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24.01.2010, 13:28 | #1 |
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Registriert seit: 06.11.2009
Beiträge: 624
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Artgerechte Haltung - Leben schützen
Liebe user,
heute wende ich mich mal mit einem ethischen Thema an euch. Wir alle wollen Leben bewahren, bedrohte Tierarten retten und Nutztiere artgerecht halten. So weit, so gut. Doch wir übersehen eines: Die Kleinstlebewesen. Ich möchte hierüber mal einen Apell an euch richten, am Beispiel des Spermiums. Immer wieder mache ich im Bekanntenkreis erschütternde Erfahrungen, erlebe Grausames. Spermien sind auch Lebewesen, haben einen Körper, einen Kopf und eine - wenn auch begrenzte - Intelligenz. Und was passiert? Sie werden nach gewissen Aktivitäten in ein Kleenex gequetscht und die Toilette runtergespült. Das bedeutet den Tod für sie. Würdet ihr einen Wurf junger Katzen auch das Klo runterspülen? Und das ist nicht alles. Eine Freundin von mir praktiziert Oralverkehr. Der endet damit, dass die armen Tierchen im Magen landen und dort von der Magensäure, die ja nichts anderes als Salzsäure ist, schmerzhaft zu Tode verätzt werden? Ist das menschlich? Diese Tierchen einem solchen Schicksal auszusetzen? Ja, Analverkehr ist fast noch entwürdigender für die kleinen Spermien. Zu Millionen werden sie in einen wildfremden Darm geschleudert um dort elend zu verhungern und zu verdursten? Wer würde seinem Hund so etwas antun? Es ist doch so einfach. Man verzichtet auf diese Praktiken und führt diese Tierchen nur ihrer eigentlichen Bestimmung, der Vereinigung mit einer Eizelle zu. Und wenn das nicht geht, bewahrt man sie zumindest in einer artgerechten Umgebung, bei artgerechter Temperatur auf. Dann hat man viel Freude an ihnen. So klein sie sind, man kann ihnen beibringen auf ihren Namen zu hören und wie schön ist es zu sehen, wie sie angewuselt kommen, wenn man sie ruft. Selbst kleine Kunststücke kann man ihnen beibringen, ich selbst habe einige so dressiert, dass sie selbstständig in den Keller wuselten und Bier holten. Natürlich gibt man ihnen dann eine kleine Belohnung. Eine Eizelle oder Eiweisszelle reicht völlig. Und schon fühlen sie sich wohl. Daher: Schluss mit dem sinnlosen Töten, dem Massenmord an Millionen unschuldiger Spermien, haltet sie artgerecht, kümmert euch um sie, es sind auch Lebewesen, auch Kinder Gottes, genau wie ihr. Denkt daran, bittet euch Eure Corazon |
24.01.2010, 15:13 | #2 |
Lyrische Emotion
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Moin Corazon,
ich kann das aus Gründen des Artenschutzes durchaus nachvollziehen, jedoch hast du einige Aspekte außer Acht lassen. Nun will ich nicht als Besserwisser da stehen, aber Spermien sind nach allgemeiner Definition keine Kleinstlebewesen, sondern lediglich zu eigener Bewegung fähige männliche Keimzellen, also sogenannte Gameten. Aber greifen wir deinen Gedanken mal auf und nehmen wir zusätzlich an, daß es sich um Kleinstlebewesen handeln könnte. Es liegt schon eine gewisse Tragik in der Existenz von Spermien, denn nur die wenigstens schaffen es tatsächlich, ihrer Bestimmung gerecht zu werden und so quasi zu überleben. Aber woran liegt das? Ein paar Gründe hast du schon angeführt, z.B. den Oralverkehr. Das ist natürlich ein großes Problem und ich kann dir nur raten, daß Übel an der Wurzel zu packen (), und direkt vor Ort mit deinem Aufruf tätig zu werden. Du könntest vielleicht an das Gewissen deiner Freundin appellieren, sich bitte nicht so verantwortungslos diesen armen Kreaturen gegenüber zu verhalten (aber bitte nur bei deiner Freundin, nicht bei meiner, ok?). Eine andere Sache aber ist die Menge der produzierten Spermien. Es gibt da die sogenannte Spermienkonkurrenz. Diese niedlichen Wesen sind sich nämlich untereinander überhaupt nicht grün und entwickeln gewisse Strategien, konkurrierende Kollegen einfach auszuschalten. Bei menschlichen Männchen ist es nämlich so, daß diese nicht nur befruchtungsfähige Spermien entwickeln, sondern bewegungsunfähige, die nur eine Aufgabe besitzen, nämlich sich in den Schleimhäuten festzusetzen und so den Weg für andere Spermien zu blockieren, so daß diese schlechter oder gar nicht zur Befruchtung in die Eizelle gelangen können. Diese sogenannten Killerspermien suchen dann gezielt nach Fremdspermien, deren Oberflächenstruktur nicht der eigenen entspricht, und töten diese chemisch ab. Die Spermienkonkurrenz lässt sich nur vermeiden, indem die Männchen versuchen, den sexuellen Zugang zu ihren Weibchen so effizient wie möglich zu kontrollieren. Leider sind alle meine Versuche, diese putzigen und netten Artgenossen artgerecht zu halten, kläglich gescheitert. Spätestens nach zwei Wochen musste ich feststellen, daß es fast unmöglich ist, 14 x 300 Millionen dieser Gesellen zu ernähren und ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Leider kann ich mir auch keinen entsprechenden Swimming-Pool leisten, denn ein meiner Produktion angemessenes Becken würde ganz schön ins Geld reißen. Da bin ich dann schon für die humanere Lösung dieses Problems, ab ins Zewa und den schnellen und schmerzlosen Tod durch Ertränken. Auch der Sturz in die Salzsäure bedeutet ein kurzes und qualfreies Ende. Für die rektale Entsorgung habe ich persönlich aber auch nichts übrig. Das bedeutet schließlich nur eine unnötige Zeitverzögerung und damit eine Verlängerung der Qualen, denn so landen sie ja auch schließlich wieder im Klo. Dann schon lieber die Zewa- oder Tempovariante. Das zieht dann auch direkt runter. Die Dressur dieser kleinen Biester ist mir allerdings noch nicht gelungen. Das lag unter anderem daran, daß Anton, Otto, Willy, Karl usw. immer nur drei Gedanken im kleinen Köpfchen hatten: Ei, Ei, Ei. Außerdem wurden sie stets durch Luzifer, mein Killerspermium (s.o.), aufgehetzt, welches meine Autorität in unangebrachter Art und Weise immer wieder untergräbt. Aber ich schwöre, daß ich normalerweise sehr sorgsam mit ihnen umgehe, und sie zu 99% erst einmal dorthin verbringe, wo auch ich mich als Spermium am wohlsten fühlen würde. Daß sie dabei verarscht werden, muss man ihnen ja nicht sagen... Einige wenige hatten aber auch Erfolg... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
25.01.2010, 07:50 | #3 |
Gesperrt
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Beiträge: 624
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Lieber Falderwald,
ja, natürlich. Ich wollte die user hier nicht überfordern, meine komplette Dissertation zu dieser Thematik ist in der Universität von Ouagadougou, Burkina Faso hinterlegt und kann dort eingesehen werden. Ich freue mich, dass du diesem komplexen Thema aufgeschlossen gegenüberstehst, denn es geht ja um nichts anderes als ums überleben. Dass du hier nicht alles, was wünschenswert wäre realisieren kannst, verstehe ich, wir können alle nur im Rahmen unserer Möglichkeiten operieren. Ich habe deinen Rat befolgt und mit meiner Freundin mal ernsthaft gesprochen, was ihr praktizierter Oralverkehr für die kleinen, süssen Tierchen bedeutet. Genau wie du möchte sie jedoch nicht gänzlich darauf verzichten, sie hat mir aber einen Kompromiss vorgeschlagen, der die Kleinen am Leben lässt. Es ist die nasalorale Lösung, ich werde heute - allerdings aus Rücksicht auf Befindlichkeiten unerfahrener user - im Unterforum darüber berichten und diese interessante Variante weiterempfehlen. Vielleicht auch für dich eine überlegenswerte Möglichkeit. Die Sache mit den Killerspermien war mir neu, hier müsste selbstverständlich intensive tierpsychologische Arbeit geleistet werden. Was aber bei Hunden und Katzen möglich ist, dürfte ja wohl bei den kleinen Spermien leichter zu realisieren sein. Es ist eine Frage des Willens. Hier erwarte ich eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten und auch die Unterstützung von Politik und Wirtschaft. Wir möchten schliesslich eine dauerhafte Verbesserung der Situation der Spermien erreichen und keine kurzfristigen Schlagzeilen prodzieren. Ansonsten kann ich dir nur bestätigen, dass du dich meinen kleinen Freunden gegenüber recht vorbildlich verhältst, dafür hast du meinen vollsten Respekt und meine tiefste platonische Zuneigung. Arterhaltende Grüsse Deine Corazon |
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