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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Da gluckst der Zauberlehrling sehr possierlich
vorm Aldimarkt vom schnöden Buxdehude im Fettgedünste seiner Frittenbude und rüpelt sein Versuchssonett manierlich. Der Spott in seinen Versen sucht recht zierlich das Ungehemmte, wahrhaft schrecklich Krude, nur schlägt der tristen Worte Amplitude kaum auf der Skala aus - kontinuierlich. Beim niederschreiben deines Streichgedichts mühst du dich um den Halt des Gleichgewichts und kämpfst verbissen mit dem Spuk der Schwerkraft. Die Metrik mag noch irgend halbwegs fließen... um Syntax wie auch Inhalt zu genießen begreife meine Akribie als Lehrkraft.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (16.02.2018 um 23:47 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Triumpf! Mal wieder.
Nur ich bereu es, ein derart Scheues rang wüst ich nieder. Das Spiel der Lieder zeigt mir als treues Gefährt ein neues Gesangsgefieder. Die Reime fallen mir einfach zu und widerhallen im Raum der Ruh. Dank all ihr Schallen gibt's kein Tabu.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 470
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Mit Mut und Spucke! - immer wieder fecht ich
für Kunst und Wohlklang gegen jene Großen, bis rote Quellen aus der Vene stoßen, denn ihren Zorn und ihre Glieder schwächt ich. Ich sang im Stechschritt Kampfeslieder prächtig; und erntete vom Stab der Szene Rosen, doch manche dieser Kapitäne posen und sonst auch sind sie falsch und niederträchtig. Triumpf und Untergang sind sich seit je nah, bloß mich beschreibt das Attribut der Rohheit verhängnisvoll im Zweikampf der Arena. Zertrümmert jauchzen Worte manchen Maulhelds beschattet von dem Ruhm der Lyrikhoheit, die selbst verkündet: Ich bin nur ein Faulpelz!
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (22.03.2018 um 18:01 Uhr) |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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![]() ![]() So unaufhaltsam sind die Traurigkeiten, die Dir aus Deinem losen Munde gehen; tun so, als würden sie nur selbst sich sehen! Sie wirken starr, wie hingestauchte Weiten, die arm und klein als Blähungen Dir glänzen. Nicht unsre Dichtung macht die Lyrik groß; denn was du schreibst, bleibt ewig inhaltslos! Denn die Versöhnlichkeit sprengt alle Grenzen, wie kleine Wörter die in Stille schweigen, sich lieblich rühren und die Welt bewegen. Nun sag mir doch, du unbegreiflich Großer: wirst du das Wort so oft in Honig neigen? Und fleißig üben und die Sprache pflegen? Vielleicht auch nur: bleibst du ein edler Loser. |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Respekt, dass du dich wohl getraut
zu antworten mit schlichter Arroganz. Nicht eine Muse regte sich zum Tanz. Die Harmonie lag im Konstrukt verbaut. Ein Waisenkind, das niemanden vertraut, steht vor den Toren eines weiten Lands... die Ruhestätte ohne Blumenkranz, auf die Erinnern nie mehr niedertaut. Was suchtest du bemüht die Strahlenpracht im Ausdruck für die Formen deines Bilds, das nach Erwarten mich denn sprachlos macht. Doch klingen da nur Hufe scheuen Wilds durch Wald und Wiese der verlassnen Nacht im Hauch des mondbeschienenen Gefilds.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. |
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#6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Die wahren Seelen schlichter Arroganzen
ertragen diese Namen unsrer Ängste, die uns zu unerschöpflichen Substanzen geraten und wir reisen fort - die längste Verzweigung unsres Lebens ist zerbrochen; in dem unendlich weichen Samt im Sein. Auch keine Mühe habe ich gerochen, denn Deutsche Lyrik ist mit mir allein. Und was ich suche, was ich heute bete, ist schüchtern wie ein Glanz im Glanz versteckt und zeigt sich erst, wenn ich entgegentrete: den liebevollen Wort der heißen Nacht. In der der Schlaf ein Klang für Taube ist, ganz unverstanden und auch nackt gemacht. Geändert von Eisenvorhang (10.04.2018 um 12:54 Uhr) |
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Ihr solltet, "große Dichter", erst mal hier
die Fehler mit den Fällen korrigieren, denn diese gehen ernstlich an die Nieren den wahren Sprachverwendern im Revier! So schlampig formuliert ihr fort, dass schier mir droht, die Contenance hier zu verlieren, solch Lapsi sind wie ein Infekt von Viren und anderem entbehrlichem Getier! Ihr macht die Sprache krank mit eurem Derben, entstellt ihr reines Angesicht mit krassen Entgleisungen zu einem Bild der Scham, verloren und enteignet allen Erben, die euch für eurer Mangelhaftes hassen, wo dies sie wie ein Makel überkam.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Da spricht er laut, verweist auf kleine Mängel,
und lärmt vom Sprachverfall wie kaum ein andrer. Doch seine Worte sind einsame Wandrer und sicher keine weisen Überengel. "Da fehlen Komma und dort hinken Fälle... Ihr macht die Lyrik klein; so eine Schande! Ihr seid so eine ekelhafte Bande: das Wort, das lernt ihr sicher nicht so schnelle!" Doch horche auf, du singst nur noch am Grund! Weil tief in dir, oft in vergessner Pose, dein Hirn zu einem Fragezeichen wird, das einst geniale ist nur noch verwirrt! Dir fällt der Intellekt tief in die Hose; was dabei aufsteigt schweigt in deinem Mund! |
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#9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
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Es müht der große Mahner um Ästhetik
sich im Gedicht, doch wahrlich wenig schafft er davon zu Wort zu geben. Nie hat Kraft er genug und Fühl, sein Dichten braucht Kosmetik. Er predigt kühl uns Wasser als die Ethik, doch trinken Wein und Sonne viele Klafter tief wir vom Fass der Freuden. Aus dem After entstinken fein ihm seine Bläschen stetig. Die Tapferen, o ja, sie lassen Dampf ab, und schon geht unter uns der Klassenkampf ab... dass Wort und Woge sich im Scheitern bricht. Wohl, Leser, jenen Dichterfürst ersehn ich, der gibt, was er denn hat aus diesem Wenig, doch sehe selbst im Spiegel ich ihn nicht.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (05.05.2018 um 20:09 Uhr) |
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#10 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Die Demut steht dir wacker zu Gesichte,
nach der uns deine letzten Zeilen weisen - in Afterbilder davor zu entgleisen, ist würdelos im lyrischen Gedichte! So manchen Namen trägt uns die Geschichte ein Weilchen weiter, manche Werke reisen Jahrhunderte, und viele Leser preisen Geläufiges - und es wird doch zunichte! Es bleibt nichts übrig, was wir letztenendes vergeblich uns bemühen zu bewahren! Wir werden alt und krumm nur mit den Jahren, und selten überdauert unser Schaffen! Schon hundert Jahre weiter: Keiner kennt es - denn Oberflächlichkeit regiert die Affen!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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