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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 17.09.2016, 17:14   #1
Stachel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Entfaltet --> Erich (#90 und ein wenig #88)

Herr Kykal ist zu faul, es sich zu falten.
Mein Werk ist gültig, klar, korrekt im Reim.
Natürlich ist es frei von Honigseim.
Man braucht nur etwas Grips, es zu gestalten.

Es waren fünf der Hebungen zu halten,
Kadenzen durften hierbei männlich sein.
Der Umbruch war nicht vorgegeben, kein
Gesetz entzog ihn seines Dichters Walten.

Sonette waren nach der alten Sitte
und nach der Tradition jedoch zu bauen.
Du musst nicht mehr auf meine Werklein hauen,

ich gebe nach und nehme von dir gerne
das "s" zu meinem "chickes", dann entferne
ich "Fluss", folg deiner ungesagten Bitte:

Zitat:
Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett)

Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck.

Zitat:
Umgebrochene Version:

Ich lese eure Werke auf dem Topf,
bedrucke eigens dafür Rollen dau-
nenweichen Klopapiers und manchmal stau-
ne ich, verwundert schüttle ich den Kopf,

wie gut die drögen Strophen meinen Hin-
tern putzen. Ganz besonders, wenn die Di-
arrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie
hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei
viel besser, als es Cola, Salzgebäck
und Schokolade könnten, meinen auf-

geregten Darm. Das Colon spült sich frei
und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf
der Suppe, regenerativem Zweck.
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Alt 17.09.2016, 17:30   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.955
Standard --> an die beiden Tapferen aber Erfolglosen



Mein Herz wird schwer, ich sehe die Bananen-
gedichte dieser Reimer und bin stumm
vor Schreck, Bananen, weiß ich, sind zwar krumm,
solch Krümmung aber konnte ich nicht ahnen.

Auf Halbmast sinken alle Lyrikfahnen,
ich frage jetzt einmal das Publikum:
Bin ich es oder sind die beiden dumm?
Sonette solcher Art sind doch Schikanen.

Die Verse mit dem Fidelstrich gezogen
vereinen sich im Tanz zur Sarabande,
Bananen sind bei mir nicht krumm gebogen.

Als Dichter bin nur ich dazu imstande,
ihr habt die Lyrik um das Wort betrogen
und eure Zeilen sind nur eine Schande.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 17.09.2016, 18:00   #3
Stachel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
Standard Für den hochgeschätzten Falderwald

Du gabst uns eine fulminante Bühne,
ein Kolosseum für die wilden Verse
und mancher Tritt mit hart geführter Ferse
traf fester, als es mancher in die kühne

Gedankenwelt, die er zur Kontroverse
mit beitrug, integrierte. Diese Bühne:
Wir konnten, jenseits aller Schuld und Sühne,
auf ihr der anderen Archillesferse

ertasten, sie gar kunstvoll dann zertrümmern.
Wir durften uns mal nur ums Ego kümmern,
den Kombattanten grob und unverhohlen

den Hintern mit dem Fehlerschwert versohlen.
Für mich war dieser Rollentausch gelungen
und ich hab böse Lieder gern gesungen.


Du warst im eignen Hause mittenmang
arenaseitig jederzeit dabei.
Auch du hast deine Verse frank und frei
geschmettert, oft mit starkem, frechem Klang.

Nach diesem Battle werden Texte sang-
und klanglos untergehen, denn vorbei
ist unser Messen, unsre Steiterei
und nur im Kontext zeigt sich Sinn im Drang.

Sonette deiner Feder mag ich leiden
und danke dir aus Herzen für die Nahrung
zum Lyrikhunger, auch für die Erfahrung,

die ich in diesem Battle sammeln konnte.
Wenn ich mich in dem Flutlicht trefflich sonnte,
war ich doch nur die kleine Kuh beim Weiden.
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Alt 17.09.2016, 18:13   #4
Stachel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
Standard Für den hochgeschätzten Erich Kykal

Für dich muss ein Sonett gereift erklingen
und du bist Meister ihres hehren Klangs.
Mein Hirn vibriert vielmehr aufgrund des Drangs,
das Alte neu mit Technik zu durchdringen.

Wir beide sind zu keiner Zeit uns einig,
wofür ein Dichter seinen Stern verdient.
Kein Bruch wird für den "Sonderling" geschient,
des andern "Reibung" klingt dem einen steinig.

Doch dieses ist mir wichtig, du sollst wissen:
Es war mir eine Freude, dich zu dissen,
jedoch, weil ich so gern auf Kleine trete

natürlich nicht, denn wärst du nur ein Wicht,
ich schriebe dir kein einziges Gedicht.
Mein Lohn? Erfahrung! Nicht Verehrung, Knete.


In meinen Augen bist du großer Dichter
im Kanon unsrer Zeit der Netzkultur.
Durch Lyrikforen ziehst du deine Spur
triffst leider nicht nur freundliche Gesichter.

Zum Glück lässt es dich kalt, dass als umstritten
du giltst an manchem Ort der Forenwelt.
Für mich bist du auf deine Art ein Held!
Du teilst dein Wissen, lässt nicht lang dich bitten.

Ich trotze machmal deinem "Schwurbelstil",
soviel muss ich an Ehrlichkeit erweisen,
doch das ist niemals deine Schuld! Die leisen

gedrechselten Begriffe sind kein Ziel,
dass ich verfolge, dennoch: Dich zu "kennen"
(soweit das geht), mag ich gern "glücklich" nennen.

Geändert von Stachel (17.09.2016 um 20:10 Uhr) Grund: mit Dank an eKy für das große "K" in V11
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Alt 17.09.2016, 19:41   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Fazit

Was bleibt zuletzt den Streitern noch zu sagen?
"Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut ..."?
So manches ward genossen, ward bereut,
doch wollten wir und mussten es auch wagen.

Wir haben gut mit Phrasen hier gerungen,
doch wollen wir den Punkt nicht überschreiten,
an dem zu wahrer Feindschaft wird das Streiten -
ich denke doch, dies ist uns wohl gelungen.

Im Kolosseum mag ein neuer Faden
alsbald die hehre Fackel weitertragen,
in deren Licht sich hier die Dichter schlagen.

Ein neuer Faden wirbelnder Gedichte,
er schreibe bald in Worten die Geschichte
der Menschen weiter, die in Reimen baden.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2016, 19:53   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
Standard --> an alle



Die Hundert sind erreicht und auch das Ende
des Wettkampfs der Sonette ist in Sicht,
der Vorhang fällt und in gedämpftem Licht
erscheint das leergefegte Kampfgelände.

Was für ein Tag und was für eine Wende!
Die Kämpfer üben jetzt Sonettverzicht,
mein Blick wird traurig und ich fass es nicht,
ich stehe da und leer sind meine Hände.

Ich schuf das Bühnenspiel für dieses Drama,
und eure Verse dankten es mir sausend,
die Lyrik zeigte volles Panorama.

Sie waren nicht nur sausend, nein, auch brausend,
ich danke euch für dieses Diorama,
doch im Geheimen hoffte ich auf Tausend.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 30.09.2016, 15:42   #7
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 470
Standard

Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet,
wird von mir erstmal ordentlich geerdet...
nun denn - so ist es gut, so ist es recht.

Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflächt
die ahnungslose Masse gleichgeherdet -
von Machenschaften angetrieben werdet
ihr lyrisch mindestens genauso schlecht.

Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang,
doch leidet geistig er an dünnem Umfang,
das keines seiner Worte uns umfässt.

Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig
deim überlesen seiner Klostein-lyrik...
O das die Finger von der Kunst er lässt!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 15.09.2016, 16:59   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Nr.5 a) an F.Wald

Wenn ich mich in den Palmenhain vertschüsse,
wer haut dir dann in diesem Reimbüro
mit deutlich überlegenem Niveau
noch fröhlich-lyrisch einen auf die Nüsse!?

Sei lieber stolz darauf, dass ich dich disse!
Die meisten reichen nicht mal ansatzweise
an das Gezwitscher meiner Dichtermeise -
Dass ich dich wahrnahm, zeigt: du zeigst gewisse

Talente mit noch rohen Potentialen,
die dich vielleicht - bei eifrigem Durchdringen -
zu einem Dichter machen, der mir gleicht.

Noch gleichen deine Phrasen eher Walen,
behäbig planschend, wo Delphine springen
durch meine Zeilen, leicht und unerreicht!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2016, 17:10   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard ---> Stachel(schweinchen?)

Nana, das wirkt doch arg herbeigezwungen,
was du zum Ende hin da konstruierst!
Dass du für sowas dich nicht mal genierst,
beweist: du hast die Sprache nie durchdrungen!

Du sprichst verquast in kantig-derben Zungen,
bemerkst nicht mal, was du an Stil verlierst!
Die Musenbrust, an der du vegetierst -
vor Jahren schon vertrocknet und zersprungen!

Vergeblich deine eifernden Tiraden -
dein Humpeln kann mich niemals überholen!
Beträchtlich aber ist für dich der Schaden,

den du dem eignen Dichterleumund fügtest!
Du warst Poet, dem Himmel anbefohlen -
solang du höflich nur dir selbst genügtest.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.01.2018 um 20:57 Uhr)
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