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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Ihr Sinn geht so: In Ruhmeshallen
findet sich meist ihr Name nicht. Talentlos sind sie, dumme Quallen, für die man keine Kränze flicht. Doch ohne Größe - wie was werden!? Wie doch in aller Munde sein? Kannst du nicht "groß" sein hier auf Erden, weil du an Herz und Hirn zu klein, so sei zumindest allen "gräßlich", verdamme dich zu grauser Tat! Kannst du nicht schön sein, werde hässlich, und streue deine kalte Saat in alle Herzen, die noch schlagen, wenn du die harten Waffen senkst. Ihr Todesfürchten wird dich tragen, wenn du schon lang am Galgen hängst. Kann man auch nicht Verehrung finden, Verachtung tut es allemal! Sie dauern fort in ihren Sünden und in der Opfer Seelenqual. Sie ahnen nicht mal, wie bescheiden solch Ruhm den Weiseren erscheint: Der Schmerz, den andere erleiden, macht größer nicht, wie mancher meint. Und doch erreichen sie die Ziele, die sie sich setzten für ihr Sein: Erinnern werden ewig sich so viele an dieses "gottverdammte Schwein"!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Im Herz sind sie zwar wirklich schwach,
Doch meist - das blendet "Mensch" gern aus - ist ihr GEHIRN erschreckend wach! Dass die was "können" ist ein Graus; doch hilft es nichts, zu ignorieren! Den klugen Feind hältst du für dumm? Dann wirst du gegen ihn verlieren! So reden wir nicht drum herum: Auch Breivik wusste was er tat. Das Argument des Anwalts ist ein rabulistischer Spagat, ist wirrer Advokatenmist. Die Verteidigerversion: "Er-glaubt-er-sei-im-Krieg"-Gelaber, wo "Krieg" fast Halluzination und Breivik "krank" genannt wird - aber: Der Mann ist nicht "verrückt", nur böse. Er hat es BILDLICH "Krieg" genannt. Doch will die Advokatenmöse so tun als fehlte der "VERSTAND". Doch auch in Breiviks Buch scheint klar: er war gefasst und rational. Das ist ja grade so bizarr: Ihn "dumm" zu nennen wär' fatal! Er nutzt sein Können für Vernichtung; doch dass er KANN ist nicht nur Dichtung! Und dass er "klug" ist MUSS gesagt sein. Denn sonst versteckt sich solch ein Mistschwein doch hinter "Dummheit" und "Umnachtung" und trübt die rechtliche Betrachtung... Geändert von Lord Skarak (12.08.2011 um 22:07 Uhr) Grund: "Spagat" lieber maskulin, damit die Verse auch in Österreich stimmen. |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Ihn lesen und nicht "dumm" zu nennen,
das kann ich nicht! Für mich steht fest: Zu herzkalt ist sein Welterkennen, zu unduldsam sein "Manifest". Der kleine Prinz schon wusste dieses: Man sieht nur mit dem Herzen gut! Doch dieser Schlächter ist ein mieses und dummes Hirn, das nur aus Wut, aus Angst, verletzten Eitelkeiten so grausam und so ehrlos war! Er sieht sich "für das Gute" streiten - so dumm ist er, so wenig klar erkennt er, was schon Kinder wissen: Was du nicht willst, das man dir tut, soll'n andre nicht erleiden müssen durch deinen Hass und deine Wut. Sag selbst - wer sich so wenig fühlte, so wenig von sich selbst verstand, wer so im eignen Schmutze wühlte, und so gequält "von eigner Hand" so ärmlich nur zu wirken wusste - nennst du so einen ehrlich "klug"? Ich kann das nicht. Seine Verluste sind auch zugleich sein Selbstbetrug!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Nur "klug" - mit Gänsefüßchen, Erich.
Und herzensschwach, ein Mensch zum prellen. Doch Klugheit ist - da bin ich ehrlich - mit Menschlichkeit nicht gleichzustellen. Denn "klug" ist nicht gleich "weise", "herzlich". Der Mensch vermischt leicht solche Sachen ist er erzürnt und sieht er schmerzlich dass auch die "Klugen" Böses machen. "Verblendet" ist er - leicht zu sehen. Und "gut" wird er wohl niemals werden. Verblendung kann mit Klugheit gehen - doch nicht mit Weisheit hier auf Erden. |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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![]() Nur allzu oft ist "Krankheit" sehr bequem, Überschnitten ... ich hoffe, es passt trotzdem "dazu".
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#6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Der Mensch, der vor den Scherben steht,
er möchte wissen: Ach, WARUM ist dieser Täter so verdreht, so weltentfremdet und so dumm? Er möchte gerne ganz erfassen, was solchen Lumpen dazu drängte. So überlegt er: War sein Hassen, all das, was seine Seele engte, vielleicht von jenen gar verschuldet, die er im Zorne totgemacht? Hat er zu lang den Spott erduldet, der seine ganze Wut entfacht? So fragen sich so manche Leute, die ratlos in den Trümmern stehn. Sie denken falsch, damals wie heute, doch so sind Menschen: Sie verdrehn so manches, weil sie innig wollen, dass alles leicht erklärbar sei. Zu selten sind die Anspruchsvollen, den meisten ist es einerlei, wenn sich nur endlich die Erklärung für all das Grauen ihnen weist! So wird der Irrtum bald zur Währung, die tröstlich ihr Vergessen speist. Bedenkt: Er hat verträumt gelächelt, als er die Kugeln dort verschoss! Als er, von seinem Wahn umfächelt der Unschuld warmes Blut vergoss. Solch Tun steht jenseits aller Heilung! Egal, was solch ein Wesen ritt - Solch eine tiefe Selbstzerteilung heilt nur ein noch viel tiefrer Schnitt! Für solche Monster gelte solches: Er sei aus dieser Welt entfernt - Doch ohne Hass! Den Hieb des Dolches, den führe einer, der gelernt, dass man nicht Furcht mit Furcht vergelte, nur dass man tut, was nötig ist: Der Weg, den dieses Wesen wählte, sei, was ihm nun die Buße misst! Man soll es nicht als "Strafe" sehen - nur, dass die Menschen besser dran, wenn weiter sie durch's Leben gehen im Wissen, dass ein solcher Mann nicht weiter mehr ihr Sein versehret mit seinem Wahnsinn, seinem Wort, womöglich andere belehret in seinem Sinne - er ist fort! Vergesst nur nicht, was dazu führte, dass es ein solches Wesen gab! Es gibt so viele! Sie berührte noch niemals Liebe, nur das Grab versäumter Chancen. Ihre Tränen ertränkten lang schon ihr Gebet nach Wärme, Nähe - wie Hyänen sind sie, und ihr Gejaule geht wie kalter Hauch durch alle Sinne! Wehrt ihrer Lockung, wo sie klingt! Bedenkt euch wohl und haltet inne, sonst werdet ihr, wie sie schon sind!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (30.09.2011 um 20:08 Uhr) |
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#7 | |
Gast
Beiträge: n/a
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ich stimme zu - man bleibe kühl. Der Austausch ist längst abgebrochen verstirbt lebendiges Gefühl. Was bleibt noch? Nur Evolution. Er spricht nicht unsre Sprache, nein. So kann nur kalte Selektion der Konsens dieser Sache sein: Sein Kampfestrieb ist nicht zu dämpfen, so kommt es dass er uns bekriegt. Vielleicht kann er auch besser kämpfen; nur sind wir mehr - er unterliegt. Sein Ende fordern jene häufig aus deren Seelen Blut nun fließt. Doch ihnen ist wohl auch geläufig dass das nicht ihre Wunden schließt. Und nützt sie was für Prävention? Die klassische Exekution? Wenn ja, so sollte man's bedenken. Wenn nein - vielleicht doch Leben schenken? Doch wäre ich ein Opfer dort, ich forderte den Tod - sofort. Geändert von Lord Skarak (18.08.2011 um 14:52 Uhr) |
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#8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Zu lange schon verstummt die Zeilen,
die einer hier zur nächsten spann, wie es manch Dichter eben kann, daran das Auge zu verweilen gern Muße hat und tausend Blicke! Wo sind sie, all die Reimefechter, die Zärtlichen wie auch die Schlächter, und ihre tausend kleinen Glücke? Mag sich denn keiner mehr bemühn, sich an den andern hier zu reiben und ihnen manches zuzuschreiben, mal artig und mal wahrlich kühn? Wo sei ihr, all ihr Denkerstirnen, die ihr mit Meinung schwanger geht, die lustvoll ihr in Herzen sät und ins Erinnern von Gehirnen!? Wohlan, so sei ein Wort getan: Der Sommer war vordem "vergossen", jedoch der Herbst macht unverdrossen die Sonne sich zum Untertan! Womit des Jahres Mitte geizte - er gießt es in ihr Leuchten hin und macht, dass ich zufrieden bin mit dem, was meine Sinne reizte. Wie wird der Winter sich gebärden? Wann wird er kommen, und wie lang? Im Kalten wird mir ach so bang und balde soll es Frühling werden! Wer kann es wissen, wer benennen, was uns die Zukunft bringen mag an dunklen Nächten, hellem Tag und Dingen, die wir wiederkennen!?
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#9 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Mir scheint, der Herbst ist eingetroffen,
ein kahler Baum in Sommerwehen, der Blätterrausch empfiehlt sich offen, am Boden derbend zu vergehen. In dem Moment ist Dichterreiben der Stimmung wohl nicht angemessen, weil jene längst in Sphären treiben, in Trauer und in Selbstvergessen, der Reibung keinen Raum erlauben. Bis auf den einen, der den Degen noch unverdrossen schwingt im Glauben, er sei der Held, der nun verwegen und trotzend den Naturgesetzen, nach einer Chance, zu obsiegen, zu treffen sucht, um zu verletzen die Geister, die am Boden liegen. ![]()
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Die Kämpfer haben sich im Kampfe
zerstreut im Wind wie Wüstensand! Verdunstet glatt am eignen Dampfe, und jeder in ein andres Land! Dort suchen sie nach "bessern" Welten - doch bleibt Natur nun mal Natur: Die alten Esel schrein und schelten am andern doch das Eig'ne nur! So kommts, dass wir am Spiegelbilde bekriegen, was wir selber sind! Die Menschheit tanzt als Narrengilde - und hängt ihr Fähnchen nach dem Wind..... |
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