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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 30.10.2014, 15:07   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Syrisches Kinderlied 2014

Der Junge ging, um wie ein Held zu sterben,
und fasste eines toten Manns Gewehr
wie seiner Liebsten Hand, sie zu umwerben.
Die Waffe war zu groß und viel zu schwer.

Das Mädchen ging, um mit dem Tod zu tanzen,
es war nicht traurig und es war nicht froh.
Es wusste nichts von einem größern Ganzen,
und seine Haare brannten lichterloh.

Der Junge und das Mädchen sind vergangen,
um ihre Namen weiß nicht Buch noch Stein.
Das kurze Lied, das ihre Leben sangen,
blieb ungehört, als sollte es nicht sein.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (03.11.2014 um 14:49 Uhr)
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Alt 30.10.2014, 15:18   #2
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hi EKy :)

Mit Deinem Gedicht sprichst Du eine Form des Krieges an, die zutiefst berührt.
Waffen sind die Helden der Jugend, dabei gibt es doch die Zukunft. Eine Freundin, Familie, gutes Essen, die Liebe und die Natur zu bewundern.
Das Sterben in jungen Jahren, im Krieg macht sprachlos.

Du hast hier Worte gefunden.

Du sprichst hier in deiner gewohnten, mitreissenden und aufwühlenden Sprache.
Es ist ein schwieriges Thema und Europa wird die Flüchtlinge, die um ihr Leben rennen hoffentlich würdig aufnehmen.

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy
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Alt 30.10.2014, 18:52   #3
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.004
Standard

Servus Erich,

der Kreuzreim wirkt in seinem Singsang melancholisch und traurig.
Die Aussage deines Gedichtes macht fassungslos und zeigt wieder einmal die Ohnmacht,
nichts dagegen tun zu können.

Es ist dir wieder einmal meisterhaft gelungen, diese Tragik der verschwendeten Kinderseelen darzustellen,
wie es nicht viele Dichter können.

Von daher sehr gern gelesen!

Aufgewühlte Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 30.10.2014, 20:03   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Sy und Chavi!

Für mich ist sowas der beste Beweis dafür, dass es keine Götter, keine höhere Ordnung gibt - dem Universum ist es egal, ob diese Kinder gelebt haben oder nicht, es spielt keine Rolle, weil da - jenseits des Menschlichen - nichts ist, das irgendwie wertet oder bevorzugt, nichts, das beurteilt, verurteilt, dem eins wichtiger ist als das andere.

So denken nur wir, weil WIR eben höhere Ordnungen schaffen und selbst von einer solchen geschaffen sein möchten.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

LG, eKy
__________________
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Geändert von Erich Kykal (03.11.2014 um 14:42 Uhr)
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Alt 03.11.2014, 14:44   #5
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Hallo Eky,
ein ergreifender Text, von dem man sich wünschte, er wäre nur der Phantasie des Künstlers entsprungen.
Dem Lob von Chavi und Sy kann ich mich nur anschließen. Es gelingt Dir einmal mehr, so tief in die Gefühlsebene des Lesers hineinzugreifen, dass es direkt körperlich weh tut.

In S3 wär noch der Artikel für den Jungen zu korrigieren.

HG von Lai
__________________
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2014, 14:51   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

HI, Lai!

Danke für Lob und Korrektur! Auch ich wünschte, es gäbe keinen Bedarf für solche Gedichte!!!

Upps - zuerst stand "das Mädchen" zuerst da, beim Umtausch habe ich den Artikel wohl übersehen. Schande!

LG, eKy
__________________
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