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04.05.2017, 17:37 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Fee
Ich finde es schwer als Anfänger irgendwie Orientierung zu erlangen. Das Prinzip der Metrik lernte ich sehr schnell, dauerte keine zwei Stunden. Aber über 30 Jahre Umgangssprache, aus Sachsen stammend: hinterlässt halt Defizite und was und wie "meine" Dichtung ist oder sein könnte, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich kanns nichts verteidigen oder dazu stehen, wenn es im Endeffekt Bullshit ist. Nur Wenige erbarmen sich zu helfen - eine führende Hand, die konstruktiv kritisiert ist wirklich sehr selten und schön zugleich. Danke für Deine Hilfe liebe Fee! vlg EV Geändert von Eisenvorhang (04.05.2017 um 17:43 Uhr) |
05.05.2017, 14:40 | #2 | ||
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Zitat:
Nicht doch, lieber Eisenvorhang! Von "Bullshit" hat hier wirklich keiner was gesagt - schlicht und einfach, weil es keiner ist. Mach dich also jetzt nicht kleiner als nötig. Es gibt so viele Grautöne zwischen Schwarz und Weiß; mit einem Tunnelblick, der nur "ich kann alles perfekt" und "ich kann überhaupt nichts" kennt, tust du dir selbst absolut Unrecht und nimmst dir auch viel Freude an diesem Hobby. Du schreibst jetzt grade mal seit März oder April oder so, wenn ich mich recht entsinne. Das ist angesichts dessen, was man benötigt, um als Dichter klar verständlich und ohne allzuviele Schnitzer über die Runden zu kommen, noch nicht mal "kurz", sondern kürzer als kurz. Mach dir also nicht so viel Druck; pass doch einfach deine Erwartungen an dich selbst dem an, was in Wirklichkeit leistbar ist, und du wirst sehen, dass alles andere von selbst wächst, immer besser wird und irgendwann so richtig zu blühen anfängt. Es braucht eben seine Zeit. Wir alle hier sehen, dass du ein Gespür hast für Sprachmelodie und lyrische Bilder und sagen das auch in vielen Kommentaren hier - und das ist von niemandem "lieb gemeint", sondern unsere ehrliche Meinung. Also sieh das Positive - dann relativiert das auch die Kritik. Klar versteht man das Prinzip von Metrik rasch - aber es zu beherrschen ist dann doch etwas, das viel Übung und Praxis benötigt. Auch ich mache immer wieder mal Metrikfehler, wo ich überzeugt bin, dass es so betont wird, wie ich das im Gedicht verwende. Man hat so seine kleinen blinden Flecken ab und zu. Aber die werden weniger und weniger und bei dir wird das auch so sein. Ich habe bei einem anderen Gedicht von dir in einer Diskussion zwischen Erich und dir gelesen, dass du dich schwer tust zu verstehen, warum manche Sätze für den Leser nicht aufgehen. Da schreibst du Zitat:
Und genau DA schmeißen viele, die ähnlich beginnen wie du (und oft auch noch mit viel weniger sprachlichem Gespür als du!), meist frustriert das Handtuch. Du tust das nicht und das finde ich echt beeindruckend und rechne ich dir hoch an. ABer ein bisschen musst du uns halt auch glauben und vertrauen, wenn wir dir solche Fehler aufzeigen und sagen "passt so nicht". Das ist nichts, was wir an unserem persönlichen Geschmack oder Vorlieben festmachen, sondern da geht es um die Regeln unserer deutschen Sprache. Du erwähnst die "führende Hand", die du dir wünschst. Nun, Erich, Koko, die anderen hier und ich reichen sie dir gerne. Und das würden wir sicher nicht tun, wenn wir dächten, du wärst dichterisch ein hoffnungsloser Fall, der nur Bullshit ins Forum schmeißt. So viel Zeit und Lyrikmasochismus hat hier keiner. Also kanns nicht so schlecht sein, was du fabrizierst, oder? Du musst dich dann aber auch ein bisschen führen lassen. Okay? Lieber Gruß und ich hoffe, du empfindest mich nicht als allzu schulmeisternd. fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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06.05.2017, 23:42 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallöchen Fee :]
Ich versuche einen recht devoten Weg zu gehen, weil ich in meiner Vergangenheit oft angeeckt bin. Ich versuche, der Kommunikation zu liebe, Gedanken zusammenzufassen, sie zu kategorisieren. Davon mal ab, ich bin sehr selbstkritisch und bin schon äußerst von mir selbst genervt, wenn ich nur den kleinsten Fehler mache. Was ja auch für Druck sorgt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Welt nicht nur aus 0 und 1 besteht... Oder doch? Differenzieren sorgen für unnötigen Schreibaufwand, weil man die Gedanken erörtern muss. Das bleibt mir erspart, wenn ich kategorisiere - ich muss hier ja kein Diplom schreiben, wo es um Ausdifferenzierung geht. Wenn ich wirklich was lernen will, ist es schwer mit mir - ich habe mein Tempo und bin dann wie ein Schwamm der Wasser aufsaugt. Was auch der Grund ist, warum ich schon einiges im Leben mitgenommen habe. Viele Kanten, aber auch viele Rundungen. Ich sage immer: "in 20 Jahren wird es sich lohnen, auch wenn die Konsequenzen auf mögliche Entscheidung erstmal unklug scheinen". "Das liegt daran, dass du tatsächlich manchmal - vermutlich im lyrischen Schwelgen und Überschwang der schönen Wortgebilde" Ich glaube, ich könnte es tatsächlich Schwelgen nennen, aber irgendwie auch eine Bezugslosigkeit zur Semantik, aber mit einem strengen Bezug zu Bildern und Videos, die im Kopf ihre Wege gehen. Ich kann es schwer beschreiben, wahrscheinlich eine elitäre Macke . "Du musst dich dann aber auch ein bisschen führen lassen. Okay? Lieber Gruß und ich hoffe, du empfindest mich nicht als allzu schulmeisternd." Jawohl Chefin! Keine Sorge, wer lernen will, brauch einen Schulmeister und keinen Brauereimeister. vlg EV |
07.05.2017, 11:35 | #4 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Zitat:
lol, lieber Eisenvorhang, mit Bier könnte ich ohnehin nicht dienen, da ich zu jener kleinen Minderheit gehöre, der Bier nicht schmeckt. Schon mal überlegt, deine Bilder und dein Kopfkino in Form von lyrischen Gedankensplittern zu transportieren? Also bewusst mit dem Verzicht auf strenge Formen, Reim und ganze Sätze? Dann wärst du freier, was die Möglichkeiten von Sprache angeht. Das nur so eine spontane Idee, als ich deine Antwort las. Du hast Zeit! Experimentiere mit reimfreier Kurzprosa, Haiku, Elfchen,....was auch immer du vom Bauchgefühl her als ein passendes "Transportmittel" für deine Ideen und Gedanken empfindest. Wenn du da mal eine Richtung für dich gefunden hast, kannst du ja - oder wirst du automatisch - zu komplexeren lyrischen Formen weitergehen. Der Weg ist das Ziel, sag ich immer. Lieber Gruß, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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