07.04.2010, 18:24 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Dichteralltag
Man redet viel, der Tag ist lang
Nur selten sagt man was Gescheites. Zum Schwafeln neigt man - Blöder Drang! - schreibt ein Gedicht, danach ein zweites. Nur selten sagt man was Gescheites. Den Unfug, den verzapft man leichter. Schreibt ein Gedicht, danach ein zweites: Ach, was danach kommt, ist noch seichter! Den Unfug, den verzapft man leichter. Man achte auf die Kommentare! Ach, was danach kommt, ist noch seichter! Gediegenes bleibt Mangelware. Man achte auf die Kommentare! Warum vermehrt sich nur das Blöde? Gediegenes bleibt Mangelware. Ich denke nach. Im Kopf ists öde. Warum vermehrt sich nur das Blöde? Genie tut Not! Doch wer befreit es? Ich denke nach. Im Kopf ists öde. Nur selten sagt man was Gescheites. Genie tut Not. Doch wer befreit es? Zum Schwafeln neigt man. Blöder Drang! Nur selten sagt man was Gescheites. Man redet viel. Der Tag ist lang. |
08.04.2010, 09:00 | #2 |
Lyrische Träumerin
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Liebe larin.
Eigendlich finde ich dein Pantum nicht nachdenklich, sondern sehr Humorvoll. Soweit ich weiß, nimmt man in der letzten Strophe nicht den zweiten Satz aus der vorigen. Da ich an dieser Stelle immer Probleme habe, und nie sicher bin, hier mal etwas von: Wikipedia Da ganz am Ende auch die erste und dritte Zeile als zweite und letzte Zeile wiederkehren, schließt sich der Kreis. Die zyklische Gestalt des Gedichtes führt den Hörer (Leser) wieder harmonisch an den Anfang zurück. Genie tut Not. Doch wer befreit es? Man redet viel, der Tag ist lang............die beiden waren verdreht. Nur selten sagt man was Gescheites. Zum Schwafeln neigt man - Blöder Drang! - Deine letzte Strophe würde dann so aussehen. Aber, ohne Gewähr,..ich lerne noch. Dein Pantum gefällt mir richtig gut! Liebe Grüße an dich Lena
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
Geändert von Lena (08.04.2010 um 09:04 Uhr) |
08.04.2010, 11:25 | #3 |
Slawische Seele
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Liebe Larin,
hier böte sich mir die Gelegenheit, etwas "Gescheites" zu sagen, doch ich muss es lassen. Weder kann ich sagen, was es ist, ob Pantum oder Villanelle, trotz einer Vorgabe von Lena. Kann zwar bei Wiki schauen, aber dazu fehlt mir heute der Wille. Außerdem denke ich, dass "Schwafeln" gar nicht so öde ist. Besser als gar nix sagen. Habe heute noch kein Gedicht geschrieben, dafür aber ein paar Kommentare. Dein "Dichteralltag" hat mich nur bestätigt und zugleich zum Lachen gebracht - das ist doch schon etwas. Das Genie befreien wir schon, irgendwann, ok? Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
09.04.2010, 08:05 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo lena,
"nachdenken" kann ja durchaus mit einem schuss humor gespickt sein - ein wenig selbstironie hilft immer über den alltag. ich möchts nicht beschwören müssen, aber ich dachte, bei dem pantum sollten erste und letzte zeile sich gleichen. obs jetzt den stregen regeln gerecht wird oder nicht: so fände ich persönlich es runder. wenns dann halt kein pantum ist, dann halt wenigstens eine "pantumime" freut mich, dass dir das denkstücklein gefallen hat! hallo dana, wir sind ja auch sehr gefordert, wenn wir im forum alle tage, ohne unterbrechung was gescheites und gescheites und gescheites sagen solle: einzigartig, noch nie dagewesen, unverwechselbar, prägnant, pointiert, aktuell, zurechtgeschliffen, metrisch und reimschematisch nicht mehr zerpflückbar.... und erst die kommentare! ach, wie sollten die nicht sein! wehe, wenn da wer mal "off-topic" ist.... da kann man ganz schön in stress kommen!" oder: man nimmt die sache locker. wie du sagtest: schwafeln hat auch einen reiz für sich. ja, genau! (und wenn man so die dichter früherer tage liest, kommt man zu dem schluss, die hatten mitunter viel weniger skrupel beim schwafeln ) aber die mussten sich ja auch nicht unentwegt einer kritischen öffentlichkeit aussetzen, sondern dichteten mehr still für sich dahin, in ihrem stillen kämmerlein .... das hamma jetzt von unserer ganzen modernität! die is ja ur-anstrengend.....! aber auch sehr, sehr nett. ich kanns genießen. liebe grüße an alle gescheit - schwafler und solche, die es noch werden wollen larin |
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