Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 10.05.2014, 15:40   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Das alte Haus

So einsam steht es dort am Waldesrand,
die Eingangstür von Unkraut überwuchert,
die kleine Stufe abgewetzt und schief getreten,
im grauen Putz der Abdruck einer Hand.

Es scheint, als wär die Zeit hier ausgeufert,
als hätten Geister Einlass sich erbeten
für Menschen, die sie allzu gut gekannt;
die nichts als Liebe zur Natur verband.

Der Wanderer steht stumm davor und sieht
das Elternhaus und die Vergangenheit;
den jungen Mann, der vor dem Vater kniet
und gehen muss, weil der ihm nicht verzeiht.

Denn tief, ja viel zu tief saß die Verletzung,
die er den Seinen damals zugefügt.
Was blieb ihm noch, was war noch von Bedeutung,
wenn Trauer seine Zuversicht besiegt.

Das alte Haus verfällt am Waldesrand.
Ein Eichenbaum hebt knorrig seine Äste.
Nur Troll und Geister tanzen Hand in Hand.
Der Wanderer starrt lange auf die Wand:
Ihm ist, als ob sich etwas in ihm löste.




alte Version:

So einsam steht es dort am Waldesrand,
die Eingangstür von Unkraut überwuchert,
die kleine Stufe abgewetzt und schief getreten,
an grauer Wand der Abdruck einer Hand.

Es scheint, als wär die Zeit hier ausgeufert,
als wären Geister hier und Trolle angetreten,
als hätten sie die Menschen hier gekannt,
die nichts als Liebe zur Natur verband.

Der Wandersmann kommt nun zurück und sieht
das Haus der Ahnen dort verfallen stehn.
Er denkt daran, wie er dereinst gekniet,
Vergebung zu erlangen und erflehn.

Doch viel zu tief saß die Verletzung,
die er den Seinen damals zugefügt.
Was war für ihn noch für Bedeutung,
wenn Trauer seine Zuversicht besiegt.

Das alte Haus verfällt am Waldesrand.
Ein Eichenbaum hebt knorrig seine Äste.
Nur Troll und Geister tanzen Hand in Hand.
Der Wandersmann starrt lange auf die Wand:
Es war, als ob sich in ihm etwas löste.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (18.05.2014 um 13:21 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Das Haus im Meer Sidgrani Die lieben Kleinen 21 11.09.2016 19:15
Das Haus am See wüstenvogel Ausflug in die Natur 2 25.10.2013 20:28
Zerbrochenes Haus Timo Finstere Nacht 5 27.02.2012 16:58
Ihr Haus Canberra Liebesträume 3 08.07.2011 12:43
Die Alte vor'm Haus Erich Kykal Beschreibungen 5 06.03.2009 13:23


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:34 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg