03.10.2019, 19:52 | #2 | |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
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Zitat:
Das Gedicht ist vierhebig und hat unbetonten Auftakt. Allerdings: S1Z3 hat fünf Heber. S1Z4 hat fünf Heber und beginnt betont. S2Z3 - metrischer Fehler: Silbe zuviel bei "ausgerissene". S2Z4 hat fünf Heber und eine Silbe zuviel bei "umgefallener". "bloß liegen wie" schreckliche Inversion! S3Z1 beginnt betont. S3Z2 beginnt betont. S3Z4 - eine Silbe zuviel bei "unsere". Vorschläge: Was ehemals uns Schutz gewährte, ward schnell zerfressen von Termiten. Was immer man im Sein begehrte - wie abgenagt gleich alten Riten. Im größten Sturme biegsam, beugt der Bambus sich in jedem Garten, das Bild gefallner Bäume zeugt von Schwäche unter allem Harten. Alleine nur, was in Bewegung sich ständig hält, wird überdauern der Planke gleich auf schwanken Wellen, und wachsend unter Regenschauern. Die Zeit, sie wird zerteilt von kleinen Intervallen, und nur schon lang vergangne Taten widerhallen. So ergäbe das Gedicht auch inhaltlich mehr Sinn für mich (was sollen zB. die Zeilen S3Z3 und 4 bei dir eigentlich aussagen?), und es wäre metrisch korrekt. Nebenbei wäre auch jede Zeile gereimt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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