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Alt 23.05.2012, 19:42   #1
a.c.larin
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STILLER TEICH (Albert Bierstadt, spätes 19. Jhdt)

Wie wird mir Freude an der Lust zu schauen,
wo Wiesen sind vor einem stillen Wald.
Ich halte inne, stehe stumm, und bald
steigt Friede aus den Matten, ein Erbauen

aus meinem Glück bis in der Bäume Kronen,
der Blätter tausend Grüne, außen lichter
und immer dunkler dort, wo innen dichter
sie wispernd ihren Schattenraum bewohnen,

wo sie, gestreichelt von der leichten Brise
nach Sommer weisen und nach reifer Fülle,
und meine Seele wächst aus ihrer Hülle

hinaus ans Wesentliche solcher Orte,
und schwebt enthoben aller Zeit und Worte
wie träumend weiter über Wald und Wiese.



lieber erich,
na bitte - hier hast du ja selber die letzte zeile so fortgeführt, wie ich es auch vorschlug: "wie träumend weiter ......"

jetzt ist es perfekt!
gerne gelesen!

lg, larin
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Geändert von a.c.larin (24.05.2012 um 18:56 Uhr)
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Alt 24.05.2012, 00:11   #2
Erich Kykal
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Hi, larin!

Mit dem Titel hast du dich vertan - das ist einer von weiter oben! dieses Sonett hier trägt nur den Titel: "Stiller Teich", entsprechend dem Bild von Albert Bierstadt.
Der "Teich in Medfield" aber ist ein anderes Sonett zu einem Bild von Dennis Miller Bunker.

Vielen Dank für dein Lob!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 24.05.2012, 18:57   #3
a.c.larin
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tatsächlich - ich hab mich vertan.

kein wunder, bei dem vielen gewässer in deiner sammlung....
FISCHERBOOTE AM STRAND
BACH IM SONNENLICHT
DIE WASSER DES MOGUDA
TEICH IN MEDFIELD
MONDNACHT AM WALDSEE
STILLER TEICH

Und hier plätschert auch noch was:

DER ALTE MANN UND DIE JUNGEN BÄUME

Hausaufgabe gut gemacht?



habs ausgebessert!
lg, larin
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Alt 29.05.2012, 13:40   #4
Erich Kykal
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Nicht böse sein, larin:

Unter den NEUEN Sonetten sind schon wieder 2 mit Gewässer! (Kicher!)

LG, eKy
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Alt 29.05.2012, 18:11   #5
a.c.larin
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hallo erich ,
sag mir jetzt nur eines: wie soll ich mich da noch auskennen, bei so viel gewässer?

aber das gedicht von der zerstückelten wasserleiche () ist wirklich sehr schön! (SEIN ARM BEI GIVERNY?)
da gefällt mir auch das bild ganz vorzüglich.


liebe grüße, larin
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Alt 29.05.2012, 18:54   #6
a.c.larin
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so , nun mal im ernst. dies hier hab ich mir herausgesucht:

DIE ERFÜLLUNG (Gustav Klimt, 1905-10) ---> zum Bild

Halt inne, Zeit, nur eine kleine Weile.
Am stillen Ufer solcher Seligkeit
hat man mit deinem Hingehn keine Eile,
und alles Abschiednehmen ist so weit.

Halt inne, Welt, schenk deine Augenblicke
dem Ineinandersinken ihres Seins,
denn ach, wie selten sind die wahren Glücke,
und wirklich dauerhaft ist endlich keins.

Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben,
als wären Zeit und Welt allein für sie,
und aller Tag und weiter alles Leben

umrahmte bloß ihr wesentliches Tun:
Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie,
nur was die Liebe wollte, sind sie nun.



die beiden quartette sind ein in sich stimmiges ganzes, da passt kein fingerbreit information oder gefühl mehr hinein , (gewissermaßen 100 prozent bild),
auch das erste terzett stellt mich noch zufrieden,
bei terzett 2 knickt für mich irgendwie die stimmung leicht ein. liegt das an dem "U" bei "tun"( auch das doppelte "wollte" könnte noch etwas besserem weichen).

überhaupt fände ich es netter, würde sich der "- eben" reim auch in terzett 2 fortsetzen,
so vielleicht?

Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben,
als wären Zeit und Welt allein für sie,
und aller Tag und weiter alles Leben

umrahmte bloß ihr wesentliches Streben:
Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie,
doch ihrer Liebe sind sie inniglich ergeben.


oder so ähnlich......
merkst du, worauf ich hinauswill? kein wechsel der klangfarbe mehr durch neue reime in terzett 2! ( sonst reißt die "ganze hingabe" ab - und das wäre dann wie fernsehen beim sex....)

gerne gelesen (und diesmal auch vernünftig besprochen.
lg , larin
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Geändert von a.c.larin (29.05.2012 um 18:56 Uhr)
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Alt 02.06.2012, 19:28   #7
Erich Kykal
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Hi, larin!

Danke für deine Gedanken.


@ alle: ES GIBT NEUES!!!

Viel Spaß damit, falls Interesse besteht.

LG, eKy
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Alt 06.06.2012, 20:48   #8
Erich Kykal
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Und wieder hat mich die Muse geknutscht!

LG, eKy
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Alt 07.06.2012, 07:37   #9
a.c.larin
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dann wolln wir doch gleich mal sehen, was du in der knuse gemutscht hast...


Sunrise (by George Inness)

Und wieder wächst dir Sonne in den Morgen,
erneut wird dir so unerbittlich Tag,
doch was auch immer darin leben mag,
hat keinen Hang nach deinen alten Sorgen.

Entrückt gehst du die wohlbekannte Runde,
und gehst sie ach so lange schon allein,
und länger noch wirst du alleine sein,
gebeugt verblutend an der alten Wunde.

Die Himmel brennen und die Wolken steigen
weit über deinem Welken in die Welt,
die lichterloh, was sie ins Leben hält,

umarmt zu eines neuen Tages Reigen,
und nur dein Schattensein ist abgewendet
von alledem, bis es im Schatten endet.


hm - erst mal muss ich da was zum bild sagen:
erst mal stelle ich mir zum titel "sonnenaufgang" irgendetwas farbfrischeres vor (in gelb -orange -rot ). das gelbgrün auf dem bild hat eher was düsteres, fahles an sich. könnte auch eine nebel-hochmoor-stimmung sein.
insoferne wird die atmosphäre von deinem gedicht auch gut eingefangen: der einsame spaziergänger, der im "schatten endet".
das ist wirklich alles sehr düster und schattig hier. nichts leuchtet da für mich.
(vieleicht mag ich einfach die farbe gelbgrün nicht? )
brennende himmel kann ich jedenfalls keine erkennen - eher ein diffuses zwielicht, das sich nicht lösen will....
da scheints mir auch wie ein widerspruch zu sein, dass der so "unerbittlich" heranbrechende tag keinen hang nach "alter sorge" hätte!
ganz im gegenteil: sieht eher aus wie "same procedure than any year".

in diesem fall gefällt mir das gedicht weit besser als das bild!
und ich hätte das bild eher "Sonnen - nicht -Aufgang" getitelt.....

(oder sollten hier wiederum nur die ursprünglichen farben verblasst sein - und wenn man kräftig an dem bild rubbelt.....)

ich glaube, ich muss das gedicht noch mal alleine lesen, ohne das bild zu betrachten. mir kommt nämlich grad so die idee, dass mir das bild hier den zugang zum gedicht versperrt .......

bis später!
lg, larin
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Alt 07.06.2012, 15:21   #10
Erich Kykal
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Hi, larin!

Ich mag dieses Gelbgrün, obwohl es eine zumindest gewöhnungsbedürftige Farbgebung für einen Morgen ist. Aber du hast recht: Es unterstreicht die sinistre Stimmung der gebeugten Gestalt. Beim "Brennen" dachte ich eher an die bloße Helligkeit, aber Flammen können sehr wohl auch grünlich lodern - da sah ich keinen Bruch (Der große Krakatoa-Ausbruch lag zu dieser Zeit nur wenige Jahre zurück. Man weiß, dass dies Auswirkungen auf die Farben des Himmels hatte - man sprach noch Jahre später von deren Intensität nach der Explosion der Insel, verursacht durch Partikel und Chemikalien in der Atmosphäre).
Natürlich wissen wir nichts von der wahren Intention des Künstlers oder was er der Gestalt tatsächlich in die Pose legen wollte, aber ich dachte darüber auch gar nicht nach, reagierte nur spontan auf das, was ich sah und folgte gedanklich der Wirkung.

LG, eKy
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