bahn.

Wie zaubertrunken singt mein Herz,
so wie die Vöglein, - himmelwärts.



Rhododendron

Rhododendron, Rhododendron,
so schön blühst du, ach und wenn schon,
schneid und stelle deine Stiele,
nur zwei, drei, es sind nicht viele,
in der Vase engen Spalt,
stell sie auf den Schreibtisch bald.

Nun besing ich deine Blüte
weiss und rosa, - meine Güte-,
voller Schönheit, Zartheit eben,
präsentierst du Frühjahrsleben.
Deine Büten fünfgefiedert,
meinen Schönheitssinn erwidert.

Kelchlein zehne in dem Bund,
schließen sich zum dichten Rund.
Zart wie Brautschmuck, filigran,
du hast es mir angetan,
rosa weiß, jungfräulich rein,
Rhododendron find ich fein.

Eine braune Knospe noch,
fest umhüllt und kraftvoll doch
hab ich leider mitgepflückt.
Ob das Blühen dort noch glückt?




Der Kuss

Die Lippen so weich, sie neigen sich leise,
betasten fast zärtlich die seidige Haut
auf ehrfürchtig, liebende, artige Weise,
berühren sie zart, ohne jeglichen Laut.

So fein und so traut geschieht es grad eben,
sie läßt es geschehen, tut ihr nichts zu Leide.
Es ist so wie neuer Aufbruch ins Leben,
des Apfelbaums Blüte, so glatt wie die Seide.



Waldmeister 2008

Feiner Riesling und das Pflänzchen,
Waldmeister so zart und grün.
Um mein Haupt ein gelbes Kränzchen
löwenzahnig herrlich blühn.

Milde Luft, die Menschen lachen,
scherzen, ja, sie grüßen auch,
allerlei im Garten machen,
schnibbeln an so manchem Strauch.

Und ich tanze in Gedanken,
mit dem Blick tief in den Becher,
Waldmeister, ich will dir danken,
werde noch durch dich zum Zecher.

Sturm 2008

Windesarme greifen Bäume,
sturmgewaltge Windeshände,
knicken grüne schlanke Tannen,
streichholzgleich werden sie brechen.

Heulen, Singen in den Lüften,
grellendweiße Blitze zucken,
Schindeln von den Dächern fliegen,
krachen scheppernd in die Gärten.

Morgenlichtverwüstung - pfeifend,
Reste noch des Sturmes toben.
Großgewaltige Urnatur.
Ruhe kehrt erst ein am Abend.

Mondlicht scheint durch Wolkenlücken,
mild auf die Verwüstung nieder.
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Geändert von Klatschmohn (12.03.2009 um 17:11 Uhr)
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Humoristisches uns Satirisches


Herzeloyde 2008

Gralstochter aus strengem Haus,
kam als Mädchen selten raus,
wurde dann jungfräulich vermählt.
Dies hat später sie gequält,
denn zur Hochzeit starb der Gatte,
eh er sie entjungfert hatte.

Als sie Gahmuret dann sah,
wurd für sie ein Märchen wahr.
Ihr Verlangen war grandios,
schnell saß sie auf seinem Schoß.
Niemals kriegte sie genug,
als er wegritt galt, Entzug!

Sie hat Parzival geboren,
zog den armen Bub zum Toren,
denn er sollte bei ihr bleiben.
Als auch er ging, blieb nur Leiden.
Darüber ist sie gestorben.
eh er Ehre ihr erworben.

Nein, da war sie nicht mehr da,
hochbetagt, als Gralsmama.


Parzival
2008

Parzival, der war verzogen,
das ist wirklich nicht gelogen!
Er hat Ither bös erschlagen,
wollte seine Rüstung haben.
Für Herrn Ither war es bitter,
Parzival wurd "Roter Ritter".

Auch Jeschute, noch benommen
hat er einfach sich genommen,
hat beklaut sie noch zudem,
ihr war`s nicht sehr angenehm.
Weil zerrissen ihre Kleider,
strafte sie der Gatte - leider.

"Ach Jeschute, ach Jeschute,
jetzt zieh bitte keine Schnute,
ich will dich jetzt hart bestrafen
und demnächst nicht mit dir schlafen."
Das Ergebnis der Affaire:
Sie muß hocken auf ner Mähre.

Parzis Mutter Herzoloide,
hat empfangen ihn mit Freude,
doch sollt er nie Ritter werden,
weil die schnell gestorben werden.
Drum zog sie in die Einöde,
das Ergebnis - er wurd blöde!

Die Erziehung war beschissen,
später ist er ausgerissen.
Drauf ist Herzoloid verstorben
- was ist nur aus ihm geworden!
Noch als ungezogner Panz
fand ihn später Gurnemanz.

Der hat ihn erstmal gedrillt,
denn da war er noch recht wild.
Doch hat Reue er empfunden
und so konnte er gesunden.
Nun zog er, um zu befreien,
Condwir amours wollt er freien.

Ihr ist er stets treu gewesen,
später lernte er noch lesen.
Schön war er und stark vor allem,
ließ sich manches schon gefallen,
Mitleid wurd sein zweites Wesen,
so ist Anfortas genesen.

Er ist Gralskönig geworden,
Damals war`s der höchste Orden.
Parzival, ach Parzival,
früher hattest Du `nen Knall.
Doch Du hast dich überwunden
und dein Wesen konnt gesunden.


Beeren 2008
Im Sommer, wenn die Beere himmt,
ist`s wichtig, dass die Süße stimmt.
wenn zeitversetzt die Beere brommt,
weiß ich doch, dassl sie mir bekommt.
Wenn jedoch dieses Ding mal giftet,
man plötzlich leicht ins Jenseits liftet.




2008


T T
Schaben
IIIIIIIIII
Warum wollen Schaben schaben?
= Weil sie nichts zu essen haben! =
Sie wandern nun in deine Küche,
wo vermutlich Wohlgerüche,
= von dem letzten Festtagsessen, =
welches nicht ganz aufgegessen,
und in deiner Spüle lungern,
- speisen dann, um nicht zu hungern.
= Siehst sie nicht, denn in Sekunden, =
kommst du hin, sind sie verschwunden
!!!


Yogaübung 2008

Es spürt ein Mensch, noch frei von Sorgen,
an einem wunderschönen Morgen
den Yogatrieb tief in sich regen
und ist ihm mattenwärts erlegen.

Die Beine hoch, dann übers Haupt,
hat er sich wie ein @ verschraubt,
die Arme streckte er nach hinten,
um sie am Fuße festzuwinden.

Da macht es Krach, der Rücken schmerzt,
der Mensch will ungern, doch beherzt,
sich allzu gerne grade biegen,
doch kommt er nicht mehr hoch, vom Liegen.

Seht her, der Mensch ganz ungelogen,
hat sich beim Yoga nun verbogen.
Jetzt liegt er krumm auf diesem Fleck.
Wer hilft ihm nur, er kann nicht weg.


Das tut man nicht 2008

Frau Meyer ihren Krimi las:
Den Gatten juckt es in der Nas,
Er wusste längst schon, wer der Täter,
und er gefiel sich als Verräter.

Die Spannung wollt er ihr nicht lassen,
um diesen Täter selbst zu fassen.
Gemein war er, wußt alles besser.
Da lag da dieses Küchenmesser...!

Der Gärtner war´s..."! Kaum war's entwichen,
war auch der Plauderer verblichen.
Verraten, wer der Bösewicht,
soll man den Krimilesern nicht.


Altklug im Zoo 2008

Mutti schau, Giraffen raffen
alle Blätter und sie gaffen
auch ganz neidisch zu den Affen,
diesen frechen dummen Laffen,
die wohl nichts Gescheites schaffen,
als sich bloß nur anzublaffen,
sich zu Blödsinn aufzuraffen
um dann doch nur zu erschlaffen.

Mutti schau, die Papas trinken
du sollst hingehn, schau sie winken,
drei schon haben rote Zinken,
dabei essen sie noch Schinken,
schau wie ihre Äuglein blinken,
und der letzte dort kann hinken,
Mutti soll ich dich verlinken
und dem Großen da mal winken ?
Mutti geh dich doch mal schminken !



Spaßgelichter 2008

Wer will denn schon Götterdichter,
die erhoben oben thronen,
nein ich mag das Spaßgelichter,
eben die Humorbedichter.

Ist das Leben nicht schon so,
schwierig um in Freud zu leben
überhaupt und sowieso,
sollte man sich diese geben



Krimizeit 2008

Schaukelnd in der Hängematte,
auf dem Bauch, in Händen hatte,
ich den Krimi, die Lektüre,
schau schon durch des Traumes Türe.

Aktivisten aus dem Buche,
sie begeben sich auf Suche,
wo das Messer ist verblieben
und des Mörders dunklen Trieben.

Träumend sah ich die Geschichte,
die ich eben nun verdichte,
Täter wurde ausgelacht,
davon bin ich aufgewacht.


Rumpelstilzchen 2008

Vater Müller, arm und gierend,
beutelschneidend und beschmierend,
hat die Tochter bös vertändelnd,
mit dem König angebändelt.

Stroh könnt sie zu Golde spinnen,
Reichtum für den Herrn gewinnen.
Schluchzend, ganz und gar verdrossen,
wurd mit Stroh sie eingeschlossen.

Rumpelstilz hat sich beflissen,
helfenwollend, hingerissen,
glaubt selbst, auch noch zu schützen,
wollt doch nur sich selber nützen.

Kam zu retten die Isolde,
spinnend Stroh zu reinem Golde,
in der Kammer wo sie hockte,
weil ihn solches Elend lockte.

Macht mit ihr das Ding gemeinsam,
viel versprechend, leider einsam,
Leben gegen goldnen Tand,
nahm er dann ihr Wort als Pfand.

Jung vermählt nun mit dem Sohne,
sitzend bei des Königs Throne,
wurde Achtung ihr gezollt,
weil ein Kindlein kommen sollt.

Als ihr Kind die Welt erblickte,
fürchtend, um des Kinds Geschicke,
erkannte sie nun auch das Spiel -
Rumpelstilzchens wahres Ziel.

Um sie schließlich noch zu quälen,
rätselgebend zu erzählen,
wenn sie seinen Namen wüsste,
könnt beschränken er´s Gelüste

nach dem Kinde. So berief sie alle Winde,
fragend, dass sie Namen finde,
um ihr Kindelein zu schützen,
wollt nun nicht mehr selbst sich nützen.

Da bekannte sie dem Gatten,
stockend, was getan sie hatten.
Der fand waldwärts noch zum Glück,
diesen Namen. Kam zurück.

Rumpelstilzchen kam stolzierend,
schielend nach dem Kinde gierend,
sie sprach´s aus, auf das sie´s löse,
furchtbar war sein Blick und böse.

Voller Wut mit rotem Kopf,
schwellend dabei noch der Kropf,
hat er sich dann hingeschmissen,
kreischend mitten durch gerissen.

Ja, er half nur aus Berechnung,
zahlt verbleichend nun die Rechnung.


Das Mikroteilchensammelgerät 2008

Es steht da in seehechtblau,
jeder kennt es ganz genau.
Konstruiert von Meisterhand,
lehnt es lässig an der Wand.

Ach - dies wundervolle Blinken,
es sieht aus, als würd es winken.
alle Damen werden schwach,
schmachtend schauen Blicke nach.

Auch Helene, die zwar ältlich,
wohlgerundet und sehr weltlich
will es haben, kaum erspäht,
das - Mikro-teilchen-sammelgerät



Humanreflektor 2008

Fort die Blüte seiner Jahre,
auch die schwarz geglänzten Haare.
Falten, Bauch und Doppelkinn,
wo ist all die Schönheit hin ?

Augen matt, zu enge Hosen,
auch nichts Frisches mehr zum Kosen.
Doch er kann noch Sprüche machen,
bläht sich auf, es ist zum Lachen.

Als des Alters fette Beute,
so erkannte er sich heute.
Ja, so sieht sich der Inspektor,
heute im Humanreflektor



Geheime Wünsche 2007

In der Ecke dort versteckt
die ein Großer nicht entdeckt,
hängt der bunte Automat.
Glas gesichert, gut mit Draht.

Bunte Kugeln in dem Kasten.
Bubilein mag ihn betasten,
und die Finger klein und fein,
greifen in die Klappe rein.

Aller Erden Herrlichkeit
scheint da für den Sproß bereit.
Alle Träume groß und klein,
mögen in dem Kasten sein.

Um ans Innere zu wollen
muss die bunte Kugel rollen.
Automat mit viel Versprechen,
macht der Mutter Kopfzerbrechen.

Muss der Kleine alles haben?
- Die geheimnisvollen Gaben
kommen schließlich aus dem Ding.
"Bah," sagt Bubi, "bloß ein Ring.


Jakobsweg/ der Pilger 2007

Der Pilger durch die Wüste rennt,
die Sonne aufs Gehirn ihm brennt.
Da sieht er plötzlich in der Ferne,
das Pilgerheim und die Taverne.

"Ich möchte gern ein Bettchen haben
und mich am roten Weine laben.
Den Stempel hätt ich auch recht gerne,
komm weit gelaufen aus der Ferne."

"Oh mein Herr, es tut mir leid,
die Bettchen sind belegt allweit".
"Ich bitt Euch Herr, ach sei es drum,
denn gleich fall ich tatsächlich um.

ich brauche Wasser, brauche Essen,
den Wein auch bitte nicht vergessen.
Ihr Habt doch wohl ein großes Herz,
für meiner Pilgerfüße Schmerz.

Vielleicht ein braves Mägdelein,
lässt fromm mich in sein Bettchen rein".
Der Wirt in seinem Herz wird weich,
ein gutes Kind fand sich sogleich.

Mit blonden Locken, Himmelsaugen,
dem Jüngling tät sie recht gut taugen.
Der Wirt fährt auf,- die Pilgerspeise,
- der Pilger redet von der Reise.

Das Essen schmeckt ihm nicht so gut,
dafür geht ihm der Wein ins Blut.
Da,- plötzlich fällt der Pilger um.
- Dumm !




Das Gebiss 2008

Wenn fröhlich die Gebisse klappern,
da gibt es sicher viel zu plappern,
wenn aber dann dieselben ruhn
sind sie im Glas, um nichts zu tun.

Dort schlafen sie sich nächtens aus,
am Morgen müssen sie früh raus.
Mit Kukident und solchen Sachen,
erfreuen sie sich am Erwachen.

Verschwinden schließlich zwischen Lippen,
erscheinen dann wie weiße Rippen.
Der Mensch kann nunmehr fröhlich lachen,
und einen Biss ins Brötchen machen.



Vier Kilo 2007

Vier Kilo sind vergnügt und munter
wollen nicht mehr von mir runter.
Hab sie mehrmals schon verbannt,
kamen heimlich doch gerannt.

Merke es an Feiertagen,
will das kleine Schwarze tragen,
plötzlich kracht der Reißverschluss,
und ich bin dann voll Verdruss.

Schwöre dann mit beiden Händen
Das Genasche zu beenden.
Leicht gesagt, doch ach und weh,
jetzt gibt’s erst mal ein Diner. (Dinee)

Vorspeise, Kartoffeln Braten,
hätt was andres mir geraten,
später Schokoladenkuchen,
muss ich dringend auch versuchen.

Morgen, morgen nur nicht heute,
nehm ich ab, gewiss ihr Leute


Mein Hauself 2008

Einen Hauself rund und rot,
habe ich heut bekommen
und das bisschen Krach zur Not,
nehme ich mit Freudewonnen.

Drück ich dann auf seine Tasten,
pfeift er erst mal ein "Hallo",
dreht sich dann vergnügt im Kreise,
Klatschmohn ist von Herzen froh.

Ja mein Hauself sammelt fleißig,
alle Dreckpartikel ein.
Es ist Blödsinn, ja das weiß ich,
trotzdem finde ich es fein.

Macht er es doch ganz alleine,
braucht nur Batteriensaft.
Auf dem Sofa meine Beine
und der kleine Hauself - schafft!



Treppenwitz 2008

Temporeich, so sprühen Witze,
Reihe nach sind sie erzählt,
Egon hat die Geistesblitze,
Peter grinst nur noch gequält.
Perlend Lachen von der Schönen,
Egon, der rückt näher ran,
Nadja aber, mag nur klönen,
Will jedoch an Peter dran.
Irgendwie ist der erleichtert,
Traurigkeit weicht wie ein Mief,
Zögernd erst, - lacht er sich schief.


Suchanzeige 2008

Mag dies Jahr, ich will nicht warten,
auch mal einen andren Garten.
Nicht nur Rasen, den ich pflege,
oder Blumen, die ich hege.

Nein, ich will im Garten Steine.
Doch die schaff ich nicht alleine.
Steine sind so schwer zu tragen,
werd hier nach der Lösung fragen.

Suche nun in diesem Rahmen,
schön geformte Steinesamen.
Kleine Tüten, wohl verpackte,
drinnen Berge, kleingehackte.

Werd dann meine Wiese mähen,
um den Samen einzusähen.
Hoffe dann, wenn er bewässert,
bald mein Gartenbild verbessert.



Die Steuererklärung 2007

Einmal im Jahr ungeheuer
macht mein Ehemann die Steuer
und auch dieses Jahr oh Schreck,
fällt er für mich gänzlich weg.

Vollbepackt mit vielen Akten
Sammelt er die einzneln Fakten.
Tische, Stühle, vollgelegen,
kann mich kaum im Raum bewegen.

Seite K. der Kinder wegen,
müssen wir nicht mehr bewegen.
Legen es hinweg geschwind
weil sie außer Hause sind.

Formblatt eins bis Formblatt vier,
viel Belege fehlen hier.
Sucherei im ganzen Hause,
Flucht in Richtung Dichterklause.

Ohropax in beide Ohren,
fühl ich mich fast neugeboren.
Ziehe mich dann ganz zurück,
fühle fast so was wie Glück.

Hoffe nur, dass es gelingt.
Bis der heißersehnte Ruf erklingt:
"Setz noch deinen Namen rein.
Steuer fertig, das ist fein."



Schokoladenpudding 2007

Wolken gab es heut und Regen,
kalt warn Finger, Hände Füße,
statt dem Frust mich zu ergeben,
hab ich Lust auf braune Süße.

Dunkles Pulver rühr ich ein
Zucker noch dabei
und die Milch, die weiß und fein
wird zu schokobraunem Brei.

Und noch warm von meinem Teller
esse ich dann alles leer.
Und schon wird es draußen heller,
Sonne blinkt durchs Wolkenmeer.



Klauaffe Klauaffe 2007

Acht Uhr wars, als Rentier spannte
furchbar schnell die Krähe rannte,
weil die Spinne laut gekräht,
affig kam die Maus zu spät,
nur weils Äffllein ganz viel mauste
schnell vom Baume runter sauste,
denn die Assel ganz verquasselt,
hat den ganzen deal vermasselt.



Nach dem Urlaub 2007

Wenn im Spätherbst die Bananen,
die noch nichts vom Schicksal ahnen,
abgepflückt und in nem Ständer,
weggeschickt in fremde Länder,

frierend in Regalen liegen,
eine gelbe Haut dann kriegen,
kann ich sie sehr gut verstehen,
denn mir kann`s genauso gehen,

wenn ich komm vom blauen Meer,
hier in dieses Regenheer.
Frierend zieh ich alle Kleider
oben drüber aber leider,

will das Zittern gar nicht weichen,
denn die Kälte ohnegleichen
zieht in alle Knochen rein,
fast schon friert die Seele ein.

Ach wie schön die Wärme war.
Nun wart ich aufs nächste Jahr !

(Zum Glück scheint heute die Sonne wieder )



Sublimation 2007

Wenn die Hormone dich bestürzen
willst dann die Selben nun verkürzen,
schau nach bei Wikipedia,
ein guter Rat steht immer da.

Du willst dich nun perfektionieren,
dann schau mal unter sublimieren.
Da steht : hast du oft aggressive Schübe,
dann werd doch Arzt und dann nicht trübe,

werd zum Chirurgen mit Skalpellen
du darfst die Messer dann bestellen.
So kannst du schneiden, brechen, hämmern,
derweil die Opfer sanft hindämmern.

Hast du als Frau nicht Sex noch Liebe,
dann weihe dich dem Pflegetriebe.
Kannst delikate Stellen waschen
Laß dich doch da mal überraschen.

Dies lernte ich soeben da,
zum Glück gibts Wikipedia



Kätzchen 2008

Es sitzen viel Kätzchen auf einem Baum,
sie sind noch ganz jung und haben noch Flaum,
nur zweie sind schwärzlich, die Schwänzelein beben,
die anderen bleiben am Baum lieber kleben,
als unten das Fräulein mit zärtlichem Schmeicheln,
die Kätzelein ruft, um sie zärtlich zu streicheln
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn

Geändert von Klatschmohn (10.03.2009 um 21:46 Uhr)
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Alt 08.03.2009, 09:24   #5
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Transzendensgedichte


Du bist da 2007

Wie das Weltall expandieret immer weiter fort,
Keine Leere existieret, war schon Einsteins Wort
Dieses Wort dies unbekannte
Diese Kraft, die nicht benannte
Dieses Sein so wunderbar, Du bist da.

Diese ungefasste Größe spürbar hier wie dort
Dieses wunderbare Weben immer, immer fort
Dieses ungenannt Singen
Dieses Herzenswiderklingen
Diese Größe wunderbar, Du bist da.

Diese herrschaftlichen Kräfte weben immerfort
Diese ewig jungen Säfte, durch des Einen Wort,
Dieses ewig neue Werden,
in den Himmeln und auf Erden
Diese Herrschaft wunderbar, Du bist da.


Zuflucht 2007

Ja, erst wenn kein Ausweg ist
Erst wenn du am Ende bist
Suchst du
Umsonst all dein Lauf
So nimm Ihn auf.


Der Teppich 2008

Gewebt wird ein Teppich im Laufe des Lebens
aus vielen verschiedenen seidenen Bändern,
da ist auch nicht eine Erfahrung vergebens.
Geschehen ist vieles und lässt sich nicht ändern.

So wird er ein Werk dann, in buntesten Farben,
auch Töne in Grau werden mit eingewoben,
samt Farben der Liebe, der Leidenschaft Gaben,
doch wer hat des Webschiffleins Reihen gezogen?

Wir haben nicht alles in unseren Händen,
es gibt wohl auch Führung, manch Weg vorgegeben
wir Menschen können zwar vieles noch wenden,
doch einst ist der Teppich gewebt. Unser Leben.

Es liegt nun nicht alles in uns`rem Ermessen
der Teppich ist bunt und er webt sich stets weiter.
Gar nichts ist vergangen, ist wirklich vergessen,
doch wünsch ich nur eines: der Farbton sei heiter.



Groß und Klein 2008

So mancher Mensch hat Liebe zu den Dingen,
bei seinen Taten lässt er sich beraten.
Er sucht das Gute, will und kann auch warten.
Das Leben wird ihm darum gut gelingen.

So mancher Mensch hat Drang zum Profilieren
muss lautstark sich in alle Dinge mengen,
will alles Lob allein sich zuerkennen,
der Anerkennung gilt sein stetes Gieren.

Es zeigt sich stets der Mensch in seinem Handeln,
und seine Taten werden es belegen,
ob nur Fassade oder innre Größe,
ob aufgebläht, ob echt in seinem Wandeln.

Nur Reines kann die Herzen stets bewegen
und sanft bedecken auch der Herzen Blöße


Lebensweg 2008

Wenn ich, die ich hier nunmehr stehe,
inmitten von Veränderungen,
nicht wüsste, wer ich bin und sähe
den Weg vor mir, der noch verschlungen,
so würde ich wohl bald verzagen,
an dem, was alle Leben nennen.

Doch ich will stets die Welt befragen,
zu streben alles neu zu kennen.
Aus Stärken, die in mir erwachsen,
werd ich das Leben akzeptieren,
inmitten beider Lebensachsen
beständig Neues ausprobieren.

Den Geist gefaßt, in Fleisch und Blut,
so werde ich, noch erdverbunden,
entscheiden zwischen Schlecht und Gut
und kann als Mensch stets neu gesunden.


Wer bin ich ? 2008

Das verborgene Ich zur Entfaltung zu bringen,
mag dies in Gedichten erfolgreich gelingen ?
Ein Bild mir zusammengesetzt aus der Erscheinung,
Verhalten und Sprache, geäußerter Meinung ?

Ein Bild aus Talenten und Gaben und Taten,
kann man das Tiefste aus diesen erraten ?
Gesteuert durch Körper, den Geist und das Denken,
will alles das Ich, und das Ich alles lenken ?

Bin doch ganz mein Ich und ich bin es seit langem,
will gerne die Weisheit des Lebens erlangen.
Ist Weisheit oft Torheit ? Nimm dies Leben an,
sei was Du bist, sei Frau oder Mann.

Sei groß oder klein, sei einfältig, weise,
dies Leben ist doch nur das Stück einer Reise.
Wie Du es auch siehst, dies Leben ist dein,
drum lebe es gemäss und mach dich nicht klein.


Leid und Hoffnung 2008

Licht gibt´s so viel auf der Erde,
seh die bunten Blumen blühn,
alles jährlich neue werde,
doch indess, ich kann verstehn.

Vieles könnt mich niederringen
trüge ich nicht der Hoffnung Licht,
Trauerlieder gibt´s zu singen,
doch ich trag die Trauer nicht.

Alles Leid ist nicht zu tragen,
trage nur das, was ich soll,
und ich will nach jenem fragen
der mit mir geht, liebevoll.

Dann kann ich auch wieder singen,
steck vielleicht mit Singen an,
kann vielleicht auch Hoffnung bringen,
ab und zu und dann und wann.


Warten 2008

Warten wie der Tag zerrinnt,
Hoffnung läuft auf allen Wegen,
was geschieht, geschieht bestimmt.
Werde mich nicht wegbewegen.

Ruhe liegt auf allen Kissen,
Sonnenlicht wird stark gedämpft,
ernsthaft ist das innere Wissen,
hier wird nicht umsonst gekämpft.

Zuversicht setzt sich hernieder,
gibt mir Rückendeckung, Halt.
Lausche sacht, und immer wieder,
in veränderter Gestalt.


Nachgedacht 2008

Wenig Schlaf nach langer Nacht,
habe ganz viel nachgedacht,
suche die Zusammenhänge,
blicke auf des Lebens Länge,
welche Weichen ich gestellt.
Auch - was mir nicht wohlgefällt.
Doch - es ist mein eignes Leben,
Schuld, die kann ich keinem geben.

Hab Entscheidungen getroffen,
war für Korrekturen offen.
Meines Lebens Lauf und Sein,
stimmt sich auf mein Wesen ein.
Manchmal mag ich spekulieren,
übers Dasein tief sinnieren.

Weichen anderswie gestellt,
ob dies besser dann gefällt ?
Schließlich kam ich zu dem Schluss,
alles kommt wie´s kommen muss.


Loslassen 2007

Schwierig ist es stets im Leben,
etwas wieder herzugeben.
was man sich hat angespart,
zusätzlich noch aufbewahrt.

Hab und Gut hat man verwaltet,
sich das Leben ausgestaltet.
Kurz auf einmal wird dann klar,
daß dies noch nicht alles war!

Kann das Alte nun nicht lassen,
will das Neue doch erfassen,
doch die Dinge sind zu schwer,
geben einen nicht mehr her.

Zappelst du dann an der Leine,
gibt es für dich nur das Eine,
ja es hilft ein Einz’ges bloß,
Laß die Dinge einfach los !


Zeitenlauf 2007

Ein Status Quo im Weltenleben
lässt sich niemals ausgestalten,
doch irdisch immer war das Streben,
Bestehendes gern festzuhalten.

Aus den alt vergangnen Zeiten
bleibt dem Menschen Jahr für Jahr,
zu erkennen, abzuleiten,
dass nichts bleibt so wie es war.

Aus Äonen, Ewigkeiten,
wird sich Neues stets gestalten,
ständig wechselnde Gezeiten
sind für uns nie aufzuhalten.

Allgestirne, Erdaussehen
explosiver Grundnatur,
sind ein ständiges Geschehen
in der ewgen Partitur.

Darum Mensch, sei schlicht und heiter,
Weisheit sei dein Lebensglück.
Alle Zeit fließt ständig weiter,
Altes kehrt so nie zurück.


Pilzgeflecht 2008

Gesetzt die Menschheit wär wie eine Pflanze
verbunden mit sich selbst in Erde.
Nur alle wären wir das Ganze
und Ganzes aus dem Einen werde.

Da ist ein Trieb der groß und herrlich,
verborgen in des Waldes Flur,
ein anderer ist sehr gefährlich,
ist gar verdorbener Natur.

Ein Dritter wächst gar kümmerlich,
hat viele Schneckenfresser.
Ein Vierter ist ganz stolz für sich,
und denkt er wäre besser.

Doch drinnen in der Erde Grund
da wird der Pilz gehalten,
nach außen zeigt er nur wie bunt
er sich kann ausgestalten.


Jakobsweg 2007

Jakobsweg Teil und Ganzes

Wir sind alle Teil vom Ganzen,
wie die kleinen Wasserwanzen.
Wir gehören zueinander,
wie der Frosch und Salamander.

Blumen, Busch und Wiesenheu,
werden alle Jahre neu.
Menschenkinder scharenweise,
gehn neu auf die Lebensreise.

Welpen, Schweinchen, hoffnungsfroh,
Pferdekinder ebenso.
Sonne, Mond und auch die Sterne
sind für uns in weiter Ferne,

sind geschaffen durch das Wort,
hier wie dort.
Selbst die Steine und das Moos.
-Gott ist groß !


Jakobsweg Durch den Spiegel

Gott so fern bist du und nah.
Du bist der, der immer war.
Für uns bist du unverständlich,
denn das Dasein hier ist endlich.

Verschleiert unsre Art zu sehen,
sehr begrenzt nur zu verstehen.
Doch in ganz besondren Stunden,
für den Bruchteil von Sekunden -

kann der Schleier sich erheben
- und verändert Leben.



Jakobsweg Teil und Ganzes

Wir sind alle Teil vom Ganzen,
wie die kleinen Wasserwanzen.
Wir gehören zueinander,
wie der Frosch und Salamander.
Blumen, Busch und Wiesenheu,
werden alle Jahre neu.
Menschenkinder scharenweise,
gehn neu auf die Lebensreise.
Welpen, Schweinchen, hoffnungsfroh,
Pferdekinder ebenso.
Sonne, Mond und auch die Sterne
sind für uns in weiter Ferne,
sind geschaffen durch das Wort,
hier wie dort.
Selbst die Steine und das Moos.
-Gott ist gross.



Jakobsweg/ durch den Spiegel

Gott so fern bist du und nah,
du bist der, der immer war.
Für uns bist du unverständlich,
denn das Dasein hier ist endlich.

Verschleiert unsre Art zu sehen,
nur begrenzt könn wir verstehen,
doch in ganz besondren Stunden,
in dem Bruchteil von Sekunden -
kann der Schleier sich erheben
- und verändert Leben !



Jakobsweg/ Covarubia

seht die Blumen auf der Wiese,
aller Farbenpracht und bunt.
Keines Menschen Hand pflanzt diese,
Gott macht seine Vielfalt kund.
Fischlein in dem Bächlein spielen,
fressen Moos von Felsens Grund.
Vögelein mit Stimmen vielen,
klingen aus der Schöpfung rund.
Gott bewahr das Fleckchen Erden,
lass mich stille werden,
schweigen
schreiben!



Maconde

Aus der Sonne heißem Odem
fern von uns in Afrika,
trocken, rotbraun ist der Boden.
Hart wie Eisen steht er da.

Ebenholz, schwarzhart der Kern,
wird gefällt zur Morgenstunde.
Und sie kommen Nah und Fern,
ehren ihn in stiller Runde.

Schwarze Künstler, schlanke Hände
suchen für sich beste Stücke,
nehmen sie dann mit nach Hause,
weihen sie zu ihrem Glücke.

Heilig, altes Ritual.
Bilder, aus den alten Zeiten
der Familie und dem Kral,
stehen auf und sie begleiten

den Erschaffer des Gebildes.
Ahnen, die hier auferstehn
Und ein unbestimmtes, wildes,
Bildnis kann in uns entstehn.



Adlerflug 2008

Aufgenommen und gebettet,
zwischen weiten Flügelschwingen,
in die Lüfte hoch gerettet
leis erst hör ich dieses Singen.

Hoch im Melodienglanz
fliege ich und seh die Erde,
spüre meines Herzens Tanz,
weil ich aufgenommen werde.

Liebe, Kraft und Zuversicht
wurden mir beim Flug gegeben,
wieder sah ich dieses Licht,
und ich will dies Leben leben.



Aschermittwoch der Künstler 2008

Wuchtig in die Stadt gemauert,
spätromanisch auf dem Platz.
Aschermittwoch ist´s. Es dauert,
voll bis auf den letzten Platz.

Paukenschlag: Marche de Timbales,
wie ein Schrecken im Gewühle,
Ruh herrrscht nun im Kirchensaale,
Staatsorchester streut Gefühle.

Kunst und Kirche treffen wieder
hier zum Aschermittwoch ein.
Chorgesang und Kirchenlieder,
Schauspiel, Predigt im Verein.

Palmenzweig im Feuer kohlt,
und der Priester sagt: "Kehr um",
hast das Aschenkreuz geholt,
"glaub ans Evangelium."

Und du fühlst dich plözlich leicht,
kannst es selber nicht erklären,
daß dir alles Schwere weicht.
Diese Freud will ich begehren.



Zeitenlauf 2008

Ein Status Quo im Weltenleben
Lässt sich niemals ausgestalten.
doch irdisch immer war das Streben,
Bestehendes gern festzuhalten.

Aus den alt vergangnen Zeiten,
bleibt dem Menschen Jahr für Jahr,
zu erkennen, abzuleiten,
das nichts bleibt so wie es war.

Aus Äonen, Ewigkeiten,
wird sich Neues stets gestalten
ständig wechselnde Gezeiten
sind für uns nie aufzuhalten.

Allgestirne, Erdaussehen,
explosiver Grundnatur,
sind ein ständiges Geschehen,
in der ewgen Partitur.

Darum Mensch, sei schlicht und heiter,
Weisheit sei dein Lebensglück.
Alle Zeit fließt ständig weiter,
Altes kehrt so nie zurück


Zuflucht 2007

Wenn ich die Zuflucht nicht hätte
in Dir
Wenn nicht Dein Dasein mich streifte
in mir,
hätten gewonnen die Nachtgedanken. Sie machten mich wanken.
Zermalmend die Seele, in gieriger Kehle.
Die schwarzen Geflügelten. Wehe mir. Herr, ich rufe nach Dir!
Wenn nicht Dein Dasein mich streifte
in mir
Wenn ich die Zuflucht nicht hätte
In Dir.



Gedankenschwere 2007

Schwarzblau die Nacht,
die Stille schreit,
der Menschen Macht
fügt weites Leid.


Liebeserklärung / Villanelle 2008

In Angst, Verzweiflung und Unsicherheiten,
da hast Du mir frische Kräfte gegeben.
Du hast versprochen, mich ganz neu zu leiten.

Ich hatt mich verrannt, nichts war zu bestreiten,
es nahm mir die Luft, die Freude am Leben,
in Angst, Verzweiflung und Unsicherheiten.

Will niemals zurück, aus deiner Hand gleiten,
du hast mir ein neues Leben gegeben.
Du hast versprochen, mich ganz neu zu leiten.

Du lässt mich nun neue Wege beschreiten,
will niemals mehr nach dem Alten noch streben,
in Angst, Verzweiflung und Unsicherheiten.

Du gabst mir die Hand, du sollst mich begleiten,
mit dir kann ich alles Neue bewegen.
Du hast versprochen mich ganz neu zu leiten.

Mein Jesus, du Liebster, willst für mich streiten,
habe dir Seele und Leben gegeben,
in Angst, Verzweiflung und Unsicherheiten.
Du hast versprochen, mich ganz neu zu leiten.



Wer bin ich ? 2008

Das verborgene Ich zur Entfaltung zu bringen,
mag dies in Gedichten erfolgreich gelingen ?
Ein Bild mir zusammengesetzt aus der Erscheinung,
Verhalten und Sprache, geäußerter Meinung ?
Ein Bild aus Talenten und Gaben und Taten,
kann man das Tiefste aus diesen erraten ?
Gesteuert durch Körper, den Geist und das Denken,
will alles das Ich, und das Ich alles lenken ?

Bin doch ganz mein Ich und ich bin es seit langem,
will gerne die Weisheit des Lebens erlangen.
Ist Weisheit oft Torheit ? Nimm dies Leben an,
sei was Du bist, sei Frau oder Mann.
Sei groß oder klein, sei einfältig, weise,
dies Leben ist doch nur das Stück einer Reise.
Wie Du es auch siehst, dies Leben ist dein,
drum lebe es gemäss und mach dich nicht klein.
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Alt 08.03.2009, 09:31   #6
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Liebe und so weiter Gedichte


Liebeslied Villanelle 2008

Dein Herz, mein Geliebter, es ist mir ein Hort,
es ist wie ein Strömen, spür ich deine Hand,
du bist doch für mich wie ein sicherer Ort.
Den Klang deiner Stimme, dein zärtliches Wort,
ich liebe dein Kosen, das Halten der Hand,
dein Herz mein Geliebter, es ist mir ein Hort.

Was immer geschehn mag, ich lieb dich hinfort
und ist auch die Zeit wie verronnener Sand,
du bist doch für mich wie ein sicherer Ort.
Es gab auch Probleme, doch zogen sie fort,
ich bin deine Frau, gibst mir sicheres Land,
dein Herz, mein Geliebter, es ist mir ein Hort.

Es ziehen die Wolken, schau, siehst du sie dort ?
Noch blühen die Rosen, gehört uns das Land.
Dein Herz, mein Geliebter, es ist mir ein Hort.
Du bist doch für mich wie ein sicherer Ort.



Gedicht aus der Fülle 2008

Noch jetzt fange ich an zu glühen,
spür wieder deinen Mund.
Du bist der Stamm und ich das Grün,
das Moos auf knorrig Grund.
Ich bin der Efeu, du der Baum,
verschlungen wie in einem Traum.
Zwei und doch eins, eins und doch zwei,
und ein Gefühl ist mit dabei,
so urgewaltig explosiv,
so schöpferisch und sensitiv.

So hab ich mich durch dich empfunden,
so fühlt ich dich ganz erdverbunden.
Ich spürte in mir Mond und Sonne,
ich wurde Wasser, wurde Wonne
und deinen Armen überlassen,
so konnte ich getrost erfassen,
den Teil der großen Schöpferkraft,
der alles Leben neu entfacht.



Die Ehe 19??

Am Anfang in der Liebe Glut,
da sind sie sich von Herzen gut.
Doch mit der Zeit, so dann und wann,
da sehen sie sich kritisch an.

Es scheint nicht alles so vollkommen,
wie sie es hofften zu bekommen.
Doch kein Problem, mit viel Elan,
so gehen sie die Macken an.

- Ja, selbstverständlich, die des Andern,
versuchen sie zu unterwandern.
und hoffen,dass im Lauf der Zeit
der Schatz dann, wär gern bereit,

sich entsprechend umzuwandeln,
hier zu lösen, dort zu bandeln,
mit Gewohnheiten zu brechen,
um der (dem)Liebsten zu entsprechen.

Aber ach, ein eitler Traum,
dies erleben sie wohl kaum.
Und so wächst der Frust des Paares.
Doch im Laufe manchen Jahres,

kommen sie zu dem Entschluss,
dass ein jeder soll und muss,
seines Lebens eignen Gang,
verantworten ein Leben lang.

Schließlich kommt die große Hürde,
die eigne und des andren Bürde,
anzunehmen mit Humor,
nicht mehr ändern wie zuvor.

Wenn man dieses nun benennt,
ist`s vielleicht- das HAPPY END.




Blauer Morgen 2007

Heute früh schon Walzerklänge
an dem Morgen, zart wie Seide,
blau der Himmel, Vogelsänge
an dem Tische nur wir Beide.

Nacht so tief, so samtenblau,
etwas kühl noch ist der Morgen,
doch der Tag schon himmelblau,
heut mach ich mir keine Sorgen.

Lieb erwacht in allen Zellen,
alles, alles blüht und singt.
Schön die Welt in Frühlingswellen,
überall hin Leben dringt.




Vierzig Jahre 2008

Vierzig Jahre fast verflossen,
vierzig Jahre, nur ein Mann,
vierzig Jahre unverdrossen,
fangen wir von Neuem an.

Vierzig Jahre manche Plage,
vierzig Jahre Freud und Glück,
vierzig Jahre manche Klage,
alles wünsch ich nicht zurück.

Vierzig Jahr, die Kinder kamen,
vierzig Jahr, die Kinder gingen,
vieles blieb in gutem Rahmen.
Dankbar bin ich fürs Gelingen.

Vierzig Jahre sind verflossen,
ist die Welt doch immer jung,
füg ich mich noch unverdrossen.
Ständig wächst Veränderung.




Sehnsucht 2008

Sonnenfelder sommergrün,
grüner Busch mit Rosen,
alle Sinne voll erblühn,
ließ mich gern liebkosen.

Weiße Rosen leuchten weit,
in der Morgenstunde,
stolz trag ich ein weißes Kleid,
häng an deinem Munde.

Liebkosend, ach Du Liebster mein,
käm diese Zeit doch wieder.
Ich tränke mit dir roten Wein,
dein Kopf läg mir am Mieder.



Wiedersehen 2008

Der Raum sich verdichtete, als sie sich sahen
Die Augen verdunkelt, die Blicke verschleiert
Grad um sie herum wurde heftig gefeiert
Sie konnten sich fühlen, sich jedoh nicht nahen.

Sie stand bei dem Ihren, sucht Halt an der Wand
Er stand bei der Seinen, das Herz klopfte laut
Sie hat ihn wie damals so groß angeschaut
Er musst sie begrüßen, mit feuchtkalter Hand.

Sie war seine Liebe, sie hat ihn verlassen,
Er wollte und konnte sie dennoch nicht hassen
Sie spürt sein Erzittern, das Flattern der Lider
Die Knie versagten, man musste sie stützen

Und alles Beteuern, was konnte das nützen
Sie wussten, sie sehn sich bald wieder.




Die liebreizende Geschichte...... 2007

Es wurde einst geboren im Morgenland
ein Knabe von feinstem Geblüt und Stand.
Schon früh war er schön und weise sogar,
so dass er ein Stolz für das Königspaar war.

Der König, voll Sorge, dass er nicht verderbe,
vielleicht dereinst die Falsche umwerbe
erfragte bei Weisen und Klugen im Land
was ist ihm beschieden so, in seinem Stand.

welch Schicksal bereite die göttliche Hand
der höfische Sterndeuter tat sich recht schwer
denn Eile gebot des Königs Begehr
manch Höfling schon hatte das Leben verloren,
wenn kam falscher Rat dem König zu Ohren.

Euer Sohn, mein Herr ist überaus prächtig
Einst wird er wie Ihr sein, so groß und so mächtig
Doch droht ihm Gefahr, Herr, wenn er sich irrt
zu früh ihm die Liebe die Sinne verwirrt.

Euer Land, oh Herr, das ist sonnenklar,
braucht eine kluge Herrscherin fürwahr,
hochwohlgeboren, gerecht für den Thron
schön und in Liebe für Euren Herrn Sohn.

So soll er denn warten, das festigt ihn auch.
Sich später vermählen nach uraltem Brauch
So hört, weiser König, all dies sei erstrebt
damit auch dereinst Ihr Reich blüht und lebt.

Der König erbaute ein Schloss so groß und so fein
in welches der Prinz und sein Hofstaat zog ein
Die Lehrer von Stand, die Herren von Adel
sie lehrten den Prinzen, er wurd ohne Tadel.

Der Prinz lernte Sprachen und Mathematik
sprach gerne mit Weisen und paukte Physik
sogar den Gesang der Vögel im Hain
verstand er und sang zur Leier so fein.

Der Prinz war grad Achtzehn, der Frühling kam wieder
da sangen die Vöglein sich Liebeslieder.
Sie sangen von Liebe und sangen von Schmerz,
dem Prinzen zog zu sich, das liebkranke Herz.

es pochte dem Prinzen das liebkranke Herz.
Er lauschte dem Singen, im Wald ganz allein,
schlief sehnsüchtig lächelnd im Grase bald ein.
Er träumte vom Jubel der Nachtigallen,
hörte ihr Lied über Wiesen erschallen.

Ein Bächlein zog glitzernd sein blaues Band
Im Traum flog der Prinz in ein anderes Land
Das lag dort so lieblich mit Seen so rein
es gab auch ein Schloss, weiß, lieblich und fein.

Der Duft war so lieblich, die Blümelein bunt
er flog um das Schloss in kraftvollem Rund.
Er schaute sich um und flog auf den Baum,
und was er da sah, war so schön wie ein Traum:

Da saßen drei Mädchen, so schön und so fein,
und eine die tanzte, ganz für sich ganz allein.
Sein Herz das schlug laut, noch träumte er leise.
Süß klang die Musik, die liebliche Weise.

Da wachte er auf und wusst er muss gehn,
zu suchen die Schönen, er musste sie sehn.
Und eine, das wußt er, die sollt ihm gehören,
und kein Rat der Eltern, der Lehrer sollt stören.

Die Eule, die Kluge, die sprach: Gott ist groß,
ich zeig dir den Weg. Dann zogen sie los.
Die Weisen und Lehrer befragten die Sterne,
und sprachen zum König: Dein Sohn ist schon ferne.

Er holt die Prinzessin, die ihm ist bestimmt,
die Zeit ist nun da, wo zur Frau er sie nimmt.
Das Mädchen es wartet in sicherer Hut,
habt nun keine Sorge, die Ehe wird gut.

Der Prinz, er wandert, die Eule in leitet,
vorbei an dem Fluss der zur Stadt sich hin weitet.
Da steht schon das Schloss, es leuchtet weithin,
der Prinz hat nur noch das Mädchen im Sinn.

Er schreitet durchs Tor, das tut sich weit auf,
beflügelt die Schritte, beschleunigt den Lauf.
Nun träumt die Prinzessin ihr Prinz käme an,
schon schmückt sie sich schnell und kleidet sich an.

Er klopft an die Pfort in so schöner Gestalt,
man öffnet ihm gleich und führt ihn sobald,
hin zu dem König, der freundlich ihn fragt,
was denn sein Wille und was ihm behagt.

Er fasst sich ein Herz, erzählt von dem Traum,
und was er gesehen vom luftigen Baum.
Er sei doch ein Prinz und ein edler dazu,
hält an, um die Prinzessin und gibt keine Ruh.

Der König, noch zweifelnd, befragt erst die Weisen,
der Junge der soll sich doch erst mal beweisen.
Doch da kommt die Tochter, erzählt von dem Traum,
den sie hat geträumt, noch glaubt sie es kaum.

Doch da steht ihr Prinz, sie hat ihn erkannt,
und nimmt ihn ganz fest schon an ihre Hand.
Mein Vater, hier ist er, ich geb ihn nie her.
Er wird jetzt mein Mann und ich lieb ihn schon sehr.

Die Verlobung ganz groß, die wird nun begangen,
ein ganz neues Glück hat heut angefangen.
Die beste Freundin tanzt heut zu dem Feste,
Sie heißt: "Junge Löwin" und gibt nun das Beste.

Zur Weise, so süß wie die Liebesmacht,
da tanzt sie wie Tausenunddeinenacht.
Es schwingt ihr Schleier so golden und heiter,
Das Fest, das geht dann immer so weiter.

Zum Schluss, da tanzt auch die schöne Braut,
die Freude, das Glück aus den Augen ihr schaut.
Mit Trommegelwirbel und mitTemprament,
so tanzt sie, sein Herz mehr in Liebe entbrennt.

Sie wurden ein Paar, so klug, auch gerecht,
selbst ihrem Volke erging es nicht schlecht.
So lebten sie glücklich, ihr lieben Leute,
und wenn sie nicht starben, dann auch noch bis heute.

Dies ist bloß ein Märchen. Ich wünsche mir bloß,
es wären mehr Märchen auf dieser Welt los.
So lasst uns doch träumen und lasst uns noch hoffen,
die Welt der Geschichten sind für jeden offen.




Sigune /Sonett 2008

Welch Schuld habe ich bloß auf mich geladen,
mein Liebster kam durch mein Verlangen zum Tod.
Ich bin nun alleine und groß ist die Not,
verweigerte Minne, zu seinem Schaden.

Ich suche den Sinn, ich brauche die Gnaden,
ich wollt Minnedienste und nicht seinen Tod.
Es war doch Orelius, das Blut war so rot,
Mein Leben hängt nun am seidenen Faden.

Ich halt meinen Liebsten, ich halte ihn fest
sein Körper, er ward so furchtbar geschunden
ich sitz mit ihm leidend im Lindengeäst.

Ach Zeit, die Du heilst, heil mir meine Wunden,
und dass ihr den Liebsten und mich nicht vergesst,
ich hab den Glauben, den Sinn dann gefunden.



Sigune 2008

Sigune, geistlich und verklärt,
fand, was einfach ist, verkehrt.
Hatte Angst wohl vor der Liebe,
diesem starken Lebenstriebe.

Wollt den Liebsten nicht verlieren
mußte ihn domestizieren.
Jetzt hockt sie mit seiner Leiche,
haltend, dass der Schmerz nicht weiche,

auf dem Baume lange Jahre,
ungepflegt sind Haut und Haare.
Müßig, mystisch scheint ihr Streben,
hat versäumt was zu erleben.



Lucia 2008

Schon kündigt bei ihr dieser Wahnsinn sich an
Doch keiner will´s sehen, der Bruder noch dann,
sucht den Mann für sie aus, beschlossen sie´s hatten.
Seine Haut wollt er retten, ihre Wahl nicht gestatten.

Belogen, bezwungen und manipuliert
Hat sie unterschrieben und kapituliert.
Doch des Bräutigams Blut färbt das Brautlager rot.
Die Schande, Bedrohung, der Freier ist tot.

Befleckt von dem Blut noch, im Wahnsinne los,
da fand sie die Zuflucht, entlarvend und bloß.
Der männliche Maßstab, der hat sie getrieben,
hinein in den Wahnsinn. Dort konnt sie frei lieben.

Für sie gab´s ab jetzt, keinen Platz auf der Welt,
den Liebsten auch nichts mehr am Leben noch hält.
Sie ging in dem Wahn, er durch eigene Hand,
gemeinsam im Tod sich ihr Lieben verband.
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Tiergedichte


Spatzen 2208

Weil der Maulwurf Hügel baute
meinen Rasen mir versaute,
habe ich heut nachgesät,
und gar Schreckliches erspät.

Kaum, dass dort die Samen lagen,
fingen Spatzen an zu jagen,
dachten wohl, es wäre für sie,
aller Samen weg und hie.

Doch ich liebe diese Wesen,
frech und keck sind sie gewesen.
Flattern, futtern lustig weiter,
und auch ich bin trotzdem heiter.


Maulwurfsgespräch 208

Ein Maulwurf wohnt in meinem Garten,
er hat die Wiese mir gepflügt,
ganz viele runde Haufen warten.
darüber war ich nicht vergnügt.

Die Erde füllte ich in Eimer,
um damit Blümchen umzutopfen.
Beim Maulwurf, diesem Pappenheimer,
gedachte ich dann anzuklopfen.

"Mein Freund, ich kann dich ja verstehen,
doch meine Wiese - bitte nein!
Ich gebe dir mein Beet als Lehen,
so müssen wir nicht streitbar sein

Dann kannst du lustvoll weitergraben,
ich werde dich dabei nicht stören.
du kannst die Beete für dich haben."
So wollt den Maulwürf ich betören.

Jetzt sieh, es gibt viel neue Haufen,
doch meine Wiese, die bleibt frei.
auch ist er mir nicht weggelaufen,
mein Spruch war ihm nicht einerlei.

Wir Menschen unterschätzen meist
die Lebewesen um uns rum.
Sogar, wenn eins aus Angst mal beißt,
man bringt sie doch nicht einfach um !


Katzen und Hunde 2008

Von der Katze und dem Hunde
gibt es recht verschiedne Kunde.
Nicht nur Menschen, die sie lieben,
nein, sie selbst sind auch verschieden.

Nun, ich habe keine Katze,
mit so sanfter Kratzetatze.
Liebt mich auch das Katzenvieh,
hab ich doch ne Allergie.

Vor den feinen Katzenhaaren
muss ich mich daher bewahren,
weil ich immer niesen muss
darum ist mit Liebe Schluss.

Doch mein Hund mag mir was taugen,
schaut ganz fest mir in die Augen,
dringt in die Gedankengänge,
so als ob er mich gern zwänge.

Viele der Verhaltsweisen,
ob die lauten oder leisen,
sind auf Menschen abgestimmt
weil man ähnlich sich benimmt.

Schau, wir kennen die Gebärden
von einander und sie werden,
auch verstanden von uns beiden,
jeder weiß zu unterscheiden.


An mein Hundchen 2008

Ach, wer lugt denn da hervor ?
An dem Kopf schwarz wie ein Mohr,
auch an Augen und der Nase,
Ohren spitz so wie ein Hase.

Blanke Äuglein gucken frech
um die Ecke. "Du hast Pech !
niemand gibt dir Schleckefratz
etwas vom Pralinenschatz."


Hundeleben 2008

Ach mein Hund versteht mich nicht !!!
Wenn ich schreibe ein Gedicht,
blieb ich gern am Schreibtisch sitzen.
Aber er, er will nur flitzen.

Werfe Stöckchen, trete Bälle,
spur ich nicht, dann gibts Gebelle.
Pünklich will er Mittagessen,
darauf ist er ganz versessen.

Hab die Kinder gut erzogen,
aber nun ganz ungelogen,
muß ich spüren, merke ich,
jetzt erzieht mein Hund auch mich.

Wollte gern mein Bettchen teilen,
nachts zu meinen Füßen weilen,
Es war schwierig, ungemein,
doch jetzt schläft er ganz allein.

Hat ein Körbchen, hat ein Kissen,
will das Sofa doch nicht missen,
liegt darauf, er tut mir leid,
macht sich auf dem Sofa breit.

Doch ein Leben ohne Hund,
find ich trotzdem ungesund,
Dieser Clown macht dass ich lache,
vieles dafür, für ihn mache !



Mein Flocki alle 2007

Der Philosoph

Mein Hund, der kleine Flocki, meint,
die Welt ist nicht so, wie sie scheint.
Beurteilt dies aus Hundesicht.
An Klugheit fehlt es ihm ja nicht.

„Die Menschen,“ meint er „sind nicht schlecht,“
und im Prinzip geb ich ihm recht,
„doch sind sie meistens oberflächlich.“
So meint mein Hund - und nun tatsächlich,

kann ich ihn nicht ganz widerlegen,
betrachte ich das Menschenleben.
Doch weiß inzwischen jedes Kind,
dass Hunde fast wie Menschen sind.


Der Sonnenfreund

Mein Hund, der Flocki, liebt es eben,
sich in die Wärme zu begeben.
Dort wo die Sonne scheint ins Haus,
sucht er sein Lagerplätzchen aus.

Im Sommer dann auf der Terrasse,
ich hol nur meine Kaffeetasse,
liegt er dann schon auf meiner Liege,
das ich ihn kaum noch runterkriege.

Er macht sich lang, er macht sich breit
und tut, als hätt er sehr viel Zeit.
Jetzt geh ich rein und hol sein Kissen,
ein Mensch hat schließlich sein Gewissen.

Er gähnt, als ob er lang geschlafen,
sein Blick will mich nun ernsthaft strafen.
Ganz langsam steigt er von dem Bett,
das er sowohl, als ich gern hätt.


Futter

Mein Hund, der kleine Flocki, denkt,
dass alles nur am Futter hängt.
Den Bauch zu füllen ist das Streben,
ja auch in jedem Menschenleben.
Vieles wird bloss nicht gegessen,
wird auf Müllhalden vergessen.
Wenn mein kleiner Flocki frisst,
niemals er den Rest vergisst.
Blitzeblank, den Teller leer
und bedankt sich hinterher.


Der Träumer

Mein Hund, der kleine Flocki, pennt.
Ach seht nur, wie sein Beinchen rennt.
Jetzt bellt er auch noch, "wuff, wau,wau"
In seinem Kopf scheint ein Radau.

Die Ohren gehen hin und her,
die kleinen Äuglein noch viel mehr.
Da gibt es Leute die gelehrt,
doch deuten sie dies ganz verkehrt.

Beim Hund, sprach eitel eine Frau,
denn dieses wisse sie genau,
wärs bloße Reaktion der Nerven,
die sich hier übernander werfen.

Der Mensch, alleine göttlich Seins,
sei mit dem Geist des Schöpfers eins.
- Auf, auf mein Hündchen, jag im Traum
die dumme Dame auf den Baum.


Fußball

Mein Hund, der kleine Flocki, folgt,
voll Freude allem was da rollt.
Ja Bälle gibt es aller Arten,
die nur auf unsren Flocki warten.

So viele Bälle gibt’s auf Erden,
so viel von ihm gefunden werden,
In mancher Wiese, manchem Stall,
liegt ganz vergessen oft ein Ball.

Doch Flocki findet ihn gewiss
Und bald darauf in dem Gebiss,
vom kleinen Flocki liegt er dann
und nun fängt das Gekläffe an.

"Los Frauchen, mach und schieß ihn weit,
ich hab für dich jetzt ganz viel Zeit.
Du darfst auch werfen mit der Hand,
ach schieß auch einmal an die Wand.

Dann kann ich rennen, kann ich toben
Und du kannst mich von Herzen loben,
dass ich die Bälle alle fange.
Ach dieses Spiel spiel ich gern lange.

Komm ich noch einmal auf die Erde,
ich sicher Fußballspieler werde."


Der Menschenfreund

Mein Hund, der Flocki, recht betrachtet,
ein Menschenfreund ist, der uns achtet,
denn wenn wir mal spazieren gehen,
bleibt er bei allen Leuten stehen.

Besonders bei den alten Damen
hat er schon einen guten Namen.
Kaum sieht er eine, Schwänzchen wackelt,
und kommt auf sie dann zugedackelt.

Die alten Damen freun sich sehr
und unser Flocki noch viel mehr.
Nicht zu verachten alte Knaben,
die Futter in den Taschen haben.

Der kleine Flocki nichts vergisst,
was irgendwie von Nutzen ist.


Auf Reisen

Mein Hund, der kleine Flocki, steht
parat, wenn es auf Reisen geht.
Er sieht den Koffer, kennt die Tasche,
wo innen seine Wasserflasche
nebst Futter für die nächsten Tage
und seine weiche Unterlage
ihn auf den Reisen stets begleitet.

Dem Flocki dies doch Stress bereitet.
Er weiß ja nie so recht wohin,
und ob es für ihn ein Gewinn.
Hat Angst, wir könnten ihn vergessen,
und dann bekäm er gar kein Fressen.
Doch wenn wir dann im Auto sitzen,
zu sonnigen Gefilden flitzen,
dann ist der Flocki auch ganz froh,
und jagt die Hasen anderswo.


Speck

Mein Hund, der kleine Flocki, träumt,
vom Speck ,den er nicht gern versäumt.
Kaum raschelt Herrchen mit der Dose,
setzt sich mein Hundchen schnell in Pose.

Sein Köpfchen schmeichelt hin und her
Die Augen, die fixieren nun sehr,
das Herrchen, das nun seinerseits
den guten Speck ganz schnell verspeist.


Käse

Mein Hund, der kleine Flocki, liebt
den Käse auch, wenn er ihn kriegt.
Ja, Käse brauch er jeden Tag,
weil er ihn ganz besonders mag.
Und gibt es einmal keinen cheese,
fand er den Tag besonders mies.


Zuviel

Mein Hund, der kleine Flocki, hört
auf mich - wenn es ihn grad nicht stört.
Zum Beispiel will er gerne fressen,
was Herr und Frauchen gerne essen.

Schick ich ihn dann in seinen Korb,
da hört der Flocki einfach fort.
So ist es auch im Menschenleben.

Ein jeder will, wo andre eben,
sich grad dann laben,
haben.
Auch Flocki hat dazu Geschick,
leider wird er dabei dick.

Auch der Mensch, der alles hat,
wird am Ende dieses satt.





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Alltagsgedichte

Die Quitten 2008

Die Früchte, sie prangten dort am Quittenbaum,
sie leuchteten golden, ich glaubte es kaum.
Noch schien etwas Blau durch die Wolkenlücken
da nahm ich mir vor, sie nun alle zu pflücken

Wie herrlich und schön glänzte ein jedes Stück,
ich war ganz begeistert, gar heftig entzückt.
Doch muss ich sie stückeln, ich hab es versprochen:
sie schließlich gemächlich zu Gelee einzukochen.




Regentagsbeschäftigung 2008

Die Gedichte, Schatzi, lass die,
spricht mein Gatte zärtlich aus.
Komm wir machen Antipasti,
denn die ess ich gern zuhaus.

Die Zucchini aus dem Garten,
sind schon reichlich und auch gut,
Kräuter auf den Einsatz warten,
komm, machs Öl mit Knoblauchsud.

Heißluftofenbraune Scheiben
stapeln wir in Glasbehälter,
Würzsud muss darüber bleiben,
heiß gemacht, wird’s nachher kälter.

Später wollen wir auch naschen,
die Zucchini mal goutieren,
doch ich geh mich erst mal waschen,
Essigdünste wegfrottieren.


Müde 2008

Es ist die Stimmung da draußen
die sich lähmend auf meine Seele legt.
Regenbefeuchtete Luft drückt sich
ein in mein Denken und Fühlen.
Wie durch Schleier aus den Fetzen
der Nebelwolken sehe ich mich,
empfinde ich mich, gebremst,
unklar in meinem Wollen und Tun.
Das gleichbleibende Grau des Himmels,
lullt ein, ohne Aufregung. - Müde !



Physis und Psyche 2008

Die Physis sprach zur Psyche,
gebrauch nur deine Flüche,
denn kommst du mit der Wut,
gehts mir bald wieder gut.


Keramikmarkt 2008

Keramikmarktzeit, Junimond,
Töpfersleute, kunstbetont,
Tonobjekte ohne Ende,
wunderschöne Gegenstände.

Fachwerkhäuser, alte Gassen,
Sonnenschein auf Tellern, Tassen,
Menschenlachen, Bratwurstduft,
Erbeerkuchen, Blumenluft.

Erstes Juniwochenende,
sonntäglich geht es zu Ende,
neue Schalen, Sonnenbrand,
fleißig war des Töpfers Hand.


Spaghetti 2008

Ach, ich könnt mich drin verlieren,
ohne mich nur zu genieren,
selbst wenn dieses Teiggedränge
mir auch aus dem Munde hänge.

Glücklich wer noch Soße hat,
denn dann wird der Mensch auch satt,
Pesto, Pesto, Rosso, Verde,
göttliches von Mutter Erde.

In dem Magen, dem geschmeichelt,
wird das Ganze dann geweichelt.
Und ich bin vergnügt und so,
denn die Nudel macht mich froh.



Gute Werke 2007

Der Mensch in seiner Eigenart
oft nicht mit guten Werken spart.
Doch oftmals, ganz genau genommen,
will er auch was dafür bekommen.




Neuer Tag 2007

Schwarzer Kaffe morgens frühe,
dampfend heiß in meiner Tasse,
noch macht mir das Wachsein Mühe
weil den Traum ich noch nicht lasse.

Langsam spür ich ihn im Mund
bitter, heiß, Dampf im Gesicht,
läuft herunter durch den Schlund,
draußen wird es langsam licht.

Und ich wärm mich an der Tasse
überdenk den neuen Tag.
Ob ich alles heut erfasse,
was der Tag mir bringen mag?

Neuer Tag was wirst du bringen,
neuer Tag ich bin bereit.
Was wird in mir neu erklingen?
Zeig mir neue Möglichkeit.



Zwei Varianten von Harmlos 2008

Harmlos nicht - das Los der Härme,
Ausgelöst durch wenig Wärme.
Reagiert auch mal mit Trauer,
Meistens aber ist es sauer,
Leider wendet´s sich erst später,
Oder niemals an die Täter.
Seht nur, was passiert im Lande.

Harmlos kommt der Wolf daher.
An den Lippen weiße Kreide;
Ruft hinein ins Geißenheer:
Macht die Türe auf, ich leide !
"Liebe Geißlein, bin dafür,
Öffnet Wölfen nicht die Tür
Sollen sie doch heulen !"



Dichterhirn 2008

Gehe ich im Wald spazieren,
kann es öfter mal passieren,
dass ich tolle Reime finde
und sie in Gedichte binde.

Klar werd ich sie nicht vergessen,
sind sie doch gefundnes Fressen.
Doch jetzt treff ich auf der Lichtung,
deklamierend meine Dichtung,

meine Nachbarin mit Hund.
Freundlich fragt sie nach dem Grund,
warum ich so rezitier,
ging doch ganz alleine hier.

Ich geb Antwort, halt ein Schwätzchen,
futsch sind nun die Dichtersätzchen.
Das Dichterhirn zeigt nur noch Leere,
gänzlich weg, die Dichterehre.



Dichtkunst 2008

Wenn die Dichterfürsten dichten,
staunen alle Dichterlinge.
Voller Demut die berichten,
von der Worte Wunderdinge.

In der Tat ist manch ein Streben,
eher spaßiger Natur,
nur ein Drang des Ausdrucks eben,
nichts für bleibende Kultur.

Jeder mag nach Höhrem streben,
doch nur bis zum Horizonte
vom geprägten Dichterleben,
wie der Einzelne es konnte.

"Und der eine hat die Worte, die der Himmel im beschert
und der andre all die kleinen Reimessätzchen, die er findet auf der Erd."




A 3 2007

Autos fahren heute fleißig
alle über hundertdreißig.
Jeder will der Schnellste sein,
ist der Flitzer noch so klein.

Und jetzt schaust Du nur verwundert,
schneidet einer, bei zweihundert,
unerschrocken und genau
vor dir rein - und das vorm Stau!

Nein! Du lässt dir nichts gefallen,
willst beweisen, dir und allen,
dass du selbst der Tollste bist
und schon machts du großen Mist.

Gibst noch Gas und flitzt genau
weiter in des Himmels Blau.
Sirenenton und blaue Lichter,
stehst schon halb vor deinem Richter.

Siehst von oben die Bescherung,
wärst jetzt offen für Belehrung



H5N1 2007

Heulen
Flattern
Keulen!

Wesen
voller Leben
da gewesen.

Inhuman
Todesangst,
wen gehts an?



Lebenszeit 2007

Leise, so eilten die Tage dahin.
Erst langsam, doch dann immer schneller.
Birgt nun die Menge der Zeiten den Sinn ?
Erkennst du ihn heute denn heller?
Neulich noch jung und den Kopf voller Taten,
Siehst du auf einmal welch Zeiten dir bleiben.
Zerstreuung wird man von nun an dir raten.
Erstaunt noch, verdichtest du vieles im Schreiben.
Im Leben ist dir doch vieles geraten.
Tröstliches Wissen, weil´s allen so geht !




Wenn Männer kochen 2008

Heut, mal wieder, kocht mein Gatte,
weil er mich gebeten hatte,
ihm das Feld zu überlassen,
denn er wird sich gleich befassen,
mit Rezepten aus dem Buche,
während ich das Weite suche.

Topf,- oder auch Düppekuchen,
wird er heute mal versuchen.
Schon um zehn Uhr fängt er an,
daß um zwei man essen kann.
Alles wird fein hingestellt,
daß ihm ja auch nichts entfällt.

Die Kartoffeln, die geschält,
hat er sorgsam ausgewählt.
Hernach werden sie geraspelt,
ordentlich und nicht gehaspelt.
Apfel, Zwiebel fein gerieben,
kommt dazu, wie vorgeschrieben,

Speck dazu vom freien Schwein,
darauf steht er, das muß sein.
Hunger hab ich mittlerweile,
doch mein Schatz kennt keine Eile.
Das Gewürz wird frisch gemahlen,
doch ich leide Magenqualen.

Ach da war doch Schokolade,
die ich fand zum Glück noch grade,
ein paar Kekse, Obst dazu,
jetzt gibt meine Seele Ruh.
"Komm doch essen liebe Maus",
ruft´s bald aus der Küche raus.

Doch mein Magen, ungelogen
hat sich fürchterlich gebogen.



Buran

Ein Raumschiff gleitet, welch Erleben
umringt von Vater Rheines Welle,
hoch auf Pontons, gerade eben
an mir vorbei hier an der Stelle.

Wir alle warten schon seit Stunden,
das Schiff kam langsam nur hinauf,
es dreht der Regen Ehrenrunden,
doch stoisch nahm es seinen Lauf

Die schwarze Raumschiffchnauze schob
sich raumerprobt an uns vorbei.
Dem Kapitäne gilt das Lob,
und ich, ich war dabei.
.....................
Wahnsinn
.....
...
.



Lebenswirklichkeit 2007

Zu wenig gelebt mit den dreißig Jahren,
doch viel zu viel vom Leben erfahren.
Die Kinder sind alles, das Geld ist knapp,
und was irgend möglich, zweigt sie für sie ab.

Sie tut was sie kann, doch reicht es nicht aus,
die Wohnung ist sauber, verdunkelt das Haus.
Die Große, neun Jahre, sie kann noch nicht lesen,
doch ist sie nicht dumm, ein schüchternes Wesen.

Das Kind zu fördern, das kann sie nicht geben,
hat selbst dies niemals erfahren im Leben.
Er schaut sich jetzt um, nach anderen Frauen.
Das kommt noch dazu, so schwindet Vertrauen.

Ihre Müdigkeit greift, eine Stelle zum Putzen,
das wünscht sie sich sehr, das würde sie nutzen.



Kuchensucht 2008

Puddingteilchen, Streuselkuchen,
würde ich sehr gern versuchen
Schokosahne, Zuckerschnecke,
an den Fingern viel Geschlecke,
Himbeer- und Zitronencrem,
find ich auch sehr angenehm.

Leckereien aller Arten,
wachsen im Gedankengarten.
Wenn man keinen Kuchen hat,
isst man sich in Träumen satt.
Jedenfalls muß er jetzt weg,
dieser lästge Winterspeck.
__________________

© Klatschmohn
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Geändert von Klatschmohn (10.03.2009 um 21:39 Uhr)
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Alt 08.03.2009, 09:52   #9
Klatschmohn
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Kontralieder


Heut Nacht 2008

Heut Nacht saß Herr Heine an meinem Bette
Und wollte mir dichtend was sagen
Er sprach von der Metrik, vom Vers, vom Sonette
Er meinte: ich dürft ihn was fragen.

Er saß wie ein Schneider auf meinem Plumo
Am Fußend, war dunkel gekleidet
Er war etwas hektisch und mir schien es so
Als hätte ihn etwas verleidet.

Ach, sprach ich: Meister, was soll ich dich fragen
Ich hab deine Verse gelesen
Er sah mich lang an und sprach: Du mußt es wagen
Zu schreiben was in dir gewesen.

Es geht um die Freiheit vom Dichten und Denken
Doch du hälst dein Herz noch verborgen
Du darfst auch mit Versen Meinungen lenken
Und sollst dich nicht fürchten und sorgen.

Auch schau wie die Kriegstrommeln sich wieder rühren
Willst du deine Augen bedecken?
Wenn wieder Wenige, Viele verführen
Und Todesberichte nicht schrecken.

Lieb Vaterland, du sollst nicht ruhig schlafen
Wenn Brot und Spiele sie geben
Ihr werdet ansonsten zu Herden von Schafen
Und dies ist ganz sicher nicht: Leben.

Schau und schau hin und mach dir Gedanken
Denk nicht, es wird keiner lesen
Ganz sicherlich wirst du häufig auch wanken
Doch dies, ist stets so gewesen.



Enge und Weite 2008

Wenn Schritte im Gleichklang in Einheit marschieren
Die Buntheit sich wegschleicht sich duckt und versteckt
Wenn Regel wie Riesen die Tore passieren
Dann ist alle Vielfalt ernüchtert, erschreckt.

Ich lieb nicht die Regeln durch fremde Gedanken,
Ich lieb es, die Freiheit unendlich zu fassen.
Aus Ängsten entstehen die sichersten Schranken
Die Angst kann nicht lieben, ist bereit stets zu hassen.

Doch gibt es das Licht, es ist zu erspüren.
Es gibt diese Liebe, die alles umgibt
Ergreifen musst Du sie, erfassen, berühren
Denn Größe geschieht, wenn man wahrhaftig liebt




Macht und Sex 2008

König David, der entflammte
wieder mal und er entbrannte
für die schöne Nachbarin,
nackt sitzt sie im Bade drin.
Hat sich fein dahin postiert,
wo der König nach ihr stiert.

Ach, Bathseba in dem Bade !
Für den Gatten ist es schade,
denn er muss vorn an die Front,
was ihm dann sehr schlecht bekommt,
denn er wurde fix erschossen,
David hat die Frau genossen.

Macht - macht scheinbar attraktiv!
Nein, das ist kein alter Mief !
__________________

© Klatschmohn
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