21.10.2023, 00:14
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Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 12.566
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DUST
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Worte zur Kunst: Zeitgenössisch
DUST (dt. Staub, Blankosonett)
verweht, verwischt, vergessen & so weiter
liegt metertief begraben unterm Staub
der Jahre und dem wüsten Wind dazwischen
um Reibungskraft und Sediment zu formen
das deinen Fußabdruck fest konservierte
zur vollen Größe im Quarzsandkristall
des Augenblickes, der dich hierher wehte
wie weißen Sand im Spiegelbild der Zeit
du, ich und du in einem Tanz der Lüfte
wo sich der Abrieb wund auf Farben legt
die übermalt nach neuen Worten klingen
im Codex: Rest Skript restlos aufgelesen
in Schichten aus Gefühl und Tast im Sinn
der Dauerspuren, die in dir verborgen liegen…
Anmerkung: Der Text bezieht sich weitestgehend auf die im White-Sands-Nationalpark gefundenen Spuren anatomisch moderner Menschen, die circa vor 23.000 Jahren dort lebten, siehe: hier. Somit musste die Besiedlung des amerikanischen Kontinentes neu umgeschrieben werden. Des Weiteren ist die Zeile »Codex: Rest Skript« eine Annäherung und Neuformulierung des lateinischen Codex Climaci Rescriptus, siehe: hier einem sogenannten Palimpsest, also einer Übermalung bzw. Überschreibung eines bereits geschriebenen Textes, siehe: hier. Als Metapher wurde dies ebenfalls synonym für den menschlichen Geist bzw. das Gedächtnis verwandt, wofür Freud als Beispiel den Begriff „Dauerspuren“ nutzte.
*Text zum Bild: Raphael Mazzucco DUST Rosenbaum Contemporary , Palm Beach und Boca Raton
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© Bilder by ginton
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