Traumranken

[Behutsalem]

Im Wildwuchs meiner Traurigkeit
sehe ich uns eng umschlungen
und rankend wie des Efeus Kleid
zärtlich, tief, im Traum versunken,

umwinden wir die Einsamkeit.
Kletten durstig aneinander,
entsaften uns im Trieb, die Zeit,
wagemutig zu durchwandern,

erstreben wir, was offenbart.
Liebe hautnah zu erleben -
verwachsen wie die Sprossen zart;
unermüdlich sie zu pflegen.


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Im Wildwuchs meiner Traurigkeit
sehe ich uns fest umschlungen
und rankend, wie des Efeus Kleid,
zärtlich, tief, im Traum versunken,

erreichen wir den höchsten Punkt,
treiben aus zu neuen Taten.
Gefestigt durch der Liebe Gunst,
Seelen wir durch unsren Garten,

der Streichelfarben uns beschert.
Urvertrauen nimmt die Schmerzen.
Die Zeit bringt uns den Mut zurück,
blüht in unser beider Herzen,

umwindet sorgsam unser Glück.

[Chavali]

Hallo liebe Line,

Im Wildwuchs meiner Traurigkeit
sehe ich uns fest umschlungen
und rankend, wie des Efeus Kleid,
zärtlich, tief, im Traum versunken,

eine wunderbare erste Strophe, die mehr versprach.
S 2 ist dann nicht mehr ganz so poetisch und S3 fällt doch ziemlich ab.

erreichen wir den höchsten Punkt,
treiben aus zu neuen Taten.
Gefestigt durch der Liebe Kunst,
Seelen wir durch unsren Garten,

die ersten beiden Zeilen sind mir zu nüchtern im Vergleich zu S1.
Zeilen 3+4 sind für mich nicht ganz logisch: wie kann Liebe Kunst festigen und was festigt sie?
Ich kann mir denken, was du meinst, es ist aber ein wenig verworren ausgedrückt. Auch die letzte Zeile

Seelen wir durch unsren Garten

klingt, als ob hier ein Schreibfehler vorläge.
Wolltest du vielleicht schweben schreiben oder ähnlich?

der Schmeichelfarben uns beschert.
Urvertrauen nimmt die Schmerzen.
Die Zeit bringt uns das Glück zurück,
blüht in unser beider Herzen,

Hier gefällt mir Schmeichelfaben nicht - das kann aber durchaus ein anderer anders sehen
Und der Herz - Schmerz - Reim: musste der sein?

Die allerletzte Zeile

und erkennt im Wachsen seinen Wert.

fügt sich nicht in die Wortmelodie, man kommt ins Trudeln beim Lesen, als wollte man schnell fertig werden.
Das kommt durch den Rhythmus xxXxXxXxX.
Ich mag die Idee und den Inhalt, die Umsetzung gefällt mir bis auf S1 gar nicht.

Ich hoffe, du bist mir nicht gram.
Es gibt ja hier noch einen Text von dir, den schaue ich mir gleich mal an, vielleicht sagt er mir ja mehr zu.


Lieben Gruß,
katzi

[Behutsalem]

Nein, um Gottes Willen, wieso sollte ich dir gram sein.
Die Kunst hat viele Seiten und jeder betrachtet und nimmt die Zeilen
anders auf .. Meiner Freundin haben sie zum Beispiel gefallen sicherlich weil
sie den Hintergrund dazu kennt..

Das seelen hab ich schon bewußt geschrieben.. ich wollte damit im Grunde die
Verbundheit stärker zum Ausdruck bringen.. ist mir wohl nicht so geglückt..

Das die zweite von der erste Strophe abschwächt hat auch seinen Grund..
Das LyI ersehnt sich das alles ja nur.. und ich wollte nicht übertreiben und mit überreizten Bildern das Ganze überbeschmücken sondern nur die für das LyI wichtigsten Punkte ansprechen..

Das und in der letzten Zeile hab ich dann noch hinzugefügt.. hätt ich sein lassen können ich weiß.. Herz, Schmerz.. musste in dem Fall auch sein.. irgendwann muss man es auch sagen können und wo wenn nicht in einem Gedicht..

Ich mache mir aber durchaus Gedanken zu deiner Kritik.
Mal sehen ob ich die letzten beiden Strophen noch besser ins Licht rücken kann..

Danke für deine Kritik,
lg. Line

[Dana]

Liebe Behutsalem,
in deinen "Traumranken" gefällt mir ganz besonders das Urvertrauen zum Partner und zu sich selbst. Man spürt als Leser die Kraft der Liebe, die ganz da ist. Unbeirrbar im Tun und Lassen. Schmerzen, Probleme werden wahrgenommen, geheilt aber sie bedrohen nicht.
Fast hätte ich hier und da Katzi zugestimmt, wenn nicht dein Antwortkommentar gewesen wäre. Das lyr.Ich träumt, läßt Realitäten zu und verdichtet sie zu einer großen Stärke - traumhaft und nüchtern - anders als die andern.
Du hast Träume und Werte vereint und das sticht besonders heraus.
Ich bin sicher, das "rankt" sich schon ein.
Gefällt mir sehr.
Liebe Grüße
Dana

[a.c.larin]

liebe behutsalem,
es rankt sich schön in deinem gedicht!
die wortschöpfung "seelen" finde ich interessant - kann mir viel darunter vorstellen, da wachsen sogar neue gedankenranken...
viellicht fällt dir ja zum reimpaar punkt -kunst noch eine andere lösung ein?
mein vorschlag: .....erreichen wir die höchste kunst..
....gefestigt durch der liebe gunst...
schmeichelfarben könnten auch streichelfarben werden

mir gefiele auch blüht auf in unser beider herzen besser

ansonsten gerne gelesen!

[Behutsalem]

Hallo Dana,

ich bedanke mich für deinen Kommentar und freue mich dass du die Tiefe meiner
Gedanken dann doch erkannt hast.
a.c.larin hat mir wunderschöne Änderungsvorschläge unterbreitet, die ich sehr gerne
angenommen habe.

Danke fürs lesen,
behutsame Grüße, Behutsalem

@a.c.larin

DANKE!!!
Das sind wunderbare Änderungsvorschläge die gerne annehme.
Hab Dank und natürlich auch danke fürs lesen und damit beschäftigen.

Ich glaube jetzt ist es runder????

Behutsame Grüße, Behutsalem

[Total Blackout]

Sei gegrüßt Line ,

schön, dass du hier bist!

ich mag das Gedicht. Entgegen deiner sonstigen Werke, schleicht sich zwar nicht gleich dieses typische Wärmegefühl ein, aber umso mehr Gedankendichte, was ich sehr sehr mag! Die Verse lesen sich in den Strophen flüssig und so kommen die Reime bestens zur Geltung.

Was ich allerdings ein wenig "schwer" zu lesen finde, sind die Strophensprünge, die du eingebaut hast. Aber das ist keine Sache, die ich kritikwürdig finde- für mich war es einfach schlicht ungewohnt, so etwas wieder zu lesen, da Strophensprünge extrem selten verwendet werden.

Gern gelesen und kommentiert- schönes Wochenende noch!

LG René

[Behutsalem]

Hallo René,

danke für deine Kritik und fürs Willkommen heißen.
Freue mich sehr dass dir meine Zeilen gefallen;
Natürlich hoffe, dass dir meine Änderung die ich vollzogen habe
auch zusagt und dass die Änderungen bessere Strophensprünge beinhalten.

Sei herzlichst gegrüßt,
Line