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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.02.2016, 14:40   #1
Agneta
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Wolo, dein Bemühen in allen Ehren, aber durch Französisch wird es auch nicht besser.
Der franz. Text ist sowohl wie der Rilketext in abab gereimt.

Die meisten romanischen Sonette werden in abba geschrieben. Auch ich habe viele so geschrieben. Ich hatte, muss ich ehrlich gestehen, Erichs Aussage auf meines bezogen. Und nicht allgemein.
Insofern hast du sogar recht, Wolo. Dieses ist in Abab, obwohl es ein Romanisches ist. Das ist nicht besonders gut. Da wiederum hat Eri h recht.

Dennoch:
Im Übrigen hatte ich dich bereits schon einmal davon in Kenntnis gesetzt, dass ich von deiner Seite keine Schützenhilfe gegen Erichs Kritik benötige. Ich schätze Erichs Engagement, sich hilfreich und tippgebend einzuschalten, auch wenn ich nicht immer derselben Meinung bin.

Bemerkenswerterweise ist Erich aber ein Mensch,der dem Autor frei stellt,
was er davon annehmen möchte. Segensreicherweise schreibt er dann keine beleidigten Nachkartgedichte, sondern antwortet ganz sachlich und unaufgeregt erneut in einem Kommi.

Es ist schön, Wolo, wenn du meine Werke lesen und kommentieren möchtest, aber bitte nicht als Provokations-und Kriegsschauplatz gegen Erich. Da bin ich nicht dabei..

Allerliebste Grüße von Agneta

Lieber Erich, unsere Kommis haben sich überschnitten. Ich hatte deine Korrekturen nicht als Vorwurf angesehen. Habe deinen Antwortkommi erst gelesen , nachdem ich Wolos las und füge dies nun an dich nun noch an.Hast ja recht. ich habe schon bessere Sonette geschrieben.

Ich werde nun den Begriff Sonett rausnehmen,da ich eigentlich auch eher konservativ bin in meiner "Sonett-Einstellung" dann ist es nur noch ein Gedicht.
LG von Agneta

Geändert von Agneta (17.02.2016 um 15:03 Uhr) Grund: mm
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Alt 17.02.2016, 17:32   #2
Chavali
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Liebe Agneta,

der Inhalt und die Aussage deines Gedichtes (Sonetts) gefällt mir sehr gut.
Ich habe auch die Antworten gelesen und die ganze Streiterei, welches Reimschema nun für ein Sonett taugt,
ist mir zu anstrengend

Ich lasse mich tragen von dem, was deine Worte in mir auslösen und kann gut die Erinnerungen,
die alte Bilder, in eine Galerie gefügt, nachvollziehen.
Dabei ist es mir völlig schnuppe, ob hier ein abba oder ein abab gereimt ist
Zitat:
Ich werde nun den Begriff Sonett rausnehmen,da ich eigentlich auch eher konservativ bin in meiner "Sonett-Einstellung"
dann ist es nur noch ein Gedicht.
Warum nur, liebe Agneta?
Das ist für mich eine Abwertung, die ein schön klingendes und aussagekräftiges Gedicht nicht verdient hat.

Mit lieben Grüßen,
Chavali
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Alt 17.02.2016, 17:34   #3
Erich Kykal
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Hi, Agneta!

Sorgfältig lesen! Ich habe dem Text das Sonetthafte nie abgesprochen - für mich IST es auch mit ABAB ein Sonett.

Das Problem ist bloß: Je mehr der Regeln man außer Kraft setzt - aus welchen Gründen auch immer - desto mehr verliert sich der Sonettcharakter.

In deinem Fall allerdings ist das noch lange nicht der Fall! Darauf wollte ich nie hinaus!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (21.02.2016 um 12:30 Uhr)
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Alt 17.02.2016, 19:18   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Agneta,

sehr gern gelesen und mir wurde warm ums Herz. Über meinem Bildschirm hängt ein Foto (fast aktuell) meiner beiden Kinder mit ihren jeweiligen Gefährten. Habe Dein Sonett mehrfach gelesen und bekam Bilder von Bildern, die in Alben oder im PC stecken. Sogar jetzt beim Kommentieren schaue ich lächelnd zum besagten Bild auf.

Sehr schön vom Inhalt. Wir halten an den Wänden fest, was uns selbst berührt, ja glücklich macht und für Augenblicke die Vergänglichkeit bezwingt.

Sprachlich sehr gut und in schöner lyrischer Melodie.

Liebe Grüße
Dana

P.S. Natürlich las ich auch alle Kommentare. Fachsimpeleien, Vorschläge sind nach Bedarf immer wichtig und man erspürt mit der Zeit wie jene Anliegen gemeint sind.
Auch ich kann bei eKy wunderbar damit umgehen und fordere seine Kritik schon vorab gedanklich an.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 18.02.2016, 18:59   #5
Agneta
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Liebe Chavi,
ich danke dir, dass du mein Gedicht, so kommt es mir vor, vor mir selbst in Schutz nehmen möchtest.
Ehrlich gesagt ist es so:
ich fand das Sonett als solches noch nicht so rund, wie ich es mir wünschte. Auch den Reim mit wiederkamen, das ist etwas erzwungen.
Es war ein Wettbewerbsbeitrag, wo ich mir nicht so viel Mühe wie sonst gemacht habe.
Erich hat durchaus recht. Insofern traf er da genau auf mein eigenes Empfinden. Irgendwie weiß ich selber so vom Bauch her meistens: Mensch , das Werk ist richtig rund und top oder hm, das ist noch nicht so richtig rund...
Ich werde es mir noch einmal vornehmen, da ja auch die tiefere Aussage nicht so klar hervorging, wie ich es mir gewünscht hätte.
Ich denke, es ist flüchtig gschrieben.

Es ist schon richtig, was Erich sagt: Je mehr Abwandlungen eines klassischen Genres, die ja im Grunde nur Vereinfachungen sind, zulässt, desto mehr geht das Ursprüngliche verloren. Diese Ansicht vertrete ich auch und darum werde ich es mir noch einmal vornehmen. Komplett!

Ein bisschen weglegen erst mal. Ich stelle eigentlich gewisse Ansprüche an meine eigenen Werke. Nur für mich, verstehst du? und Erich hat da genau reingepiekst.

Lieber Erich,
danke, dass du dich nochmals gemeldet hast. Der Kommentar für Chavi ist eigentlich auch für dich.
Danke euch beiden von Agneta

Ja, liebe Dana, fachsimpeln macht Spaß, oftmals gibt es Anstöße und Hinweise.Es freut mich, dass dir das Werk so viel geben konnte, das Thema , auch das Unterschwellige , ist ja auch gut. Lieben Dank für deine empathischen Zeilen von Agneta
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Alt 19.02.2016, 18:21   #6
Chavali
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Liebe Angeta,

wie ich sehe, hast du dein Sonett überarbeitet.
So richtig anders ist es aber nicht geworden

Strophe 1 z.B. fand ich in ihrer Ursprungsform besser, poetischer irgendwie.

Das letzte Terzett gefällt mir in der überarbeiteten Form allerdings besser.


Das mal so kurz dazu


Bis später!
LG Chavali

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Alt 19.02.2016, 18:48   #7
Agneta
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ja, "so richtig anders " sollte es auch nicht werden, weil die Thesen ja auch bleiben müssen von wegen These, Antithese, Synthese im Sonett.
Die Verse sind nun in abba gereimt, das Ende ist etwas klarer, hoffe ich.
Die Schnuppen besser deutbar durch den direkten Bezug mit Weg.
Ich hatte Glück, ich hatte heute Sonett-Stimmung, habe noch eines geschrieben. Sonst hätte ich warten müssen, bis mir die Sonett-Stimmung wieder kommt.

Ich freue mich, dass du noch mal nachgespürt hast, liebe Chavi.
morgen haben wir Babytag, da komme ich zu nix...Töchterchen muss zur Uni, ihren großen Vortrag im März im Hyatt in DUS mit ihren Kolleginnen vorbereiten.
Darum dachte ich, was ich fertig habe, habe ich fertig...

Mal sehen, was Erich nun sagt.

Im Übrigen bin ich gedanklich so in dein letztes Werk Seltsam fremd eingestiegen, dass es mich inspirierte zu einem eigenen Stück.
Ich stelle es Sonntag ein.Muss es noch tippen.
LG und danke von Agneta

Geändert von Agneta (19.02.2016 um 18:51 Uhr)
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Alt 19.02.2016, 18:51   #8
wolo von thurland
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Ach, Agneta, ich wollte in erster Linie Erich gegen deine Umarmung helfen!
Gleichzeitig ihm helfen, seine Sicht deines Sonetts etwas weniger schwarz-weiss und rigide darzulegen; denn wenn Rilke mal vom starren Schema abweichen darf, dann darf das auch Agneta, nicht wahr? Nun hat der Erich einige interessante Dinge angefügt, um zu zeigen, in welchem von ihm gesetzten Rahmen sich seine Aussagen über Sonette bewegen. Danach sind sowohl Rilke wie auch Agneta ein wenig freier in der Gestaltung, nicht wahr? (Denn Rilke hat mehr geleistet für die geliebte Lyrik als z.B. ein Herr von Platen, da sind wir uns doch einig?)
Tut mir Leid, dass du mich so sehr missverstanden hast.
Deine Änderung in der Strophe 1 finde ich übrigens durchaus nützlich und interessant (falls ich das quasi als Antwort auf chavali sagen darf.)

Erich,
danke für den spannenden Einblick in deine Sonett-Rahmenbedingungen. Dass es uns nur um deutsche Lyrik-Tradition gehen darf, möchte ich verneinen. Diese Tradition hat doch Wurzeln von Italien bis England und darüber hinaus bis nach Amerika und Asien, oder nicht?

Schönen Abend
wolo
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Alt 19.02.2016, 20:39   #9
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es ist keine Frage des Dürfens, Wolo, es kommt auf die Ansprüche an, die man sich selber setzt. Es gibt heute, wie auch Erich, denke ich schon schrieb, sogar Leute, die Sonette 4 hebig schreiben. Es sind eben die Vereinfachungen, auch hier wiederhole ich mich, die letztlich dazu führen, dass ein Genre immer mehr verfremdet wird.
Über das Genre hinauszugehen, wie ich es tat bei meinen Ghaselen mit Klammer, sich selbst, im Schema bleibend, was Neues auszudenken und das Genre möglicherweise damit zu bereichern, das ist für mich dichterische Freiheit.

Ich vergleiche es immer gerne mit einem Bäckerkuchen und dem einer guten Hausfrau. Wer weiß denn heute noch, wie ein richtiger Streuselkuchen zu schmecken hat? Alle essen doch die Bäckerpappe... Schade, wenn sowas verkommt und so ist es auch mit den Sonetten.

Man könnte fast meinen, dein Kommi wäre nett, wenn nicht der erste Satz wäre...("Ach, Agneta, ich wollte in erster Linie Erich gegen deine Umarmung helfen!").Warum machst du sowas, Wolo? Ich verstehe es nicht.

Dennoch und weil ich Anstand habe, ignoriere ich das mal und antworte dir. Vielleicht kannst du dir ja deine abschätzigen Spitzfindigkeiten irgendwann noch verkneifen? Dann würde eine Kommunikation vielleicht auch mit dir Spaß machen, Wolo.
Grüße von Agneta

Geändert von Agneta (19.02.2016 um 20:44 Uhr)
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Alt 19.02.2016, 23:31   #10
Erich Kykal
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Hi, Agneta!

Schauen wir uns die "neue" Variante an:

Erinnerungen hängen uns in Rahmen
an weißen Wänden, werden Galerie,
dass niemals wir vergäßen alle die,
die gingen und die doch nicht wiederkamen.

Z1 und 2 prima, in Z3 stört mich die Inversion, und mit in Z4 die drei "die".

All die Etappen, die das Leben schenkte,
all jene Wege, die wir schon beschritten,
auf denen Schnuppen hoffnungsleer verglitten,
wenn Abendrot sich in die Nacht versenkte.

"All die" und "all jene" ist als Einstieg problematisch, da eigentlich hier die erste Silbe betont ist. Klar, es geht auch anders, aber natürlicher Sprachfluss klingt anders.
Die "verglittenen Schnuppen" in Z3 nerven immer noch herum. Müssen die sein?
Abendrot, das sich in die Nacht versenkt, klingt selbstmörderisch - wie eine Lebensmüde, die ins Wasser geht ...


Wir nagelten sie fest an unsre Wände
in Bildern, die Vergänglichkeit bezwingen.
Ein stetes, unbeugsames Ringen

Z3 hat hier nur 4 Heber - einen zu wenig.

mit Zeit - um all die Dinge, die uns galten,
sodass an unsres langen Lebens Ende
sie uns den goldgerahmten Spiegel halten.

Den Bindestrich in Z1 unbedingt entfernen.


Meine Version:

Erinnerungen hängen uns in Rahmen
an weißen Wänden, werden Galerie,
dass niemals wir vergäßen alle, die
seither vergingen und nie wiederkamen.

Etappen alle, die das Leben schenkte,
wie jene Wege, die wir schon beschritten,
die Seelen, die uns darauf schon entglitten,
wenn Nacht sich in das Abendrot versenkte.

Wir nagelten sie fest an unsre Wände
in Bildern, die Vergänglichkeit bezwingen.
Ein dauerndes und unbeugsames Ringen

mit Zeit um all die Dinge, die uns galten,
sodass sie uns an langen Lebens Ende
versöhnt den goldgerahmten Spiegel halten.


Nimm, was dir brauchbar erscheint. So jedenfalls klingt es für mich runder, flüssiger, sprachlich sauberer.

Erneut: Ein sehr schönes Sonett, das jede Optimierung verdient! Vielen Dank!

LG, eKy
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Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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