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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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#1 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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hi erich,
da bin ich mal wieder... 44 - DIE GEBURT DER VENUS (Sandro Botticelli, 1486) http://www.paintinghere.com/painting...Venus_871.html So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean, so sehr Erscheinung, dass man beschämt verwirft, was sich an Meinung dran sammelte und doch ihr Bild nicht fasst. Und stünde sie allein in ihrem Rahmen, es machte merklich keinen Unterschied, da alle Welt doch nur die Mitte sieht und ihr Versprechen an die Zeit: Den Samen, der Ewigkeit dem Endlichen verheißt, drin wir versinken mit dem Gang der Jahre, und nur in diesem goldnen Schwung der Haare lebt jene Sehnsucht, die uns tief berührt. So bleibt der Zauber, den man um sie spürt, die eine Gunst, die uns der Tod erweist. wunderbar in szene gesetzt, hier kann ich kaum wo einhaken! einzig das gedoppelte "so" im ersten quartett hat mich überlegen lassen. nach einigem lesen komm ich aber doch auf den schluss: was anderes passt hier einfach nicht! ich würde davor aber einen gedankenstrich setzen - man braucht nämlich eine merkliche pause beim lesen, um platz zu haben für den neuen gedanken, der darauf folgt. So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean - so sehr Erscheinung,..... aus demselben grund wäre mir auch ein punkt lieber nach "Gang der Jahre". aus dem darauffolgenden "und" könnte dann ein "denn" werden. drin wir versinken mit dem Gang der Jahre . Denn nur in diesem goldnen Schwung der Haare.... wie immer bei deinen gedichten: sprachlich hochstehend, engmaschig verdichtet und verflochten! und grad fällt mir rade noch was ein- es könnte auch heißen: So ungerührt entsteigt, weiß wie Damast...... na, jetzt hast du wieder was zum begrübeln! ![]() lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (19.07.2012 um 10:41 Uhr) |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, larin!
Das "unberührt" soll ja auch auf ihre Unschuld - zu diesem Zeitpunkt ihrer Geburt - hinweisen. Das "ungerührt" klingt eher, als wäre sie emotional unbeteiligt. Die beiden "so" stören mich nicht - sie bedingen einander eher, wie in einer Aufzählung. Mit dem Punkt hinter "Gang der Jahre" hast du grundsätzlich recht, indes, der Konsonantenprall "denn-nur" schlüge mir an nämlicher Stelle eine deutliche Kerbe in den Fluss der Sprachmelodie. Was das angeht, bin ich relativ wenig kompromisswillig. Auch finde ich es insgesamt angenehmer, wenn der Satz dort weitergeführt wird, frag mich nicht wieso... Sorry, diesmal nix für mich dabei (obwohl die Tipps gut und richtig sind - da schlägt eher der persönliche Gusto zu). Dennoch danke für die Mühen! Ich weiß das zu schätzen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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Für mich sieht diese Venus auch ein bisschen ungerührt aus - wie alle diese antiken Statuetten - aber ich weiß schon: Du wolltest das Jungfräuliche hervorheben.
Diesmal also kein Treffer? Na gut, ich versuchs weiter...... ![]() Unerschrocken, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#5 |
TENEBRAE
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Hi, Leutz!
Es gibt wieder Neues hier - aber nicht mehr lang! Noch 4 Sonette, dann ist Sense. Mit Sonett Nr. 50 wird der Zyklus enden. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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so - noch mal ran an die arbeit!
46 - WALDPFAD MIT FARNEN (Isaak Levitan, 1895) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=3641 Und wär nur eins der abertausend Grüne in diesem Walde mein, nur mein allein - ich malte wieder diesem Bild es ein, darin es fehlte dieser großen Bühne der schönsten Augenblicke meines Seins. Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins. Zutiefst erlebtes, tröstliches Verträumen geborgter Zeit in diesem kühlen Raum des Dämmerschattenspiels von hohen Bäumen. Wie geh ich auf in dieser Offenbarung: Ist es noch Wirklichkeit, ist es schon Traum? Verlass mich nie, oh köstliche Erfahrung! hab nur wenig zu bemeckern - höchstens auf ein paar kleinigkeiten hinzuweisen, z.b. in str. 1: Und wär nur eins der abertausend Grüne in diesem Walde mein, nur mein allein - ich malte wieder diesem Bild es ein, darin es fehlte dieser großen Bühne da könnte eines von beiden vielleicht ein "jenes" werden? und die interpunktion an folgender stelle lässt mich auch ein wenig grübeln: ..... Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins____ (Wär da nicht ein Rufezeichen angebrachter? Andererseits steht das folgende terzett ohne Verb da - deshlab plädiere ich doch eher für einen Doppelpunkt, dafür das Rufezeichen ganz am Ende des Sinnbogens: Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins: Zutiefst erlebtes, tröstliches Verträumen geborgter Zeit in diesem kühlen Raum des Dämmerschattenspiels von hohen Bäumen! das wärs aber dann schon. weitere "haare in der suppe" kann ich nicht finden - deine gedichte sind dazu einfach zu gediegen konzipiert. nur noch ein wort zum bild: mir persönlich ist das viel zu einheitsgrün! da ist mir ja ein teller spinat noch lieber! ![]() aber als sprechvorlage für eliza doolittle könnte es ja gepasst habe: es grünt so grün..... ![]() nun musst du dich ein wenig gedulden - denn ich fahre (nein, nicht in grüne, sondern): ins blaue! lg, larin
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#7 |
TENEBRAE
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Hi, Larin!
Vielen Dank für deinen Kommi! Wegen des "diesem/dieser" in S1 habe ich auch überlegt, aber das "jenem" oder "jener" klingt in der Satzmelodie ncht so gut, hemmt eher den von mir so über alles geschätzen Fluss. Da in Z3 das "diesem" nicht so stark betont ist wie das folgende "Bild", und da man in Z4 ja das "großen" betont und das "dieser" davor unbetont ist, dachte ich mir, dass es im Vortrag eigentlich gar nicht auffällt. Ganz glücklich bin ich nicht damit - Perfektionist eben - und ich werde darüber noch nachgrübeln. Mit Satzzeichen sollte man sparsam sein, vor allem mit Doppelpunkten und Rufzeichen. Das " - und doch keins." wird zudem nicht ausrufend gelesen, eher kontemplativ-nachdenklich-bedauernd. Ein Rufzeichen wäre da fehl am Platze. Der Doppelpunkt machte da eher Sinn, aber ich habe darauf verzichtet, da er für mich immer so etwas Bürokratisches an sich hat, eine Anmutung von Listen oder Definitionen, hemdsärmelig und kleinkariert. Das ist natürlich eine sehr subjektive Färbung. Aber da ich weiter unten ohnehin schon einen Doppelpunkt habe, wollte ich damit nicht inflationär umgehen. Dasselbe gilt für ein mögliches Rufzeichen nach "Bäumen". Zum Bild selber: Genau dieses "grüne" Licht, dieses Ton-in-Ton-Glühen kenne ich von meinen ausgedehnten Waldwanderungen. In bestimmtem Licht erscheint es genauso wie hier gemalt, wenn das Laubdach dicht genug ist - eine grüne Dämmerwelt, kühl, fast höhlenartig. In Laub- und Auwäldern kann man diese Stimmung zuweilen erleben. Ich finde es sehr treffend gemalt, fühlte mich sofort in diesem Bild zuhause! LG, eKy
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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also in natura würde mir das grün-in grün- halbdunkel wohl sehr viel besser gefallen -
doch auf dem bild suche ich immer verzweifelt nach einem andersfarbigen kontrastpunkt, irgendetwas, auf das ich mein augenmerk richten kann. wenn da wo ein goldkettchen läge oder ein halboffner liebesbrief, ein linker schuh oder ein krummer dolch....... das gäbe mir gedankenfutter! ![]()
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#9 |
TENEBRAE
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Ich bin da anders: Jedes solche Artefakt würde die Reinheit der Szenerie in meinen Augen verderben, ja - verseuchen. Natur, möglichst ohne Hinweise auf menschliche "Zivilisation" - mehr "Futter" braucht meine Seele nicht...
![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (02.08.2012 um 09:52 Uhr) |
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#10 |
TENEBRAE
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DER ZYKLUS IST FERTIG!
Besonderen Dank an Falderwald und Dana für viel Hilfe in jeglicher Hinsicht. Ebenso an a.c.larin, weil sie nie müde wurde, mich schwer zu Überzeugenden zu kommentieren. Dank auch an GinTon, der mir freundlich und unaufgefordert half, als ich noch nicht verlinken konnte. Und Dank an alle, die freundliche Worte und Aufmunterung für mich übrig hatten! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (05.08.2012 um 18:31 Uhr) |
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