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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 26.10.2009, 11:54   #1
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard Zu guter Letzt

Der rauhe unterkühlte Ton
gewinnt erneut die Oberhand.
Schon mobben Wolken voller Hohn
das nächste ahnungslose Land.

Der Wind verbannt im Sturmgericht
die bitterböse dunkle Macht,
allmählich klarer wird die Sicht,
zu guter Letzt die Sonne lacht.
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (11.11.2009 um 11:35 Uhr)
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Alt 26.10.2009, 12:39   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe ruhelos,

wie fast immer hinterlässt du bei deinem Besuch hier auch ein neues Gedicht
Dieses hier besticht durch klare Linie, perfektem Versmaß und vor allem durch die Zeile
Zitat:
Schon mobben Wolken voller Hohn
die sich durchgängig durch den Vokal o auszeichnet.
Das finde ich sehr schön, hab das so noch nicht gelesen.
Ja, dein Text beschreibt wohl das aktuelle Wetter:
Morgens Nebel und kalt. Wind kommt auf und vertreibt den Nebel, später kommt die Sonne zu Besuch.

Schön!
Gern gelesen.

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 27.10.2009, 18:30   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe ruhelos,
das Wetter kann nicht nur Kapriolen schlagen. Man kann immer davon ausgehen, dass nach jedem Sturmgebraus und Regenwetter die liebe Sonne alles wieder versöhnt.
Das Gedicht ist kurz, lyrisch und überträgt den Wetterwechsel in herrlichen Bildern.

Ich sehe aber noch mehr - die Rubrik.
Man kann darin auch den Beziehungsalltag sehen. Dieser scheint "wetterfest" zu sein, da zu guter Letzt immer die Sonne scheint.

Schön und treffend in gelungenen Metaphern umgesetzt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.10.2009, 17:08   #4
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo ruhelos,

ich kann mich den Vorredner(inne)n nur anschließen. Du findest zudem die Balance zwischen Verschlüsselung und der Interpretationsmöglichkeit des Lesers. Das gefällt mir besonders. Es ließen sich unzählige Situationen erdenken, auf die dies Gedicht Bezug nehmen könnte und doch hinterlässt du den Leser nicht ratlos.

Gern gelesen.

Grüße
von
Quicksilver
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Alt 30.10.2009, 13:04   #5
ruhelos
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Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo chavali,

Hilfe, du hast es erkannt, wenn ich hier bin, gibt es meist auch etwas Neues von mir. Es freut mich, dass dieses Gedichtchen dir gefällt, sowohl im Versmaß als auch durch die klare Linie. Doch es ist mehr als ein Naturgedicht.

hallo dana,

ich wusste, dass du es bemerkst. Ja, es geht nicht nur um Wetterkapriolen. Deine weitere Interpretation ist stimmig und passend. Es läßt sich wie du schon sagst auch auf das Alltagsleben in einer Beziehung übertragen.

hallo Quicksilver,

Danke für dein Lob. Du hast richtig erkannt. Dieses Gedicht läßt sich auf viele Situationen übertragen. Es freut mich, dass ich anscheinend wirklich hier die Balance zwischen Verschlüsselung und Interpretationsmöglichkeiten gefunden habe und der Leser nicht völlig ratlos darsteht, wenn er über dieses Gedicht nachdenkt.
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Alt 31.10.2009, 18:52   #6
ginTon
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Liebe ruhelos,,

das Gedicht gefällt mir sehr, es ist sehr dynamisch und einprägsam..gut, mir lag die Zeile "mobben Wolken voller Hohn" nah und natürlich muss man dazu sagen, dass dies nur eine Seite von Psychoterror darstellt,, meiner Meinung gehört ja das versteckte Anspiel oder das hinter einem reden usw, auch dazu,, wie gesagt die Fascetten sind sehr vielschichtig..hier hast du den unterkühlten unfreundlichen Ton beschrieben, sowie den Hohn mit einbezogen, was natürlich auch treffend ist...insgesamt ein sehr gutes Gedicht..und mich freut natürlich das es ein sonniges Ende beschreibt..

LG gin
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Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 06.11.2009, 13:15   #7
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo basse,

vielen Dank für dein Lob. Es freut mich, dass du es als dynamisch und einprägsam betrachtest. Natürlich hast du recht, Psychoterror hat viele Seiten. In meinem Gedicht habe ich mich allerdings auf zwei Seiten beschränkt. Schön, dass dir das gute (sonnige Ende) gefällt.

Viele Grüße
ruhelos
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Alt 06.11.2009, 13:28   #8
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe ruhe los,

weil ich heut ruhelos bin, hab ich mit Deinem Zweistrophigen gewidmet.




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Der rauhe unterkühlte Ton
gewinnt erneut die Oberhand.
Schon mobben Wolken voller Hohn (genau d a s gefällt mir nicht. Ein Land kann sich nicht "mobben" lassen, da es nicht weicht. Und "mobben" erinnert mich einfach zu sehr an ein feindseliges Verhalten, was ich Wolken - die schnell vorüberziehen - nicht zusprechen kann. Auch als Bild sagt es mir nicht zu.)
das sorgsam ausgewählte Land. (wieso wählen Wolken ein Land sorgsam aus? Auch als Metapher auf menschliche Schicksale kommt es mir nicht wirklich gelungen vor)Der Wind verbannt im Sturmgericht
die bitterböse dunkle Macht,
allmählich klarer wird die Sicht,
zu guter Letzt die Sonne lacht. (Zu guter Letzt: Die Sonne lacht!) ???
__________________


Auch als politische Metapher scheint es mir nicht gut herzuhalten. Weil nichts klar benannt wird. Da ist zu unklar.
Aber schön gemacht ist es allemal, vor allem die wohlgesetzte Rechtschreibung kommt mir sehr entgegen!

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 10.11.2009, 11:19   #9
ruhelos
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Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo cyparis,

vielen Dank für deinen aufrichtigen Kommentar, für Lob und Kritik. Natürlich hast du recht die Wolen suchen sich nicht wirklich ein Land aus, über das sie ihre Wolkendecken ausbreiten und sich ihrer schweren Last entledigen. Ich könnte jene Stelle ändern in

auf das nächste ahnungslose Land.

Natürlich mobben Wolken nicht, doch wenn ich nach draußen sehe, bin ich mir da schon nicht mehr so sicher. Seit Tagen ist der Himmel grau und wolkenverhangen. So hinterläßt er seine Spuren, die Menschen werden melanchonisch. Auch verstehe ich nicht, warum du meinst, dass in diesem Falle das Land weichen müsste. Übertragen auf den Menschen ist es ja auch nicht so, dass er dieser Situation unbedingt ausweichen kann. Oft muss er diese Situation lange ertragen. Diel letzte Zeile: Zu guter letzt die Sonne lacht, soll einfach nur anzeigen, dass zuletzt das Gute siegt.

Es freut mich, dass dir zumindest die Rechtschreibung gefällt und einen Dämpfer kann ich schon vertragen.

Viele Grüße
ruhelos
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Geändert von ruhelos (11.11.2009 um 11:38 Uhr)
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